Die Bahai-Lehren sind die auf den offenbarten Schriften Bahāʾullāhs und den Aussagen seiner autorisierten Nachfolger beruhenden Glaubensinhalte und Prinzipien. Bahāʾullāh erklärt, der Zweck seiner Religion sei, „das Wohl des Menschengeschlechts zu sichern, seine Einheit zu fördern und den Geist der Liebe und Verbundenheit unter den Menschen zu pflegen“.

Die Bahai-Lehren behandeln Themen wie die Einheit Gottes, die Einheit der Religionen und die Einheit der Menschheit, die edle Natur des Menschen, die Harmonie zwischen Religion und Wissenschaft, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern und die entscheidende Rolle der Gerechtigkeit in allen Belangen. Diese Lehren sollen die Gestaltung einer harmonischen und friedvollen Gesellschaft ermöglichen und alle Menschen befähigen, zu dieser beizutragen.

Der Mensch, Gott und die Religion

Der Mensch

Nach den Bahai-Schriften ist die Identität des Menschen seine „vernunftbegabte Seele“, die nicht zur materiellen Welt gehöre. Die Seele sei wie die Sonne, von der der Körper erleuchtet und gestärkt werde. Die Bahai-Religion betont, dass der menschliche Fortschritt durch die Ausübung der Kräfte der Seele erreicht werde. Alle menschlichen Wissenschaften, Künste, Institutionen und Unternehmungen entspringen demnach der Kraft der Seele.

Die Bahai-Lehren bekräftigen den Glauben an ein Weiterleben der Seele nach dem Tod des Körpers. Wenn dieser eintrete, werde die Verbindung zwischen Seele und Körper gelöst. Denn die Seele sei mit dem Körper verbunden, wie das Licht mit einem Spiegel verbunden sei. Wenn der Körper sterbe, bleibe die Seele intakt. Der Tod ist also kein Ende, sondern ein Übergang von einem Daseinszustand zum anderen. Die Seele fahre fort, sich nach dem Tod des Körpers weiterzuentwickeln und werde schließlich die Gegenwart Gottes erreichen. Bahāʾullāh bringt zum Ausdruck, dass die jenseitige Welt sich von der gegenwärtigen Welt so sehr unterscheide, wie diese Welt von der Umgebung eines Kindes im Mutterleib. Die nächste Welt sei auch nicht von Raum und Zeit beschränkt. Diese physische Welt diene der Entwicklung geistiger Eigenschaften und Fähigkeiten, die der Mensch für seinen weiteren Weg nach dem Tod des Körpers benötige. Bahāʾullāh schreibt:

„Wisse wahrlich, dass die Seele nach ihrer Trennung vom Leibe weiter fortschreitet, bis sie die Gegenwart Gottes erreicht, in einem Zustand und einer Beschaffenheit, die weder der Lauf der Zeiten und Jahrhunderte noch der Wechsel und Wandel dieser Welt ändern können. Sie wird so lange bestehen, wie das Reich Gottes, Seine Allgewalt, Seine Herrschaft und Macht bestehen werden. Sie wird die Zeichen Gottes und Seine Eigenschaften offenbaren, Seine Gnade und Huld enthüllen.“

Bahāʾullāh: Ährenlese

Die Bestimmung oder der Zweck des menschlichen Lebens liege darin, Gott anzuerkennen und danach zu streben, ihn zu erkennen und ihm nahe zu sein. Bahāʾullāh beschreibt, dass Gott dem Menschen sein Ebenbild eingeprägt und ihm seine Schönheit offenbart habe. In der ganzen Schöpfung sei nur der Mensch dazu fähig, alle göttlichen Attribute widerzuspiegeln. Zu diesen zählen Gerechtigkeit, Liebe, Großzügigkeit und Wahrhaftigkeit. Der Mensch könne diese Eigenschaften reflektieren, indem er den Spiegel seines Herzens reinige. Bahāʾullāh erläutert:

„Wisse wahrlich, daß die Seele ein Zeichen Gottes ist, ein himmlischer Edelstein, dessen Wirklichkeit die gelehrtesten Menschen nicht zu begreifen vermögen, und dessen Geheimnis kein noch so scharfer Verstand je zu enträtseln hoffen kann. Sie ist von allen erschaffenen Dingen das erste, das die Vollkommenheit des Schöpfers verkündet, Seine Herrlichkeit anerkennt, sich an Seine Wahrheit hält und sich in Anbetung vor Ihm niederbeugt.“

Bahāʾullāh: Ährenlese

Der Mensch wird in den Bahai-Schriften als „Bergwerk reich an Edelsteinen von unschätzbarem Wert“ angesehen. Diese Edelsteine durch Bildung und Erziehung hervorzubringen, damit die Menschheit von ihnen Nutzen ziehen kann, sei ein zentraler Aspekt des Lebens. Der Mensch sei also weder ausschließlich gut und ohne Fehler, noch völlig böse oder egoistisch. Sowohl Zeichen einer niederen, materiellen als auch einer höheren, geistigen Natur, seien im Menschen sichtbar. Die Bahai-Schriften betonen, dass die Kräfte der Liebe und des Wissens den Menschen bei dieser Entwicklung voranbringen können. Selbstgerechtigkeit und Stolz seien zu vermeiden.

Sowohl das „Sein“ — also das eigene Verständnis der göttlichen Lehren zu vertiefen und die geistigen Attribute widerzuspiegeln — als auch das „Tun“ — den Mitmenschen zu dienen und sie bei ihrem Dienst zu unterstützen — spielten eine wesentliche Bedeutung für die persönliche Entwicklung des Menschen und den Fortschritt der Gesellschaft.

Die Bahai-Lehre unterstreicht demnach zum einen die Bedeutung eines Lebens des großzügigen Gebens. Der Mensch ist dazu geschaffen, seine Zeit, Energie, sein Wissen und seine Mittel großzügig in den Dienst anderer zu stellen. Dieser Impuls zu geben ist in der Liebe zu Gott verwurzelt.

Zum anderen sei gemeinsam mit dem Dienst an den Mitmenschen auch die Andacht oder die Hinwendung zu Gott für die geistige Entwicklung des Einzelnen und den Fortschritt von Gemeinschaften wesentlich. Handlungen wie Gebet, Meditation und Fasten, aber auch die Pilgerreise und Arbeit oder berufliche Tätigkeiten werden, wenn sie in diesem Geiste durchgeführt werden, als Formen der Andacht angesehen, die das Band zwischen Gott und den Menschen stärken. Die Bahai-Schriften weisen darauf hin, dass diese Tätigkeiten sowohl zur Entwicklung und zum Glück des einzelnen Menschen beitragen als auch gesellschaftliche Beziehungen und das Zusammenleben stärken.

