Dorfen Bahnhof–Velden (Vils)
Streckennummer:5721
Kursbuchstrecke (DB):zuletzt 427c
Streckenlänge:20,518 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 25 
Minimaler Radius:300 m
von München
0,000 Dorfen Bahnhof 448 m
nach Simbach
1,609 Dorfen Markt
4,594 Algasing (Hst)
8,019 Babing (b Dorfen) (Hst)
10,468 Taufkirchen (Vils)
12,312 Ratzing
14,673 Moosen (Vils)
18,696 Babing (Vils)
20,518 Velden (Vils) 456 m

Quellen:

Die Bahnstrecke Dorfen–Velden war eine 20,5 Kilometer lange Stichbahn, die bei Dorfen von der Bahnstrecke München–Simbach abzweigte und nach Velden führte. Heute sind alle Gleise abgebaut, und es verläuft ein Radweg auf der gesamten Trasse.

Verlauf

Die Strecke (auch als (obere) Vilstalbahn bezeichnet) führt aus dem Tal der Isen in das Tal der Vils. Charakteristisch für die Strecke war der häufige Wechsel von Steigungen und Gefällen sowie viele Kurven, um die Baukosten zu minimieren. Die Verbindung wurde am 24. Dezember 1898 eröffnet und brachte Dorfen einen ortsnahen Bahnhof. 1944 verkehrten werktags vier, sonn- und feiertags drei Zugpaare, sie führten nur die 3. Wagenklasse. 1963 waren es werktags fünf Zugpaare, sonn- und feiertags vier, diese wurden mit Uerdinger Schienenbussen gefahren.

Die Strecke diente vor allem der Anbindung von Velden und Taufkirchen an die Hauptstrecke München–Mühldorf, die übrigen Haltestellen erreichten nie ein nennenswertes Fahrgastaufkommen. Kurioserweise gab es zwei Stationen mit dem Namen Babing, nämlich Babing (b Dorfen) und Babing (Vils).

Geschichte

1891 beantragte der Markt Dorfen bei der Bayerischen Staatsbahnverwaltung den Bau einer Lokalbahn Dorfen-Velden. Die Bahnstrecke wurde mit Gesetz vom 17. Juni 1896 beschlossen und ab dem Januar 1897 unter der Leitung von Ingenieur Georg Ehrne errichtet. Die erste Probefahrt fand am 15. Dezember 1898 statt, am 24. Dezember 1898 erfolgte die offizielle Eröffnung durch Prinzregent Luitpold. Im ersten vollen Betriebsjahr 1899 beförderte die Bahn 98517 Personen und 26068 t Güter. Der Personenverkehr wurde in Folge eines deutlichen Betriebsrückgangs nach dem Zweiten Weltkrieg am 26. Mai 1968 eingestellt, der Güterverkehr erst am 1. Juli 1993. Am 31. Juli des gleichen Jahres wurde die Strecke stillgelegt. Trotz rückläufigen Güterverkehrsaufkommens war noch Mitte der 1980er Jahre der Oberbau teilweise erneuert worden.

Vilstalradweg

Im Jahr 2000 wurde der sogenannte Vilstalradweg auf der gesamten Strecke eingerichtet. Der 116 km lange Radweg beginnt in Dorfen und führt entlang der Vils auf der früheren Bahntrasse durch dünn besiedelte Naturlandschaft nach Velden und wurde in der Folge bis nach Vilshofen an der Donau weitergeführt.

Literatur

  • Urs Kramer, Matthias Brodkorb: Abschied von der Schiene. Güterstrecken 1980 bis 1993. Transpress, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-71346-8.
  • Karl Bürger: Von königlich bayerischen Zeiten zur S-Bahn und Flughafenbahn. Eisenbahngeschichte am Beispiel des Landkreises Erding. Bilder - Hintergründe - Seitenblicke. Selbstverlag, Walpertskirchen 2013, ISBN 978-3-00-044232-2.
  • Karl Bürger: München – Mühldorf – Simbach. Glanz, Niedergang und Renaissance einer königlich bayerischen Eisenbahn. Bewegte Verkehrsgeschichte mit umwälzender Zukunft, Selbstverlag, Walpertskirchen 2017, ISBN 978-3-00-05-6474-1

Einzelnachweise

  1. Reinhard Wanka, Wolfgang Wiesner: Die Hauptbahn München–Simbach und ihre Zweigbahnen. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1996, ISBN 3-922138-59-4, S. 190–191, 194.
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 11. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2020, ISBN 978-3-89494-149-9.
  3. Deutsche Reichsbahn (Hrsg.): Amtliches Bahnhofsverzeichnis 1944 der Deutschen Reichsbahn, der Böhmisch-Mährischen Bahnen, der Privatbahnen sowie der Kleinbahnen mit Güterverkehr und der Ostbahn. Gültig vom 1. Juni 1944. (wiki-de.genealogy.net).
  4. 1 2 Beschreibung des Radwegs
  5. 1 2 W. Alteneder, C. Schüssler: Die Nebenbahnen der BD München. Bonn 1987, S. 63
  6. Anton Hötzelsperger: Erinnerung 1898: Eröffnung der Bahnstrecke Dorfen - Velden an der Vils. 3. Januar 2021, abgerufen am 20. März 2022 (deutsch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.