BR-Standardklasse 3MT 2-6-0 | |
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BR-Standardklasse 3 2-6-0 77000 vor den Darlington Works am 22. März 1959. Diese Lokomotive wurde dann nach Hull (Springhead) MPD (Schuppen 53C) gebracht. | |
Nummerierung: | 77000–77019 |
Anzahl: | 20 |
Hersteller: | Swindon Works |
Baujahr(e): | Februar – September 1954 |
Ausmusterung: | 1965–1967 |
Achsformel: | 1’C |
Bauart: | 1’C h2 |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 17.050 mm |
Höhe: | 3.960 mm |
Breite: | 2.580 mm |
Radsatzfahrmasse: | 16,51 t |
Kuppelraddurchmesser: | 1.600 mm |
Treibraddurchmesser: | 1.600 mm |
Laufraddurchmesser vorn: | 914 mm |
Zylinderanzahl: | 2 |
Zylinderdurchmesser: | 444 mm |
Kolbenhub: | 660 mm |
Kessel: | BR6 |
Rostfläche: | 1,891 m² |
Strahlungsheizfläche: | 11,002 m² |
Rohrheizfläche: | 85,800 m² |
Überhitzerfläche: | 17,141 m² |
Tender: | BR2A |
Antrieb: | Dampf |
Die BR-Standardklasse 3MT 2-6-0 war eine Dampflokomotive für den gemischten Verkehr, die Robert Riddles für die British Railways konstruierte. Die Konstruktion greift auf ältere Typen zurück: das Fahrwerk lehnte sich eng an die LMS Ivatt Class 4 an, von der einige Teile übernommen wurden. Der Kessel leitete sich von einem GWR Nr. 2 Kessel ab, ähnlich denen in den Tenderlokomotiven GWR Large Prairie 2-6-2T und 5600 Class 0-6-2T.
Konstruktion
Konstruiert und gebaut wurde die BR-Standardklasse 3MT 2-6-0 – ebenso wie die 2-6-2T-Tenderlokversion dieser Klasse – in den Swindon Works der ehemaligen GWR (Great Western Railway). Der Kessel hatte wie der GWR-Nr. 2-Kessel geflanschte Kesselbleche, allerdings war der Langkessel um 5 13⁄16 Inch (147,64 mm) kürzer und erhielt einen zusätzlichen Dampfdom. Eigenartigerweise übernahm die Klasse nicht die Radkonstruktion der in Doncaster gebauten BR-Standardklasse 4MT 2-6-0 (76XXX), die ebenfalls 5 ft 3 in (1.600 mm)-Treibräder, den gleichen Kolbenhub und somit den gleichen Kurbelkreisdurchmesser hatte.
Wie bei einigen der anderen BR-Standardklassen wurden für das Fahrwerk von der LMS (London, Midland and Scottish Railway) entwickelte Bauteile verwendet, wie zum Beispiel die Bremsgehänge-Aufhängung, die flexible Querträger-Aufhängung und die Aufhängung der Umsteuerungswelle.
Die Zylinderabdeckungen der Lokomotiven hatten einschraubbare Druckbegrenzungsventile. Ab September 1955 wurden im Rahmen von Erneuerungsarbeiten überarbeitete Zylinderabdeckungen mit anschraubbaren Druckbegrenzungsventilen eingeführt.
Viele Bauteile des Fahrwerks waren so gut wie identisch mit denen der LMS Ivatt Class 4. Die Konstruktion der Radsatzlager wurde jedoch von der Bauweise der Bauteile der LMS Ivatt Class 2 2-6-0 und LMS Ivatt Class 2 2-6-2T abgeleitet.