Gott und Manifestationen Gottes

Die Vorstellung Gottes in den Bahai-Schriften ist die eines allwissenden, allliebenden und barmherzigen Schöpfers des Universums. Das Licht Gottes scheine wie die physische Sonne auf die gesamte Schöpfung. Die Bahai-Lehren vermitteln den Glauben an einen transzendenten Gott, dessen Zeichen aber überall in der Welt zu finden seien, und dass jedes erschaffene Ding zu seinem Wissen führe. Schönheit und Vielfalt der Welt seien Ausdruck der Eigenschaften Gottes. Aber nur der Mensch bzw. die menschliche Seele sei potenziell in der Lage, die göttlichen Eigenschaften in ihrer Gesamtheit widerzuspiegeln.

Das wahre Wesen Gottes werde sich dem menschlichen Verständnis immer entziehen, da der menschliche Verstand begrenzt sei. Diese Unerkennbarkeit Gottes ist ein zentrales Thema in den Bahai-Lehren. Gott selbst sei jenseits des menschlichen Vorstellungs- und Fassungsvermögens. Er lasse sich auch nicht beschreiben. Die Namen und Eigenschaften Gottes, wie der Allliebende, der Allmächtige oder der Allwissende, gehören zur Welt der Schöpfung, nicht zur Welt Gottes. Was wir Gott zuschreiben, diene also dem Lobpreis Gottes und nicht dem Verständnis seines wahren Wesens.

Die Manifestationen Gottes vermitteln dem Menschen das Wissen um Gott und seinen Willen. In den Bahai-Schriften bezieht sich der Begriff „Manifestationen Gottes“ auf ausgewählte Persönlichkeiten – darunter Abraham, Moses, Zarathustra, Krishna, Siddhartha Gautama, Jesus Christus, Mohammed, der Bāb und Bahāʾullāh. Diese seien keine gewöhnlichen Menschen, sondern Boten Gottes, die ein einziges Ziel verfolgen: die Seelen und Charaktere der Menschen zu erziehen und zu verfeinern und zum Fortschritt der Gesellschaft beizutragen. Sie würden einen unvergleichlichen Einfluss auf die Menschheit ausüben. Bahāʾullāh schreibt:

„Das Tor zur Erkenntnis des Altehrwürdigen Seins ist immer vor den Menschen verschlossen gewesen und wird es für immer bleiben. Kein menschliches Begreifen wird jemals zu Seinem heiligen Hofe Zutritt erlangen. Als Zeichen Seiner Barmherzigkeit und als Beweis Seiner Gnade hat Er jedoch den Menschen die Sonnen Seiner göttlichen Führung, die Sinnbilder Seiner göttlichen Einheit offenbart und verfügt, daß die Erkenntnis dieser geheiligten Wesen mit der Erkenntnis Seines eigenen Selbstes gleichzusetzen sei.“

Bahāʾullāh: Ährenlese

Manifestationen Gottes können auch mit Spiegeln verglichen werden, die das Licht Gottes, das die Menschen zu begreifen vermögen, vollkommen reflektieren. Von Gott würden sie ihr Wissen und ihre Souveränität ableiten. Das wiederkehrende Erscheinen eines jeden dieser göttlichen Lehrer wird zudem mit der Ankunft des Frühlings verglichen, der eine frische Kraft in die Welt bringe. Sie seien dafür verantwortlich, neue Kräfte freizusetzen, die die menschlichen Angelegenheiten nachhaltig beeinflussen und den Hauptimpuls für die weitere Entwicklung des Bewusstseins der Menschen und der Gesamtgesellschaft geben. Laut Bahai-Religion können die Lehren der verschiedenen Manifestationen Gottes daher zwar unterschiedlich sein – insbesondere in Bezug auf soziale Praktiken und Normen – doch hätten alle einen gemeinsamen Kern.

Religion und Offenbarung

In den Bahai-Schriften wird die Religion als ein entscheidendes Instrument für die konstruktive Entfaltung einer Gesellschaft und zur Herstellung von Ordnung in der Welt betrachtet. Die Lehren der verschiedenen Religionsstifter – der Manifestationen Gottes – würden Menschen und Gesellschaften inspirieren und ungeahnte Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen. Konflikte im Namen von Religion stehen im Widerspruch zum wahren Zweck von Religion. Wenn Religion als Deckmantel für Feindseligkeiten und Konflikte benutzt werde, sei es besser, ohne sie zu leben.

„Die Religion sollte alle Herzen vereinen und Krieg und Streitigkeiten auf der Erde vergehen lassen, Geistigkeit hervorrufen und jedem Herzen Licht und Leben bringen. Wenn die Religion zur Ursache von Abneigung, Hass und Spaltung wird, so wäre es besser, ohne sie zu sein, und sich von einer solchen Religion zurückzuziehen, wäre ein wahrhaft religiöser Schritt. Denn es ist klar, dass der Zweck des Heilmittels die Heilung ist, wenn aber das Heilmittel die Beschwerden nur verschlimmert, so sollte man es lieber lassen. Jede Religion, die nicht zu Liebe und Einigkeit führt, ist keine Religion. Die heiligen Propheten waren alle gleichsam Seelenärzte, sie gaben Rezepte, um die Menschheit zu heilen. Darum stammen alle Mittel, die zu Erkrankungen führen, nicht vom großen und höchsten Arzte.“

ʿAbdul-Bahāʾ: Ansprachen in Paris

Gemäß der Lehre über die „Fortschreitende Offenbarung Gottes“ sende Gott in regelmäßigen Abständen Boten oder „Manifestationen Gottes“, um die Menschheit zu leiten und ihr seinen Willen kundzutun. Alle Religionen hätten denselben geistigen Kern haben. Doch die religiöse Wahrheit sei auch relativ und entspreche den Bedürfnissen der Zeit. Sie werde gemäß den Fähigkeiten der Menschen und Gesellschaften, die sie aufnehmen sollen, zum Ausdruck gebracht. Diese Anerkennung der wesentlichen Einheit der Religionen könne zur Versöhnung zwischen ihnen führen und Spaltung und Hass vermeiden.

Die Offenbarungen der Religionsstifter dienen zwei Zielen – dem geistigen und moralischen Wachstum des Einzelnen und dem Fortschreiten der gesellschaftlichen Entwicklung. Das Kommen einer Manifestation Gottes führe also zu einem tiefgreifenden Wandel in der Menschheit, sowohl im Inneren als auch im Äußeren, und zum Fortschritt der Zivilisation. Dazu erklärt Bahāʾullāh:

„Ist es nicht das Ziel jeder Offenbarung, eine Wandlung und Änderung in der ganzen Wesensart der Menschheit zu bewirken, eine Wandlung, die sich äußerlich wie innerlich erweisen und das innere Leben wie die äußeren Verhältnisse gestalten soll?“

Bahāʾullāh: Buch der Gewissheit

Die fortschreitende Offenbarung sei also ein Entwicklungsprozess, bei dem die Menschheit Stufen der geistigen, moralischen und sozialen Entwicklung durchlaufe, indem sie die Lehren der Manifestation Gottes für die jeweilige Zeit akzeptiert und in die Praxis umsetzt. Die Lehren und Gesetze der Manifestationen würden zur Grundlage einer neuen Kultur oder Zivilisation und prägten dadurch ihre weitere Entwicklung.

