Banloc
Banlok
Bánlak
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Koordinaten: 45° 23′ N, 21° 8′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe:87 m
Fläche:179,33 km²
Einwohner:2.631 (20. Oktober 2011)
Bevölkerungsdichte:15 Einwohner je km²
Postleitzahl: 307010
Telefonvorwahl:(+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen:TM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020)
Gemeindeart:Gemeinde
Gliederung:Banloc, Ofsenița, Partoș, Soca
Bürgermeister:Trifonescu Lucian (PNL)
Postanschrift:Str. Principală, nr. 405
loc. Banloc, jud. Timiș, RO–307010
Website:

Banloc (deutsch Banlok, ungarisch Bánlak) ist eine Gemeinde im Kreis Timiș, in der Region Banat, im Südwesten Rumäniens. Zur Gemeinde Banloc gehören die Dörfer Partoș, Soca und Ofsenița.

Lage

Banloc befindet sich im südlichen Teil des Kreises Timiș und ist 50 Kilometer von der Kreishauptstadt Timișoara und 7,5 Kilometer von Deta entfernt. Im Süden grenzt Banloc an Serbien, im Norden an die Gemeinde Ghilad, im Westen an Livezile und im Osten an die Stadt Deta.

Nachbarorte

Torak Ghilad Gătaia
Livezile Deta
Ilandiża Plandište Denta

Geschichte

Erstmals wurde der Ort im Jahre 1400 schriftlich erwähnt. In der Zeitspanne 1552–1716 wurde das Kastell Banloc zur Sommerresidenz des türkischen Paschas von Temeswar. Auf der Mercy-Karte von 1723 ist der Ort Banlok eingetragen. 1783 wurde das Gut an Lázár Karátsonyi verkauft. Karátsonyi ließ das Kastell 1793 neu aufbauen.

Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich (1867) wurde das Banat dem Königreich Ungarn innerhalb der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn angegliedert. Kirchlich war Banloc im 19. Jahrhundert eine Filiale der katholischen Pfarrei Ofsenița.

Anfang des 20. Jahrhunderts fand das Gesetz zur Magyarisierung der Ortsnamen (Ga. 4/1898) Anwendung. Der amtliche Ortsname war Bánlak. Die ungarischen Ortsbezeichnungen blieben bis zur Verwaltungsreform von 1923 im Königreich Rumänien gültig, als die rumänischen Ortsnamen eingeführt wurden.

Am 4. Juni 1920 wurde das Banat infolge des Vertrags von Trianon dreigeteilt. Der größte, östliche Teil, zu dem auch Banloc gehörte, fiel an Rumänien.

Infolge des Waffen-SS Abkommens vom 12. Mai 1943 zwischen der Antonescu-Regierung und Hitler-Deutschland wurden alle deutschstämmigen wehrpflichtigen Männer in die deutsche Armee eingezogen. Noch vor Kriegsende, im Januar 1945, wurden alle deutschstämmigen Frauen zwischen 18 und 30 Jahren und Männer im Alter von 16 bis 45 Jahren zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion verschleppt. Das Bodenreformgesetz vom 23. März 1945, das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumänien vorsah, entzog der ländlichen Bevölkerung die Lebensgrundlage.

Am 18. Juni 1951 fand die Deportation in die Bărăgan-Steppe unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit statt. Zu diesem Zweck wurde von der rumänischen Regierung ein Plan zur Säuberung des Grenzgebiets zu Jugoslawien „von politisch unzuverlässlichen Elementen“ entworfen. Als die Bărăganverschleppten 1956 heimkehrten, bekamen sie die 1945 enteigneten Häuser und Höfe zurück, der Feldbesitz wurde jedoch kollektiviert.

Politik

Bürgermeister ist der Sozialdemokrat Cornel Toța.

Bevölkerung

Balonc hatte im Jahr 2005 4.435 Einwohner bei einer Gesamtfläche von 179,3 km². Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf das ursprüngliche Gemeindegebiet, einschließlich Livezile. Dolaț, Partoș, Soca und Ofsenița.

Entwicklung der ethnischen Gruppen
Jahr Gesamt Rumänen Ungarn Deutsche Roma Sonstige
1880784536053372612 ?1291
19109450396914942546 ?1441
1941889342758652401 ?1352
1977610338924001013172626
199246493385278154263569
20024545344323174290507
201126311848706258449

Bildergalerie

Commons: Bilder des Kastells Banloc – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 18. April 2021 (rumänisch).
  3. opiniatimisoarei.ro, Kastell Banloc.
  4. Helene Schuch: Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Ofsenitza im Banat, Bietigheim-Bissingen 2004, Digitalisat.
  5. Gerhard Seewann: Geschichte der Deutschen in Ungarn, Band 2 1860 bis 2006, Herder-Institut, Marburg 2012.
  6. E. Varga: Statistik der Einwohnerzahlen nach Ethnie im Kreis Timiș laut Volkszählungen von 1880–2002 (Memento des Originals vom 10. Juni 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., kia.hu, (PDF; 982 kB).
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