Březno
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Chomutov
Fläche: 4610,5671 ha
Geographische Lage: 50° 24′ N, 13° 25′ O
Höhe: 280 m n.m.
Einwohner: 1.463 (1. Jan. 2023)
Postleitzahl: 431 45
Kfz-Kennzeichen: U
Verkehr
Bahnanschluss: Praha–Chomutov
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 8
Verwaltung
Bürgermeister: Zděnek Valenta (Stand: 2021)
Adresse: Radniční 97
431 45 Březno u Chomutova
Gemeindenummer: 563013
Website: www.obecbrezno.cz
Lage von Březno im Bezirk Chomutov

Březno (deutsch Priesen) ist eine Gemeinde in Tschechien.

Geographische Lage

Die Ortschaft liegt in Nordböhmen im Nordböhmischen Becken an der Hutná (Saubach), sieben Kilometer südlich von Chomutov (Komotau).

Geschichte

Archäologische Funde weisen auf eine Besiedlung in der Zeit von 2400 v. Chr. bis 2200 v. Chr. hin. Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte 1281, als Chotěboř von Radčice den Ort dem Deutschen Ritterorden schenkte. Bis 1440 wechselte das Dorf mehrmals die Besitzer, kam dann zu Rothenhaus und gehörte somit den Lobkowitz. 1469 wurde der Ort durch Georg von Podiebrad zur Stadt erhoben. Nach der Schlacht am Weißen Berge wurde die Stadt zerstört, am 25. September 1623 ihrem Besitzer Otto Borin entzogen und danach vom königlichen Fiskus an Frau Magdalena Proyin veräußert. Infolge der Zerstörungen verarmte der Ort. Die Bevölkerung lebte überwiegend von der Landwirtschaft und von bürgerlichen Gewerben.

Die Kirche St. Peter und Paul wurde 1757 auf Veranlassung des ehemaligen Besitzers Michael von Martinitz abgerissen, durch ihn ganz neu wieder aufgebaut und am 8. Mai 1763 von dem Prager Weihbischof Johann Andreas Kayser feierlich eingeweiht.

Im 19. Jahrhundert begann die Förderung von Erzen und Kohle.

Am 4. Februar 1871 erhielt Priesen einen Bahnhof an der Strecke Prag–Komotau. Über eine Zweigbahn bestand später noch eine direkte Verbindung in Richtung Karlsbad und Eger. Eine weitere Strecke diente für wenige Jahre dem direkten Verkehr nach Pilsen. Diese Strecke bestand allerdings nur von 1873 bis 1879. Heute ist der Bahnhof Březno u Chomutova vor allem ein Bahnhof des Güterverkehrs.

Bis 1918 lebten in Priesen weniger als zwanzig Tschechen, deren Anteil jedoch stetig wuchs, seit Priesen nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1919 der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen worden war. Nach dem Münchner Abkommen gehörte Priesen von 1938 bis 1945 zum Landkreis Komotau, Regierungsbezirk Aussig, im Reichsgau Sudetenland des Deutschen Reichs. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Bevölkerung enteignet und vertrieben. Die leerstehenden Häuser wurden tschechischen Familien zugewiesen. 1961 begann südlich des Ortes die Errichtung des Dammes für den Stausee Nechranice.

Das Gelände des Tagebaus Nástup–Tušimice hat inzwischen, von Westen kommend, die Bahnlinie am westlichen Ortsrand erreicht. Damit reicht die Ausbaggerung bis knapp einen Kilometer an den Ortskern heran.

Demographie

Bis 1945 war Priesen überwiegend von Deutschböhmen besiedelt, die vertrieben wurden.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1845693in 139 Häusern
1850ca. 800
19001067
19301524
19391269
Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr 1950196119701980199120012011
Einwohner 912894818994934993989

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Březno besteht aus den Ortsteilen Březno (Briesen), Denětice (Tenetitz), Holetice (Holetitz), Kopeček (Spielhübel), Nechranice (Negranitz), Stranná (Strahn), Střezov (Stresau) und Vičice (Witschitz). Grundsiedlungseinheiten sind Březno, Denětice, Holetice, Nechranice, Stranná, Střezov und Vičice. Auf dem Gemeindegebiet liegen die Wüstungen Běšice (Weschitz), Brančíky (Prenzig), Brány (Prahn), Čachovice (Tschachwitz), Čermníky (Tschermich), Chotěnice (Kudenitz), Lomazice (Lametitz) und Libouš (Liebisch).

Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Březno u Chomutova, Denětice, Holetice und Stranná u Nechranic.

Sehenswürdigkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Březno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.uir.cz/obec/563013/Brezno
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  3. 1 2 Jaroslaus Schaller: Topographie des Königreichs Böhmen. Band 7: Saatzer Kreis, Prag und Wien 1787, S. 161–162, Ziffer 14.
  4. Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 14: Saazer Kreis, Prag 1846, S. 185, Ziffer 13.
  5. Topographisches Lexikon von Böhmen. Prga 1852, S. 321, linke Spalte unten.
  6. Brockhaus Kleines Konversations-Lexikon. 5. Auflage, Band 2, Leipzig 1911, S. 445, linke Spalte.
  7. 1 2 Michael Rademacher: Landkreis Komotau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/563013/Obec-Brezno
  9. http://www.uir.cz/zsj-obec/563013/Obec-Brezno
  10. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/563013/Obec-Brezno


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