Die Offenbarung Gottes begleitete die Menschheit demnach auf den verschiedenen Etappen ihrer historischen Evolution. In Analogie zur Entwicklung eines einzelnen Menschen sprechen die Bahai-Schriften davon, dass die Menschheit heute an der Schwelle zur kollektiven Reife stehe, die durch die Verwirklichung Einheit der gesamten Menschheit in ihrer Vielfalt zum Ausdruck komme. In den Schriften Bahāʾullāhs sehen die Bahai die Grundlage und den Impuls, die Neugestaltung der weltweiten Gesellschaft gemäß den Anforderungen dieser Entwicklungsstufe zu fördern. Heute würden wir tatsächlich Zeugen der Vereinigung der gesamten Welt. Seit Tausenden von Jahren erwarte die Menschen eine Zeit, die von Liebe, weltweitem Frieden und Einheit erfüllt sei, wie sie auch von den Religionen in der Vergangenheit vorausgesagt worden sei. Die Botschaft Bahāʾullāhs würde diese Hoffnung erfüllen.

Gesellschaft

Einheit der Menschheit

Der „Dreh- und Angelpunkt“ der Bahai-Lehren ist das Prinzip der Einheit der gesamten Menschheit. Darunter versteht die Bahai-Religion die Überzeugung, dass alle Menschen zu einer einzigen Menschheitsfamilie gehören.

„Euer Herr, der Allerbarmer, wünscht, das ganze Menschengeschlecht als eine Seele und einen Leib zu sehen.“

Bahāʾullāh: Anspruch und Verkündigung

Nach Bahāʾullāh ist die Welt der Menschheit wie ein menschlicher Körper mit verschiedenen Zellen, die zusammenarbeiten, um das System wachsen zu lassen und gesund zu halten. Dieses Prinzip der Kooperation, und nicht des Wettbewerbs, bestimme dessen Funktionieren. Statt um Ressourcen zu konkurrieren, sollten die unterschiedlichen Teile der Gesellschaft also ihre gegenseitige Abhängigkeit erkennen und ihr eigenes Wohl im Wohl der gesamten Menschheit sehen.

Die Bahai-Religion betrachtet alle Einzelnen demnach als wichtige Mitglieder der menschlichen Familie und als Bewohner des einen Planeten. Alle Menschen besitzen eine einzigartige Seele und sind in der Lage, zum Fortschritt sowohl der materiellen als auch der spirituellen Zivilisation beizutragen. Die Bahai-Religion stellt die verbreitete Vorstellung in Frage, dass die menschliche Natur im Wesentlichen unverbesserlich selbstsüchtig und aggressiv und von materiellen Erwägungen geleitet sei. Menschen hätten stattdessen das Potenzial, selbstlos und in Zusammenarbeit miteinander zu handeln, um eine geeinte Welt aufzubauen. Bahāʾullāh schreibt:

„Der Mensch wurde erschaffen, eine ständig fortschreitende Kultur voranzutragen.“

Bahāʾullāh: Ährenlese

Die heutige Gesellschaft sei davon geprägt, dass diskriminierende Vorurteile unterschiedlicher Art verbreitet seien, die den Menschen und das gesellschaftliche Zusammenleben negativ beeinflussen würden. Solche Vorurteile würden die Gesellschaften in einer Zeit auseinanderdividieren, in der gerade die Einigkeit für die Lösung wesentlicher gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen kritisch sei. Die Akzeptanz der Einheit der Menschheit erfordere, dass solche Vorurteile, einschließlich ethnischer, religiöser und geschlechtsspezifischer Natur, abgebaut würden. Denn alle Menschen seien gleich erschaffen und gehörten zu der einen Menschheitsfamilie. Diese Überzeugung schließe eine Überlegenheit aufgrund unterschiedlicher Merkmale aus und erkenne stattdessen den inhärenten Wert und die Würde eines jeden Menschen an.

Entsprechend solle die Liebe zur Menschheit als Ganzes daher beispielsweise den Nationalismus und die damit verbundenen Vorurteile ersetzen. Aber auch der Streit zwischen den Religionen habe zahllose Konflikte verursacht und sei ein Hindernis für Fortschritt. Die Anhänger und Führer aller Religionen sollten zusammenarbeiten, um das menschliche Verstehen und den Frieden zu fördern.

Das Prinzip der Einheit der Menschheit bedeutet nicht Uniformität, sondern geht mit einer Wertschätzung von Diversität einher. Die Menschheitsfamilie in könne in ihrer Mannigfaltigkeit mit den verschiedenen Blumen eines Gartens verglichen werden. Obwohl diese in Farbe und Form unterschiedlich sein mögen, würden sie alle „vom selben Frühlingsschauer erfrischt, vom gleichen Windhauch belebt [und] von den Strahlen ein und derselben Sonne“ gestärkt.

Zugleich wird die Notwendigkeit unterstrichen, dass die Menschheit zur Reife gelangt und eine vereinte globale Zivilisation aufbaut. Um dies zu erreichen, sei es wichtig, destruktive Verhaltensmuster abzulegen, die zur Kindheitsphase der Menschheit gehörten, und einen tiefgreifenden Wandel im Denken und Handeln hin zur Einheit der Menschheit zu fördern. Dazu gehöre neben Anforderungen an Einzelne, anderen mit Freundlichkeit und Liebe zu begegnen, auch, die gesellschaftliche Förderung von Konflikt und Polarisierung und die Überbetonung persönlicher oder partikularer Interessen zu vermeiden. Bahāʾullāh legt dar:

„Die Wohlfahrt der Menschheit, ihr Friede und ihre Sicherheit sind unerreichbar, ehe nicht ihre Einheit fest begründet ist. Diese Einheit kann so lange nicht zustande kommen, als die Ratschläge, die die Feder des Höchsten offenbart hat, unbeachtet bleiben.“

Bahāʾullāh: Ährenlese

Die Bahai-Schriften gehen davon aus, dass die Bahai-Gemeinde selbst in hohem Maße geeint sein muss, um zur Einheit der gesamten Menschheit beitragen zu können. Vor diesem Hintergrund spielt für die Bahai auch der Bund Bahāʾullāhs, der eine klare Regelung der Nachfolge beinhaltet und die Bahai-Gemeinde vor relevanten Abspaltungen bewahrt, eine wesentliche Rolle beim Aufbau einer geeinten Welt.

Zivilisatorischer Fortschritt

Die Bahai-Schriften betrachten den Fortschritt der Zivilisation aus der Perspektive eines Prozesses hin zur kollektiven Reife der Menschheit. Die heutige Menschheit sei in eine Übergangszeit eingetreten, die mit der Pubertät vergleichbar sei und in der alte Denk- und Handlungsmuster durch neue ersetzt würden, die der Einheit der Menschheit und den Prinzipien der Kooperation und Wechselseitigkeit gerecht würden.

