Hildesheim Hbf–Goslar | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Karte der Strecke Hildesheim–Goslar | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer (DB): | 1773 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 320 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 53,4 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 160 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | durchgehend | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Hildesheim–Goslar ist eine 53 Kilometer lange, zweigleisige und nicht elektrifizierte Hauptbahn im nördlichen Harzvorland. Sie dient überwiegend der Verbindung der Tourismusregion im Nordharz (Goslar, Bad Harzburg und Wernigerode) mit Hildesheim und Hannover. Auf ihr verkehrt die von Erixx betriebene RE 10, die Bad Harzburg über Goslar mit dem Hauptbahnhof Hannover verbindet. Der wichtigste Zwischenhalt und Knotenpunkt der Strecke ist der Bahnhof Salzgitter-Ringelheim.
Verlauf
Die Strecke verläuft von Hildesheim aus in meist südöstlicher Richtung. Die gelegentliche Bezeichnung „Innerstebahn“ führt zur Verwechselung mit der flussaufwärts liegenden Innerstetalbahn und wird nicht offiziell verwendet. In Groß Düngen zweigt die Lammetalbahn ab, in Derneburg war sie mit der ehemaligen Strecke Braunschweig–Seesen der Braunschweiger Landeseisenbahn (siehe Bahnstrecke Derneburg–Seesen und Bahnstrecke Salzgitter-Drütte–Derneburg) verknüpft. Sie verläuft weiter über Baddeckenstedt und quert im Bahnhof Salzgitter-Ringelheim die Bahnstrecke Börßum–Kreiensen. Etwa ab Othfresen verlässt sie die Innerste und steigt über den ehemaligen Bahnknoten Grauhof nach Goslar an.
Durchweg parallel zur Strecke verlaufen die Bundesstraße 6 sowie die Innerste. Mit der Bezeichnung Innerstetalbahn ist jedoch die Oberharzbahn gemeint.
Geschichte
Schon bevor 1867 die Grenzen zwischen den Ländern Hannover und Preußen fielen, suchte die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn (MHE) eine Verbindung von Halberstadt nach Westen. Erstes Ziel war, über Vienenburg einen Anschluss in Richtung Kreiensen zu erhalten. Die Bahnstrecke Halberstadt–Vienenburg war 1869 benutzbar. Von dort aus wurde 1875 bis 1877 über Grauhof und Langelsheim sowohl nach Neuekrug-Hahausen (an der Bahnstrecke Braunschweig–Kreiensen) als auch die Innerstetalbahn nach Clausthal gebaut.
Ungefähr gleichzeitig suchte die Hannover-Altenbekener Eisenbahn-Gesellschaft (HAE) einen Anschluss nach Osten, der die Städte Hannover und Braunschweig umging. Sie baute bis 1875 die Weserbahn von Löhne über Hameln nach Elze, von dort bestand bereits über die Hannöversche Südbahn und die Bahnstrecke Lehrte–Nordstemmen Anschluss nach Hildesheim. Sie schloss einen Vertrag mit der MHE, eine Strecke von Hildesheim nach Grauhof zu bauen und dort anzuschließen. Die HAE geriet jedoch in wirtschaftliche Schwierigkeiten, so dass das Projekt nur mit Hilfe der MHE durchgeführt werden konnte. Die MHE übernahm die Zinsgarantie für die zum Bau nötigen Kredite und ab 1. August 1874 auch die Verwaltung der HAE, die rechtlich aber eigenständig blieb.
Am 19. Mai 1875 wurde der Güterverkehr von Hildesheim über Grauhof nach Vienenburg aufgenommen, am 30. Juni der Personenverkehr. Am 1. Mai 1883 konnte die Braunschweigische Eisenbahn, die Nachfolgerin der privatisierten Braunschweigischen Staatseisenbahn, die Verlängerung nach Goslar in Betrieb nehmen. Gleichzeitig wurde die Lücke zwischen Goslar und Langelsheim geschlossen.
Die Strecke wurde bald Teil einer Fernverbindung aus den Niederlanden und dem nördlichen Westfalen über Löhne, Hildesheim und Halberstadt nach Halle und Leipzig, zum Teil auch weiter nach Polen und in das heutige Tschechien. Der Güterverkehr nahm die Direktverbindung von Grauhof nach Vienenburg, der etwas schwächere Personenverkehr lief über Goslar dorthin, ab 1912, nach Fertigstellung der Bahnstrecke Bad Harzburg–Oker, auch weiter über Bad Harzburg und Wernigerode. Hinzu kamen die langsam zunehmenden Züge für Urlauber aus Hamburg und Bremen über Hannover nach Goslar, die zum Teil auch Kurswagen über Halberstadt nach Berlin führten.