Wie aus den originalen BR-Zeichnung SL/SW/ 616 zu erkennen ist, war im Gegensatz zu einer Reihe von größeren Lokomotiven der Abgasdampfverteiler der BR-Standardklasse 3MT 2-6-0 innerhalb der Rauchkammer eine geschweißte Stahlkonstruktion. Bei einigen größeren Lokomotiven der BR-Standardklasse 6MT und der BR-Standardklasse 7MT war der Abgasdampfverteiler hingegen aus Gussstahl und wurde während der Herstellung festgeschweißt.
Betriebszeit
Nur 20 Stück wurden gebaut, die Nummern 77000–77019, alle in den Swindon Works. Ihr Einsatz beschränkte sich hauptsächlich auf die North Eastern Region und die Scottish Region der British Railways, die 77014 hatte ihren letzten Einsatz jedoch in der Southern Region. Angesichts der geringen Stückzahl war die Bezeichnung „Standardklasse“ im Grunde genommen ein Widerspruch und es wäre wahrscheinlich besser gewesen, stattdessen mehr der 1’C-Lokomotiven in der Bauweise der Standardklasse 4 und Standardklasse 2 zu bauen. Keine Lok ist erhalten geblieben, obgleich einige Bauteile vor der Verschrottung gerettet werden konnten. Sie sollen für ein Projekt zum Bau einer neuen Standard Class 3 2-6-2T verwendet werden. Diese Klasse war die letzte Dampflokomotivklasse der British Railways, die bis zur ersten Ausmusterung vollständig blieb. Nummer 77014 wurde im März 1966 vom Depot in Northwich der London Midland Region zum Depot in Guildford der Southern Region gebracht; im Juli 1967 wurde sie ausgemustert.
Neubau einer weiteren Lokomotive dieser Klasse
Keine Lokomotive dieser Klasse ist erhalten geblieben. Der Verein „77021 Locomotive Group“ wurde gegründet, um diese Lücke in den Reihen der erhaltenen BR-Standard-Lokomotiven zu füllen. Die Gruppe ist der Ansicht, dass die 3MT mit ihrer relativ leichtgewichtigen Konstruktion eine ideale Museums-Lokomotive wäre.
Die „77021 Locomotive Group“ rechnet damit, dass erhebliche Kosteneinsparungen möglich sind, da viele der benötigten Gussteile mit Formen gefertigt werden können, die sich im Besitz des Vereins „British Railways Standard Locomotive Owners Group“ (BRSLOG) befinden, dessen Mitglied sie sind. Viele der Gussteile sind identisch mit denen, die für den Bau einer neuen Lokomotive 82045 verwendet wurden.
Weblinks
Literatur
- Rodger P. Bradley: The Standard Steam Locomotives of British Railways. David & Charles Publishers plc, 1984.
- Paul J. Quirin, R. K. Taylor: A Detailed History of British Railways Standard Steam Locomotives: vol 3 Tank Engine Classes. Railway Correspondence and Travel Society (RCTS), 2007, ISBN 0-901115-77-0.
Einzelnachweise
- ↑ Hintere Zylinderabdeckung gemäß BR Zeichnung SL/SW/35, abgelöst durch SL/SW/666 und vordere Zylinderabdeckung gemäß Zeichnung SL/SW/85 abgelöst durch SL/SW/667 für Erneuerungsarbeiten ab September 1955.
- 1 2 British Railways Standard Locomotives Swindon Drawings. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom am 13. September 2014; abgerufen am 20. Juni 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Bestätigt auf Original-BR-Zeichnung SL/DE/19620 aus dem NRM (National Railway Museum)
- ↑ Paul Teal: BR Motive Power Allocations 1959–1968 - 1: BR Standards & Austerities. Ian Allan, Shepperton 1985, ISBN 0-7110-1540-6, S. 74.
- ↑ John Walford: A Detailed History of British Railways Standard Steam Locomotives - Volume Two: The 4-6-0 and 2-6-0 Classes. Hrsg.: R.K. Taylor. RCTS, Peterborough 2003, ISBN 0-901115-93-2, Section 5.7.2 Allocation Summary, S. 226.