Eine der bedeutendsten Veränderungen, die die Menschheit derzeit durchlaufe, sei das Entstehen einer globalen Zivilisation. Diese neue Zivilisation sei sowohl durch materiellen als auch durch geistigen Wohlstand gekennzeichnet. Die Bahai-Schriften weisen darauf hin, dass eine solche Gesellschaft ganz anders sein werde als alles, was bisher bekannt sei, und dass sie beispiellose Fortschritte mit sich bringen werde. ʿAbdul-Bahāʾ erklärt:

„Die materielle Zivilisation ist wie das Glas um die Lampe, die göttliche Kultur ist die Lampe selbst. Das Glas ohne Licht ist dunkel. Die materielle Zivilisation ist wie der Leib. Sei er auch noch so anmutig, elegant und schön, so ist er dennoch tot. Die göttliche Kultur ist wie der Geist; der Leib erhält sein Leben durch den Geist, sonst ist er ein Leichnam.“

ʿAbdul-Bahāʾ: Briefe und Botschaften

Um sowohl in der materiellen als auch in der geistigen Dimension Fortschritte zu erzielen, müsste zum einen die Bedeutung des Konzepts des (materiellen) Wohlstands neu definiert werden. Materielle oder finanzielle Mittel seien für den Fortschritt unerlässlich, aber eine Anhäufung von Reichtum bei einzelnen Personen sei nicht erstrebenswert. Wahrer Wohlstand bedeute stattdessen, materielle Ressourcen für hehre Ziele zu nutzen. In ähnlicher Weise sollte Geistigkeit nicht oberflächlich, also zum Beispiel als eine Reihe von Ritualen betrachtet werden. Stattdessen sollte sie jeden Aspekt des Lebens durchdringen und konstruktiv wirken, indem sie zum Beispiel den Einzelnen zur Verbesserung der Gesellschaft anregt und die Einheit der Gemeinschaft stärkt.

Insgesamt betonen die Bahai-Schriften die kritische Bedeutung der Einheit der ganzen Menschheit in ihrer Vielfalt für den Fortschritt der Zivilisation. Sie weisen darauf hin, dass frühere Versuche der Einheit auf familiärer, stammesbezogener oder nationaler Ebene zwar erfolgreich gewesen wären, wahre Einheit heute jedoch nur betreffend die gesamte Welt erreicht werden könne.

Diese Veränderungen seien nicht leicht zu erreichen, sondern entfalte sich dieser Prozess über etliche Generationen hinweg und gehe mit vielfältigen Krisen einher. Doch gleichzeitig biete dieser Prozess ungeahnte Möglichkeiten, einen Beitrag zum Aufbau einer besseren Welt zu leisten. Alle Menschen hätten die Fähigkeit, zum materiellen und geistigen Fortschritt der Gesellschaft beizutragen. Das Prinzip der Gerechtigkeit erfordere zudem, dass sich alle Menschen an der Generierung, Anwendung und Verbreitung von Wissen, das dem Aufbau einer besseren Welt diene, beteiligen könnten. Das Universale Haus der Gerechtigkeit schreibt dazu:

„Der Zugang zu Wissen ist das Recht eines jeden Menschen, und mitzuhelfen, Wissen zu generieren, anzuwenden und zu verbreiten ist eine Verantwortung, die alle schultern müssen in dem großen Unternehmen, eine blühende Weltzivilisation aufzubauen – wobei jeder seine oder ihre eigenen Talente und Fähigkeiten einsetzt. Gerechtigkeit erfordert universelle Teilhabe.“

Universales Haus der Gerechtigkeit: Ridván-Botschaft 2010

Daneben betonen die Bahai-Schriften auch die Bedeutung der Anerkennung der grundlegenden Harmonie von Wissenschaft und Religion als wesentlich für zivilisatorischen Fortschritt. Sie argumentieren, dass diese Anerkennung die Entdeckung und Verwirklichung der in Einzelnen und der Menschheit als Ganzes angelegten Potenziale ermögliche.

Friede

Die Bahai-Religion betrachtet Frieden als ein zentrales Prinzip, das alle seine Lehren, Ideale, Praktiken und institutionellen Strukturen durchdringe. Friede sei sowohl das Ziel der Bahai als auch ein Organisationsprinzip. Alle Menschen seien wichtige Protagonisten beim Aufbau einer friedvollen Gesellschaft. Die Bahai-Lehren beabsichtigen, die Menschen zu befähigen, Frieden herzustellen.

Frieden sei mehr als nur die Abwesenheit von Kriegen oder Konflikten. Ein umfassenderer Blick sei notwendig, der sowohl die geistige als auch die materielle Dimension des Lebens berücksichtige. Friede sei eng mit dem Zweck für die Erschaffung der Welt und dem Sinn des menschlichen Lebens verknüpft und basiere auf einer umfassenden Ethik der Einheit. Jeder Einzelne sei verantwortlich, allen Menschen gegenüber gerecht zu sein und Mitgefühl zu zeigen, unabhängig von kulturellen, sprachlichen, religiösen, ethnischen oder anderen Unterschieden, um Frieden herzustellen.

Universeller Friede ist laut Bahai-Schriften das höchste Ziel der Menschheit. Um auf diesen Frieden hinzuarbeiten, sei es notwendig, eine Reihe an Prinzipien praktisch umzusetzen. Als solche werden neben der Kernlehre der Einheit der Menschheit unter anderem den Abbau von diskriminierenden Vorurteilen, die Harmonie zwischen Religion und Wissenschaft, die Gleichheit von Mann und Frau, die unabhängige Suche nach Wahrheit, die Annahme einer Welthilfssprache, die Abschaffung der Extreme von Reichtum und Armut, weltweiter Zugang zu Bildung und die zentrale Bedeutung des Grundsatzes der Gerechtigkeit auf allen Ebenen genannt.

Nach den Bahai-Schriften ist der Weltfrieden nicht nur möglich, sondern unvermeidlich. Im Oktober 1985 veröffentlichte das Universale Haus der Gerechtigkeit, die leitende Körperschaft des Bahai-Glaubens, ein Schreiben zum Weltfrieden, das an die Allgemeinheit der Menschheit gerichtet war. In diesem Schreiben werden die Gründe für die Zuversicht der Bahai-Gemeinde in das Kommen des Weltfriedens erläutert:

„Der Große Friede, auf den durch die Jahrhunderte Menschen guten Willens ihre Herzen gerichtet, den unzählige Generationen lang Seher und Dichter in ihren Visionen beschrieben und den die Heiligen Schriften der Menschheit von Zeitalter zu Zeitalter immer wieder verheißen haben, ist jetzt endlich in Reichweite der Nationen. Zum ersten Mal in der Geschichte ist jedermann imstande, in einer Gesamtschau den ganzen Planeten mit seiner Vielzahl verschiedener Völker zu überblicken. Weltfriede ist nicht nur möglich, sondern unausweichlich. Er ist die nächste Stufe in der Evolution dieses Planeten – mit den Worten eines großen Denkers: „die Planetisierung der Menschheit“. Ob der Friede erst nach unvorstellbaren Schrecken erreichbar ist, heraufbeschworen durch stures Beharren der Menschheit auf veralteten Verhaltensmustern, oder ob er heute durch einen konsultativen Willensakt herbeigeführt wird, das ist die Wahl, vor die alle Erdenbewohner gestellt sind.“

Universales Haus der Gerechtigkeit: Die Verheißung des Weltfriedens

Die Bahai-Religion betrachtet die Frage des Menschenbilds als entscheidend für die Schaffung einer friedlichen Gesellschaft, die auf Zusammenarbeit und Gegenseitigkeit beruht. Die allgemein verbreitete Ansicht, der Mensch sei von Natur aus egoistisch und aggressiv, müsse also neu bewertet werden, um konstruktive soziale Kräfte in Bewegung zu setzen, die Harmonie und Zusammenarbeit anstelle von Krieg und Konflikt fördern.