Mit der deutschen Teilung entfiel der Durchgangsverkehr. 1956 wurde die Verbindung von Grauhof nach Vienenburg aufgegeben. Die Nordanbindung des Harzes mit D-Zügen und später Interregios (einzelne Fahrten der Linie 17) blieb jedoch bis 2002 erhalten.
Personenverkehr
Seit 1996 besteht mit der neutrassierten Bahnstrecke Ilsenburg–Vienenburg über die Reststrecke Heudeber-Danstedt–Ilsenburg wieder Anschluss nach Halberstadt und Halle (Saale). Diese Strecke wurde seit der Neutrassierung mit einer Regionalexpress-Linie von Hannover über Goslar und Halberstadt nach Halle (Saale) bedient.
Zur Expo 2000 wurde die Strecke zwischen Goslar und Hildesheim für Neigetechnik ausgebaut, seitdem verkehrten auf dieser Verbindung Dieseltriebwagen der Baureihe 612. Daneben gibt es weitere Nahverkehrszüge von Bad Harzburg nach Hannover, die bis auf den Bahnhof Groß Düngen alle Stationen bedienen, der Bahnhof Groß Düngen wird nur noch von den Zügen der Lammetalbahn und von einigen Zügen morgens in Richtung Hildesheim angefahren. Reisende nach Hildesheim können daher den Regionalexpress aus Goslar nutzen.
Der Interregioverkehr wurde nach der Expo eingestellt, seitdem verkehren auf dieser Verbindung nur noch Regionalzüge. Beide Linien verkehrten zwischen Hannover und Bad Harzburg im Zweistundentakt. Durch den Neigetechnikeinsatz und eine unterschiedliche Zahl an Zwischenhalten ergab sich kein deckungsgleicher Stundentakt.
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 verkehrt der Regionalexpress von Halle nur noch bis Goslar. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) begründet diesen Schritt mit einer Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Linie durch ein einheitliches Fahrzeugkonzept ohne Neigetechniktriebzüge. Im Gegenzug wird ein stündlicher Regionalexpress von Bad Harzburg nach Hannover eingerichtet, der in Goslar gute Anschlüsse nach Halle hat. Im Rahmen der europaweiten Ausschreibung des Dieselnetz Niedersachsen Südost (DINSO) konnte sich die OHE-Tochter erixx den Betrieb der Regionalexpress-Linie sichern. Das Unternehmen betreibt seit Dezember 2014 die Linie für 15 Jahre mit Dieseltriebzügen vom Typ LINT 54 aus dem Fahrzeugpool der LNVG.
Planungen
Ringelheimer Kurve
Ringelheimer Kurve | |||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenlänge: | 1,6 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 80 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||
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Mindestens ab 2019 prüfte der Regionalverband Großraum Braunschweig im Rahmen des Nordharzkonzepts die Verlegung der Linie RB 43 Goslar – Braunschweig über Salzgitter-Bad. Heute fährt die Linie über Vienenburg. Dabei wurde auch eine Variante einer neu zu errichtenden Ringelheimer Kurve geprüft.
In der Sitzung des Verkehrsausschusses des Regionalverbands Großraum Braunschweig vom 8. September 2021 wurde die Ringelheimer Kurve als Planungsziel zur Verkürzung der Fahrtzeit Goslar–Braunschweig bestätigt. Die Entwurfs- und Planungskosten werden für den Zeitraum zwischen 2022 und 2025 auf ca. 2,5 Mio. Euro geschätzt (Stand: 2021).
Befahren werden soll die Ringelheimer Kurve voraussichtlich durch die RB 48 Braunschweig – SZ-Bad – Goslar.
Eine Konzeptskizze aus dem Jahr 2020 zeigt die Einrichtung zweier neuer Abzweige Hohenrode (ca. km. 77,5, Bahnstrecke Hildesheim–Goslar) und Schwarzer Kamp (ca. km. 62,5, Bahnstrecke Börßum–Kreiensen).
