Bürgeler Keramik ist eine traditionelle Keramik aus Bürgel (Thüringen), meist in charakteristischem Dunkelblau mit weißen Punktmustern. Die Herstellung in Bürgel ist seit 1660 dokumentiert.

Neben klassischem Alltagsgeschirr und Steingut wurden auch Apothekergefäße und Futternäpfe hergestellt. Später entwickelte sich das Sortiment weiter zu Ziergegenständen, die aufwändiger und detailreicher gestaltet wurden.

Im 20. Jahrhundert gab eine vom Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach beauftragte Zusammenarbeit mit Henry van de Velde den Töpfereien in Bürgel neuen Aufschwung. Es entwickelten sich neue Formen und Farben, und Bürgel wurde zu einem Zentrum der Jugendstil-Keramik und Bauhaus-Keramik. An diese Zeit erinnern heute Ausstellungen im Bauhaus-Museum Dornburg.

In der DDR wurde die Keramik zum Exportschlager und wurde zu Staatsempfängen verwendet. Sie galt als Luxus- und Exportgut und war für die Bürger oft schwer erhältlich.

Heute gibt es in Bürgel zehn traditionelle Töpfereien, die dort, überregional und auf dem jährlichen Bürgeler Töpfermarkt Ende Juni ihre Produkte anbieten. Das Keramik-Museum Bürgel präsentiert in wechselnden Ausstellungen die Geschichte der Bürgeler Keramik.

Literatur

  • Antje Rottländer: Bürgeler Keramik. Eine Darstellung der Geschichte des Bürgeler Töpferhandwerks anhand der Sammlung des Keramik-Museums
  • Rita Gründig und Karin Volland: Bürgeler Keramik – Ausstellung vom 22. Juni bis 24. August 1975. Staatliche Galerie Moritzburg Halle.

Einzelnachweise

  1. Geschichte | Willkommen im Keramik-Museum Bürgel. Abgerufen am 20. April 2022 (deutsch).
  2. Kunsthandwerk in der Deutschen Demokratischen Republik
  3. Van de Velde Keramiken für Bürgel | Tourismusnetzwerk Thüringen. Abgerufen am 20. April 2022.
  4. Bauhaus-Keramik. Abgerufen am 20. April 2022 (deutsch).
  5. Das Blau-Weiße: Keramik aus Bürgel. In: Werkblende Leipzig | Film- und Fernsehproduktion. Abgerufen am 20. April 2022 (deutsch).
  6. Geschichte | Töpferstadt Bürgel. Abgerufen am 8. März 2023 (deutsch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.