Gerechtigkeit

In den Bahai-Schriften werden in Bezug auf den Begriff der Gerechtigkeit diverse Perspektiven und Facetten betont, die sowohl den Einzelnen als auch die gesamte Gesellschaft und ihre Ordnung betreffen.

Gerechtigkeit sei eine wesentliche Fähigkeit der menschlichen Seele, die Einzelnen helfe, mit den eigenen Augen zu sehen und zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Demnach wird sie als wesentlich für die Erforschung der Realität und die Beseitigung abergläubischer Überzeugungen und veralteter Traditionen angesehen. Denn befreit vom lähmenden Einfluss der blinden Nachahmung könne der Mensch selbständig nach der Wahrheit suchen. Dazu sagt Bahāʾullāh:

„O Sohn des Geistes! Von allem das Meistgeliebte ist Mir die Gerechtigkeit. Wende dich nicht ab von ihr, wenn du nach Mir verlangst, und vergiß sie nicht, damit Ich dir vertrauen kann. Mit ihrer Hilfe sollst du mit eigenen Augen sehen, nicht mit denen anderer, und durch eigene Erkenntnis Wissen erlangen, nicht durch die deines Nächsten. Bedenke im Herzen, wie du sein solltest. Wahrlich, Gerechtigkeit ist Meine Gabe und das Zeichen Meiner Gnade. So halte sie dir vor Augen.“

Bahāʾullāh: Die Verborgenen Worte

Eine Gesellschaft, die wahrhaftig Gerechtigkeit widerspiegelt, erfordere sowohl Individuen, die diesen Grundsatz in jedem Aspekt ihres Lebens anwenden, als auch gerechte soziale, politische und wirtschaftliche Strukturen und Entscheidungen, damit diese Individuen ihre edlen Ideale verfolgen können. Gerechtigkeit sei also ein Maßstab, an dem nicht nur individuelles Verhalten, sondern auch kollektive Anstrengungen oder das Verhalten von politischen Führern gemessen werden.

Auf dem Prinzip der Gerechtigkeit beruhen nach Bahāʾullāh die Ordnung der Welt und die Ruhe der Menschheit. Es nehme auch eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Einheit und von harmonischen Gesellschaften ein. Gerechtigkeit sei eine Kraft, die das aufkommende kollektive Bewusstsein der Welt konstruktiv kanalisieren kann, um beispielsweise globale Strukturen des Gemeinschaftslebens herausbilden zu können. Bahāʾullāh schreibt:

„Der Zweck der Gerechtigkeit ist das Zustandekommen von Einheit unter den Menschen.“

Bahāʾullāh: Botschaften aus Akká

Gleichermaßen seien Ansätze, die Einheit fördern, notwendig, um eine gerechte Gesellschaft zu gestalten. Die Bahai werden daher aufgefordert, bei ihren Bemühungen für die Sache der Gerechtigkeit gewaltfrei und konstruktiv vorzugehen. Es sei notwendig, bewusste und systematische Bemühungen zum Aufbau einer neuen Ordnung inmitten einer Welt zu setzen, die von Gewalt und Unterdrückung geprägt sei. Wenn man das Prinzip der Einheit auch in der Herangehensweise zu sozialem Wandel berücksichtige, könne dadurch langfristig ein konstruktiverer Beitrag zu einer gerechten Gesellschaft geleistet werden. Das Universale Haus der Gerechtigkeit erklärt dazu:

„Bei der Wahl von Bereichen der Zusammenarbeit müssen Bahá’í sich aber das in ihren Lehren verankerte Prinzip vor Augen halten, dass Mittel und Zweck im richtigen Verhältnis zueinander stehen sollten; hehre Ziele können nicht mit unlauteren Mitteln erreicht werden. Insbesondere kann dauerhafte Einheit nicht durch Bestrebungen erreicht werden, die zwangsläufig auf Streit beruhen oder unterstellen, dass ein innewohnender Interessenkonflikt, wie subtil auch immer, allen menschlichen Interaktionen zugrunde liegt.“

Universales Haus der Gerechtigkeit: Brief vom 2. März 2013 an die Bahá'í in Iran

Gleichberechtigung von Frauen und Männern

Die Bahai-Lehre von der Gleichwertigkeit oder Gleichberechtigung von Männern und Frauen beruht auf dem Prinzip der einzigartigen geistigen Identität der Seele und der Überzeugung von der Einheit der Menschheit, wonach alle Menschen mit moralisch-geistigen Fähigkeiten und edel erschaffen sind. Dieser Glaube drückt sich in der Vorstellung aus, dass die Seele kein Geschlecht, keine Rasse, keine ethnische Zugehörigkeit und keine Klasse kenne, wodurch Vorurteilen dieser Art von vornherein der Boden entzogen werde. Die biologischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen werden als komplementär angesehen, die zwar zu bestimmten Funktionen in der Gesellschaft führten, aber beide Geschlechter hätten die gleiche Würde und denselben Wert vor Gott und in der Gesellschaft. ʿAbdul-Bahāʾ erklärt:

„Die Menschenwelt hat zwei Flügel: Den einen bilden die Frauen, den anderen die Männer. Nur wenn beide Flügel gleichmäßig entwickelt sind, kann der Vogel fliegen. Bleibt ein Flügel schwächlich, so ist kein Flug möglich.“

ʿAbdul-Bahāʾ

Die intellektuelle, moralische und spirituelle Entwicklung sowohl von Männern als auch von Frauen sei also entscheidend für das Glück der Menschheit, und der Mangel an Gleichberechtigung der Geschlechter führe dazu, dass nicht nur Frauen, sondern auch Männer ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen könnten. Beispielsweise sollten daher erforderlichenfalls Mädchen in der Bildung bevorzugt werden, denn als potenzielle Mütter wären sie die ersten Erzieherinnen ihrer Kinder. Eine Mutter könne ihre Kinder zu Weisheit und Moral erziehen, aber wenn sie selbst nicht ausreichend gebildet sei, würde sich das negativ auch für die nächste Generation auswirken.