Elektrifizierung
Die Elektrifizierung der Bahnstrecke Hildesheim–Goslar einschließlich mindestens eines Teils der Bahnstrecke Vienenburg–Goslar und der Bahnstrecke Bad Harzburg–Oker wurde in jüngerer Vergangenheit von mehreren Stellen gefordert. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen forderte in einer Maßnahmenliste im Juni 2019 als Teil eines großen Elektrifizierungsprojekts im Nordharz die Elektrifizierung der Bahnstrecke Hildesheim–Goslar.
Der Landtagsabgeordnete und Landrat des Landkreises Hildesheim Bernd Lynack bekräftigte diese Forderung zusammen mit anderen SPD-Landtagsabgeordneten im September 2021. Die Dringlichkeit der Forderung wurde in der Presse von Lynack im Vertragswechsel der Verkehrsverträge im Jahreswechsel 2029/30 der Verbindungen RE 10 und RB 79 (Lammetalbahn) begründet. Lynack sagte aus, dass das Land Niedersachsen die Elektrifizierung unterstütze, aber die Bundesregierung in der Pflicht sehe.
Im Jahr 2021 wurde die Elektrifizierung der Strecke als zu förderndes Vorhaben im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes angemeldet.
Weitere Maßnahmen
Am Bahnhof Ringelheim wird außerdem eine Verlängerung der Personenunterführung geprüft, damit die durch die Reisendenübergänge bedingten niedrigen Einfahrgeschwindigkeiten entfallen können. Des Weiteren wird gefordert, zwischen Salzgitter-Ringelheim und Groß Düngen den Haltepunkt Baddeckenstedt oder Derneburg in einen Bahnhof umzuwandeln, damit hier Züge bei außergewöhnlichen Betriebslagen wenden können.
Literatur
- Josef Högemann: Eisenbahnen im Harz (I). Band 1: Die Staatsbahnstrecken. Verlag Kenning, Nordhorn 1995, ISBN 3-927587-43-5, S. 12 f., 22 ff.
- Michael Bahls: Die Hannover-Altenbekener Eisenbahn. Verlag Kenning, Nordhorn 2006, ISBN 3-927587-77-X.
- Jutta Finke: Hildesheim und die hannoversche Harzbahn. Planung und Bau der Bahnstrecke Hildesheim–Vienenburg. In: Hildesheimer Heimat-Kalender 1997. Verlag Gebrüder Gerstenberg, Hildesheim 1997, S. 131–139.
- Jutta Finke: Der Marienburger Bahnhof und die Kleinbahn Marienburg–Diekholzen. In: Hildesheimer Heimat-Kalender 1998. Verlag Gebrüder Gerstenberg, Hildesheim 1998, S. 106–110.
Einzelnachweise
- ↑ DB Netze - Infrastrukturregister
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
- ↑ Michael Bahls: Die Hannover-Altenbekener Eisenbahn. Verlag Kenning, Nordhorn 2006, ISBN 978-3-927587-77-9, S. 13.
- ↑ LNVG, SPNV-Konzept 2013+, S. 124–125 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2019. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Pressemitteilung der LNVG zur Vergabe des DINSO-Netzes an erixx (PDF) (Memento des vom 13. November 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- 1 2 Regionalverband Großraum Braunschweig: Nordharzkonzept. Ringelheimer Kurve. 23. September 2020, abgerufen am 9. September 2021.
- 1 2 Regionalverband Großraum Braunschweig, Ausschuss für Regionalverkehr, TOP 2: Nahverkehrsplan für den Großraum Braunschweig - Entwurf (PDF), 24. April 2019, S. 143, 149, 151
- ↑ Regionalverband Großraum Braunschweig: Verkehrsausschuss bringt in seiner letzten Sitzung der Legislaturperiode wichtige Beschlüsse auf den Weg. Mehr als 14 Millionen Euro sollen in Planungen und Bau von ÖPNV-Projekten investiert werden. 8. September 2021, abgerufen am 9. September 2021.
- ↑ Verband Deutscher Verkehrsunternehmen: Investitionsbedarf für das Bundesschienenwegenetz aus Sicht der Nutzer. Neunte VDV-Maßnahmenliste. Juni 2019.
- ↑ Hildesheimer Presse: Lynack fordert zügigen Ausbau der Bahnstrecke Hildesheim-Salzgitter-Goslar. Hildesheim, 2. September 2021. Abgerufen am 1. November 2021.
- ↑ Sachstand bei der Umsetzung des GVFG-Bundesprogramms (Drucksache 19/29121). Abgerufen am 2. Januar 2023.