Nădrag
Steinacker
Nadrág
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Koordinaten: 45° 39′ N, 22° 11′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe:280 m
Fläche:132,51 km²
Einwohner:2.836 (20. Oktober 2011)
Bevölkerungsdichte:21 Einwohner je km²
Postleitzahl: 307290
Telefonvorwahl:(+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen:TM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020)
Gemeindeart:Gemeinde
Gliederung:Nădrag, Crivina
Bürgermeister:Liviu Muntean (PSD)
Postanschrift:Piața Centrală, nr. 2
loc. Nădrag, jud. Timiș, RO–307290
Website:

Nădrag ['nədrag] (deutsch Nadrag, selten auch Steinacker, ungarisch Nadrág) ist eine Gemeinde im Nordosten des Kreises Timiș, in der Region Banat, im Südwesten Rumäniens. Der Ort liegt im Poiana-Ruscă-Gebirge, am Fuße des Gipfels Padeș, der mit 1380 Metern der höchste Gipfel des Kreises ist. Zur Gemeinde Nădrag gehört auch das Dorf Crivina.

Lage

Nădrag befindet sich in 30 Kilometer Entfernung von Lugoj und ebensoweit von Făget. Bis zur Kreishauptstadt Timișoara (Temeswar) sind es 90 Kilometer.

Nachbarorte

Bârna Făget Tomești
Lugoj Poiana-Ruscă-Gebirge
Jdioara Caransebeș Rusca Montană

Geschichte

1364 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Von 1548 bis 1607 hatte die Festung Nodrag mehrere Besitzer. Die Deutschen, die Anfang des 19. Jahrhunderts hier angesiedelt wurden, nannten den Ort des felsigen Bodens wegen Steinacker.

1845 gründete die Wiener Gesellschaft „Rimmer & Morani“ ein Eisenwerk. In Nădrag wurden die „Vesta“-Heizöfen und Kochherde hergestellt, auch Ofenrohre und Zinkeimer. Das Walzwerk Nădrag erzeugte Dünnblech. Bis 1926 gab es auch eine Gießerei. Dort wurden unter anderen die Herdplatten gegossen. Auch große und kleine Kessel wurden in Nădrag hergestellt.

Von 1880 bis 1923 war das Unternehmen „Ciocanul“ der größte Industriebetrieb in Nădrag. Ab 1926 machte sich das Eisenwerk als „Uzinele Titan – Nădrag – Călan“ einen Namen in der Industrie der Region und Rumäniens.

Die erste Schule in Nădrag wurde 1852 gegründet. Die Unterrichtssprachen waren deutsch und ungarisch. 1919 wurde die erste rumänische Schule mit deutscher Abteilung gegründet. Das allgemeinbildende Lyzeum „Traian Grozăvescu“ wurde 1972 ins Leben gerufen und 1972 in ein Industrielyzeum umgestaltet.

Mit dem Namen Nădrag ist das Jugendlandheim für bedürftige Kinder des Kreises Timis eng verbunden. Jährlich verbringen etwa 250 Schüler von Mitte Juni bis Mitte September ihre Sommerferien im Ferienlager Nădrag.

Demografie

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnie
Jahr Einwohner Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1880195282363610456
1890217789194801391
191024231053149974247
19301982104612778128
194119091017123415354
197735982801214424159
19923634303615535390
20022928254012222046
2011283625477494121

Siehe auch

Commons: Nădrag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 23. April 2021 (rumänisch).
  3. E. Varga: Statistik der Einwohnerzahlen nach Ethnie im Kreis Timiș laut Volkszählungen von 1880–2002 (ungarisch; PDF; 982 kB).
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