Die Beziehungen zwischen Einzelnen, Gemeinschaften und Institutionen

Die Bahai-Religion betrachtet Einzelne, Gemeinschaften und gesellschaftliche Institutionen als die drei wesentlichen Protagonisten beim konstruktiven sozialen Wandel. Die Lehren über die Beziehung zwischen ihnen ergeben sich aus dem Prinzip der Einheit der Menschheit. Denn die Verwirklichung dieses Prinzips sei zugleich Ziel und Funktionsprinzip der Bahai-Lehren. Bahāʾullāh verglich die Welt der Menschheit mit dem menschlichen Körper. Darin würden Zellen, die sich in Form und Funktion unterscheiden, ihre Rolle bei der Erhaltung eines gesunden Gesamtsystems spielen. In ähnlicher Weise dienen die harmonischen Beziehungen zwischen Individuen, Gemeinschaften und Institutionen dazu, die gesamte Gesellschaft zu erhalten und Entwicklung zu ermöglichen. Die Bahai-Lehren lehnen demnach die Vorstellung eines Konflikts zwischen diesen drei Protagonisten ab und betonen stattdessen ihre gegenseitige Abhängigkeit und das Prinzip der Kooperation. Das Universale Haus der Gerechtigkeit schreibt dazu:

„Im Mittelpunkt des Lernprozesses steht die Untersuchung der Natur der Beziehungen, die den Einzelnen, die Gemeinde und die gesellschaftlichen Institutionen miteinander verbinden, die Akteure auf der Bühne der Geschichte, die zu allen Zeiten in ein Ringen um Macht verstrickt gewesen sind. Die diesbezügliche Auffassung, ihr Verhältnis zueinander müsse unweigerlich den Zwängen eines Konkurrenzkampfes unterliegen – ein Verständnis, das das außerordentliche Potenzial des menschlichen Geistes ignoriert – ist zugunsten der glaubhafteren Prämisse beiseitegelegt worden, dass ihr harmonisches Zusammenwirken eine Kultur fördern kann, die einer mündigen Menschheit angemessen ist.“

Universales Haus der Gerechtigkeit: Brief vom 2. März 2013 an die Bahai in Iran

Nach den Bahai-Schriften kommt Einzelnen eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung der Zivilisation zu. Alle besitzen das Potenzial, wichtige Akteure gesellschaftlichen Wandels zu sein und sich dabei auch selbst weiterzuentwickeln. Gemeinschaften würden ihrerseits das Umfeld bieten, in dem Einzelne lernen und sich entfalten können. Sie stellten die Strukturen und Systeme zur Verfügung, die für die Gestaltung der sozialen Realität wesentlich seien. Institutionen werden ebenfalls als wesentlich für das Funktionieren und die Entwicklung der Gesellschaft angesehen. Durch sie könnten kollektive Ziele erreicht, die Einheit gestärkt und das Wohl der Gesellschaft gefördert werden. Sie müssten jedoch flexibel sein und auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Gesellschaft reagieren können. Anstatt Partikularinteressen zu vertreten, müssten Institutionen stets das Gemeinwohl im Blick haben.

Die Bahai-Religion lehrt, dass die gegenseitige Abhängigkeit dieser drei Protagonisten für die Freiheit des Einzelnen und der Gemeinschaften von Unwissenheit und Passivität wesentlich sei. Durch die Anerkennung und Wertschätzung der komplementären Rollen, die Einzelne, Gemeinschaften und Institutionen spielen, könne die Gesellschaft zu größerer Harmonie und Fortschritt gelangen.

Die Bahai-Schriften vermitteln, dass ein adäquates Verständnis des Konzepts der Macht ein zentraler Aspekt beim Aufbau einer harmonischen Beziehung dieser drei Protagonisten sei. Das derzeit vorherrschende Verständnis von Macht als Mittel zur Beherrschung in Interaktionen und Beziehungen, die durch Wettbewerb und Konflikt gekennzeichnet seien, müsse aufgegeben werden. Stattdessen plädiert die Bahai-Religion für eine Konzeption von Macht als eine transformative Kraft, die im menschlichen Geist wurzelt. Politische Prozesse und andere Aspekte des Lebens einer Gemeinschaft sollten demnach von den Kräften der Einheit, der Liebe, des demütigen Dienens und der reinen Taten geleitet werden.

Im Kontext des Lernens über die Beziehung zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Protagonisten spielt für die Bahai-Religion ihre Verwaltungsordnung eine wichtige Rolle. Diese ist ein System von Institutionen, das die Angelegenheiten der Bahai-Gemeinde regelt. Ihre Grundsätze und Institutionen wurden von Bahāʾullāh selbst festgelegt, sie ist untrennbar mit dem Glauben der Bahai verbunden und sie wird vom Universalen Haus der Gerechtigkeit geleitet und nach den Bedürfnissen der Zeit weiterentwickelt.

Religion und Wissenschaft

Die Komplementarität von Wissenschaft und Religion gilt als eines der zentralen Prinzipien des Bahai-Glaubens. Sowohl Wissenschaft als auch Religion seien notwendig für die Entwicklung der Menschheit. Sie seien wie die beiden Flügel eines Vogels. Religion ohne Wissenschaft arte in Aberglauben und Fanatismus aus, während Wissenschaft ohne Religion zu Materialismus führe. Beide in Einklang zu bringen, sei daher Voraussetzung für zivilisatorischen Fortschritt. Dazu erklärt ʿAbdul-Bahāʾ:

„Jede Form von Religion, die der Wissenschaft nicht entspricht oder sich zu ihr im Gegensatz befindet, ist gleichbedeutend mit Unwissenheit, denn Unwissenheit ist der Gegensatz von Wissen.“

ʿAbdul-Bahāʾ: Ansprachen in Paris

Die Bahai-Religion lehrt also, dass es keinen grundsätzlichen Konflikt zwischen Wissenschaft und wahrer Religion geben könne. Ein solcher bestehe nur, wenn diese beiden Systeme falsch verstanden würden. Beispielsweise liefere die Naturwissenschaft Wissen über die physische Welt und ihre Gesetze, während die Religion moralische Führung und spirituelle Einsicht biete. Zusammen ermöglichen Wissenschaft und Religion ein ganzheitliches Verständnis der Welt und des Platzes der Menschheit in ihr.

ʿAbdul-Bahāʾ bezeichnete demnach die Wissenschaft als die „edelste“ aller menschlichen Tugenden und „den Entdecker aller Dinge“. Die Religion sei der äußere Ausdruck der göttlichen Wirklichkeit, die dabei jedoch nicht starr und fundamentalistisch, sondern flexibel und auch fortschrittlich sein müsse.

Das Universale Haus der Gerechtigkeit beschreibt entsprechend, dass „Wissenschaft und Religion zwei sich ergänzende Systeme des Wissens und der Praxis sind, durch die der Mensch die Welt um sich herum versteht und durch die die Zivilisation voranschreitet“. Die systematische Generierung von Wissen sei daher nicht nur als eine wissenschaftliche, sondern auch eine religiöse Verantwortung. Damit rückt die Bahai-Religion die Rolle des Wissens für den menschlichen Fortschritt in den Mittelpunkt sowie die Notwendigkeit, den Kreis derer, die an der Generierung von Wissen beteiligt sind, radikal zu erweitern.

Umgang mit der Natur

Die Bahai-Schriften legen großen Wert auf die Beziehung des Menschen zur Natur, die sie als Spiegelbild von Gottes Eigenschaften und als Ausdruck seines Willens betrachten. Dieses Verständnis inspiriere einen tiefen Respekt für die Umwelt und die Natur. Diese sei nicht nur eine Quelle der Nahrung und des Reichtums für die Menschheit, sondern sei dem Menschen von Gott anvertraut worden. Dazu führt Bahāʾullāh aus:

„Sprich: Die Natur ist in ihrem Wesen die Verkörperung Meines Namens, der Gestalter, der Schöpfer.“

Bahāʾullāh: Botschaften aus Akká

Diese Sichtweise auf die Natur sei dahingehend zu verstehen, die Rolle des Menschen als Bewahrer der Natur zu erkennen. Die Menschheit werde zwar weiterhin neue Wege entdecken, die Ressourcen der Erde für den Fortschritt der Zivilisation zu nutzen. Dabei sei es jedoch essenziell zu erkennen, dass der Mensch von der Natur abhängig sei. Darüber hinaus beschreiben die Bahai-Schriften, dass die Menschheit die Fähigkeit hat, sich von der Natur zu emanzipieren. Sie betonen jedoch auch, dass dies kein Grund dafür sei, die Natur und ihre Ressourcen auszubeuten.

In diesem Sinne sei der verantwortungsvolle und maßvolle Umgang des Menschen mit der Natur, die einen Wert über wirtschaftliche Aspekte hinaus habe, wesentlich für die Erhaltung der Biosphäre und die Sicherung des Wohlergehens künftiger Generationen. Nachhaltiges Umweltmanagement sei also nicht nur eine freiwillige Verpflichtung der Menschen, die gegen andere Interessen abgewogen werden könne.

Literatur

  • Manfred Hutter: Handbuch Bahā’ī. Geschichte – Theologie – Gesellschaftsbezug. Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-019421-2.
  • Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin/ Boston 2019, ISBN 978-3-11-064971-0.
  • Peter Smith: An Introduction to the Baha’i Faith. Cambridge University Press, New York/ Cambridge 2008, ISBN 978-0-521-68107-0.
  • Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá’í Faith. Routledge, London 2021, ISBN 978-1-138-36772-2.
  • Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá’í Faith. Oneworld Publications, Oxford 2008, ISBN 978-1-85168-184-6.
Commons: Baháʼí Faith – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Baha’u’llah, Shoghi Effendi: Ährenlese. Eine Auswahl aus den Schriften Baha’u’llahs, zusammengestellt und ins Englische übertragen von Shoghi Effendi. 5. Auflage. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2003, ISBN 3-87037-379-2. Vers 110
  2. Robert H. Stockman: The World of the Bahá'í Faith. Hrsg.: Routledge. Abingdon, Oxon 2022, ISBN 978-0-429-02777-2.
  3. Manfred Hutter: Iranische Religionen: Zoroastrismus, Yezidentum, Bahāʾītum. De Gruyter, 2019, ISBN 978-3-11-065617-6, S. 167184, doi:10.1515/9783110656176.
  4. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 325–326
  5. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 978-3-11-064971-0. S. 174
  6. 1 2 3 Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. 118–119, 186, 274–275, 310
  7. 1 2 3 Theologische Realenzyklopädie, Studienausgabe Teil 1, Band. V. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-013898-0, S. 122
  8. Ian Kluge: The Physical and Spiritual Dimensions of Human Nature. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 230–239
  9. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 978-3-11-064971-0. S. 174–178
  10. Baháʼuʼlláh: Ährenlese : eine Auswahl aus den Schriften Bahá'u'lláhs. Auflage 9.01-P (20200326). Hofheim-Langenhain 2020, ISBN 978-3-87037-607-9.
  11. Ian Kluge: The Physical and Spiritual Dimensions of Human Nature. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 230–239
  12. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 978-3-11-064971-0. S. 174–178
  13. Baháʼuʼlláh: Ährenlese : eine Auswahl aus den Schriften Bahá'u'lláhs. Auflage 9.01-P (20200326). Hofheim-Langenhain 2020, ISBN 978-3-87037-607-9
  14. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. 1–4, 44–68
  15. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 186
  16. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 12
  17. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 978-3-11-064971-0. S. 174–178
  18. 1 2 Christopher White: Bahá'í Spirituality and Spiritual Practices. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 282–288
  19. 1 2 Ian Kluge: The Physical and Spiritual Dimensions of Human Nature. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 230–239
  20. 1 2 Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 978-3-11-064971-0. S. 174–178
  21. Mikhail Sergeev: Progress of the Soul. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 269–281
  22. Christopher White: Bahá'í Spirituality and Spiritual Practices. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 282–288
  23. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 978-3-11-064971-0. S. 174–178
  24. Vargha Bolodo-Taefi: God, Revelation, and Manifestation. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 175–187
  25. Sasha Dehghani: Progressive Revelation. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 188–200
  26. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 978-3-11-064971-0. S. 171–174
  27. Vargha Bolodo-Taefi: God, Revelation, and Manifestation. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 175–187
  28. Sasha Dehghani: Progressive Revelation. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 188–200
  29. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 978-3-11-064971-0. S. 171–174
  30. Vargha Bolodo-Taefi: God, Revelation, and Manifestation. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 175–187
  31. Sasha Dehghani: Progressive Revelation. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 188–200
  32. 1 2 3 Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 978-3-11-064971-0. S. 171–174
  33. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 978-3-11-064971-0. S. 172–174
  34. Baháʼuʼlláh: Ährenlese : eine Auswahl aus den Schriften Bahá'u'lláhs. Auflage 9.01-P (20200326). Hofheim-Langenhain 2020, ISBN 978-3-87037-607-9
  35. Vargha Bolodo-Taefi: God, Revelation, and Manifestation. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 175–187
  36. Sasha Dehghani: Progressive Revelation. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 188–200
  37. Vargha Bolodo-Taefi: God, Revelation, and Manifestation. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 175–187
  38. Sasha Dehghani: Progressive Revelation. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 188–200
  39. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 115, 289–290
  40. Sasha Dehghani: Progressive Revelation. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 188–200
  41. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 289–290
  42. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 978-3-11-064971-0. S. 172–173
  43. 1 2 Sasha Dehghani: Progressive Revelation. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 188–200
  44. Bahāʾallāh: Das Buch der Gewissheit. 4. Auflage. Baháʾí-Verl., Hofheim 2000, ISBN 3-87037-340-7. 2:169
  45. Sasha Dehghani: Progressive Revelation. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 188–200
  46. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 323–324
  47. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 9
  48. Bahāʾallāh: Anspruch und Verkündigung Sendbriefe aus Edirne und ʿAkká ; [übertragen aus dem Englischen unter Heranziehung des arabischen und persischen Urtexts]. Hofheim 2007, ISBN 978-3-87037-419-8
  49. 1 2 3 Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 9–14
  50. 1 2 3 Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 186–187
  51. 1 2 3 Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 978-3-11-064971-0. 176, 188, 201
  52. 1 2 Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld Publications, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1, S. 275
  53. 1 2 Wendi Momen: Marriage and Family Life. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 371–383
  54. ʻAbduʼl-Bahá: Sendschreiben zum göttlichen Plan. Baháʾí-Verl., Hofheim-Langenhain 1989, ISBN 978-3-87037-232-3. S. 98
  55. Robert H. Stockman: Oneness and Unity. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 219–229
  56. 1 2 Graham Hassall: Governance. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 349–359
  57. 1 2 Todd Smith: The Bahá'í Administrative Order. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 426–441
  58. 1 2 Michael Karlberg und Todd Smith: A Culture of Learning. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 463–478
  59. Baháʼuʼlláh: Ährenlese : eine Auswahl aus den Schriften Bahá'u'lláhs. Auflage 9.01-P (20200326). Hofheim-Langenhain 2020, ISBN 978-3-87037-607-9
  60. Wendy M. Heller: The Covenant and Covenant-Breaking. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 409–425
  61. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 114
  62. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 21
  63. Todd Smith: The Writings of the Universal House of Justice. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 145–155
  64. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld Publications, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 106
  65. Michael Karlberg und Todd Smith: A Culture of Learning. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 463–478
  66. Robert H. Stockman: Oneness and Unity. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 219–229
  67. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld Publications, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 106
  68. ʿAbdu'l-Bahāʾ: Briefe und Botschaften. Unveränd. Nachdr Auflage. Bahá'í-Verl, Hofheim-Langenhain 1998, ISBN 3-87037-349-0
  69. Wendi Momen: Work and Business. In: The World of the Bahá'í Faith. 1. Auflage. Routledge, London 2021, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 394–406, doi:10.4324/9780429027772-38 (taylorfrancis.com [abgerufen am 24. Februar 2023]).
  70. Augusto Lopez-Claros: Economics. In: The World of the Bahá'í Faith. 1. Auflage. Routledge, London 2021, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 305–318, doi:10.4324/9780429027772-31 (taylorfrancis.com [abgerufen am 24. Februar 2023]).
  71. Ian Kluge: The Physical and Spiritual Dimensions of Human Nature. In: The World of the Bahá'í Faith. 1. Auflage. Routledge, London 2021, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 230–239, doi:10.4324/9780429027772-23 (taylorfrancis.com [abgerufen am 24. Februar 2023]).
  72. Todd Smith: The Writings of the Universal House of Justice. In: The World of the Bahá'í Faith. 1. Auflage. Routledge, London 2021, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 145–155, doi:10.4324/9780429027772-14 (taylorfrancis.com [abgerufen am 24. Februar 2023]).
  73. Mina Yazdani: The Writings and Utterances of ‘Abdu'l-Bahá. In: The World of the Bahá'í Faith. 1. Auflage. Routledge, London 2021, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 88–104, doi:10.4324/9780429027772-9 (taylorfrancis.com [abgerufen am 24. Februar 2023]).
  74. 1 2 3 Robert H. Stockman: Oneness and Unity. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 219–229
  75. 1 2 3 Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld Publications, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 106
  76. Michael Karlberg, Todd Smith: A Culture of Learning. In: The World of the Bahá'í Faith. 1. Auflage. Routledge, London 2021, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 463–478, doi:10.4324/9780429027772-44 (taylorfrancis.com [abgerufen am 23. Februar 2023]).
  77. Graham Hassall: Governance. In: The World of the Bahá'í Faith. 1. Auflage. Routledge, London 2021, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 349–359, doi:10.4324/9780429027772-34 (taylorfrancis.com [abgerufen am 23. Februar 2023]).
  78. Steven Phelps: The Harmony of Science and Religion. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 211–216
  79. Farzam Arbab: An Inquiry into the Harmony of Science and Religion. In: Geoffrey Cameron und Benjamin Schewel (Hrsg.): Religion and public discourse in an age of transition. Reflections on Bahá'í practice and thought. Wilfrid Laurier University Press, Waterloo, Ontario, Canada 2018, ISBN 978-1-77112-330-3 (Bahá'í studies series)
  80. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld Publications, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 106
  81. 1 2 Hoda Mahmoudi: Peace. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 384–393
  82. Christopher Buck: Baha'i faith. The basics. Taylor & Francis Group, Milton Park 2021, ISBN 0-429-66574-1. S. 59–61
  83. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. 215, 222–223, 266–267, 275–276, 358–359, 363
  84. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 126
  85. Hoda Mahmoudi: Peace. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 384–393
  86. Hoda Mahmoudi: Peace. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 384–393
  87. Universales Haus der Gerechtigkeit, Die Verheißung des Weltfriedens, 1. Oktober 1985, abrufbar unter https://www.bic.org/statements/die-verheissung-des-weltfriedens
  88. 1 2 3 4 Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld Publications, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 215
  89. 1 2 3 4 Graham Hassall: Governance. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 349–359
  90. 1 2 Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld Publications, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 215
  91. Michael Karlberg, Derik Smith: Responding to Injustice with Constructive Agency. In: The World of the Bahá'í Faith. 1. Auflage. Routledge, London 2021, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 442–449, doi:10.4324/9780429027772-42 (taylorfrancis.com [abgerufen am 10. Februar 2023]).
  92. 1 2 3 Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld Publications, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 358–359
  93. 1 2 Wendi Momen: Marriage and Family Life. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 371–383
  94. Graham Hassall: Governance. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 349–359
  95. Todd Smith: The Bahá'í Administrative Order. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 426–441
  96. Michael Karlberg und Todd Smith: A Culture of Learning. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 463–478
  97. Todd Smith: The Bahá'í Administrative Order. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 426–441
  98. Michael Karlberg und Todd Smith: A Culture of Learning. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 463–478
  99. Michael Karlberg, Todd Smith: A Culture of Learning. In: The World of the Bahá'í Faith. 1. Auflage. Routledge, London 2021, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 463–478, doi:10.4324/9780429027772-44 (taylorfrancis.com [abgerufen am 10. Februar 2023]).
  100. Graham Hassall: Governance. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 349–359
  101. Todd Smith: The Bahá'í Administrative Order. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 426–441
  102. Michael Karlberg und Todd Smith: A Culture of Learning. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 463–478
  103. Steven Phelps: The Harmony of Science and Religion. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 211–216
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  108. Michael Karlberg, Todd Smith: A Culture of Learning. In: The World of the Bahá'í Faith. 1. Auflage. Routledge, London 2021, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 463–478, doi:10.4324/9780429027772-44 (taylorfrancis.com [abgerufen am 24. Februar 2023]).
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  111. Michael Karlberg, Todd Smith: A Culture of Learning. In: The World of the Bahá'í Faith. 1. Auflage. Routledge, London 2021, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 463–478, doi:10.4324/9780429027772-44.
  112. Arthur Lyon Dahl: Environment and Sustainability. In: Robert H. Stockman (Hrsg.): The World of the Bahá'í Faith. Routledge, London, New York 2022, ISBN 978-0-429-02777-2, S. 336–348
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