Milotice nad Opavou–Vrbno pod Pradědem | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke (SŽDC): | 313 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 20,467 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | C3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 19 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Milotice nad Opavou–Vrbno pod Pradědem ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich durch die k.k. Staatsbahnen (kkStB) als Staatsbahn Erbersdorf–Würbenthal erbaut und betrieben wurde. Sie zweigt in Milotice nad Opavou (Milkendorf) von der Bahnstrecke Olomouc–Opava východ ab und führt im Altvatergebirge nach Vrbno pod Pradědem (Würbenthal).
Nach einem Erlass der tschechischen Regierung ist die Strecke seit dem 20. Dezember 1995 als regionale Bahn („regionální dráha“) klassifiziert.
Geschichte
Am 21. April 1870 erhielt die k.k. priv. Mährisch-Schlesische Centralbahn (MSCB) die Konzession für ihre Hauptstrecke von Olmütz über Jägerndorf zur Landesgrenze bei Leobschütz. Teil dieser Konzession war auch der Bau mehrerer abzweigender Nebenstrecken. Genehmigt wurden Linien nach Olbersdorf mit eventueller Weiterführung ins preußische Neisse, nach Troppau, Römerstadt und Würbenthal. Die finanziellen Schwierigkeiten infolge des Gründerkrachs von 1873 verhinderten jedoch eine Realisierung der Nebenstrecken. In dieser Situation ergriff der österreichische Staat selbst die Initiative und führte die Verbindung Erbersdorf–Würbenthal (wie auch die benachbarte Strecke Kriegsdorf–Römerstadt) auf eigene Rechnung aus.
Am 5. Dezember 1880 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führte zunächst die MSCB, ab 1. Jänner 1889 die kkStB selbst.
Im Jahr 1912 wies der Fahrplan der Lokalbahn insgesamt vier gemischte Zugpaare aus. Sie benötigten für die 20 Kilometer lange Strecke zwischen 55 und 65 Minuten.
Nach dem für Österreich-Ungarn verlorenen Ersten Weltkrieg gelangte die Strecke ins Eigentum der neu begründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD). Ende der 1920er Jahre kam es zu einer signifikanten Verdichtung des Fahrplanes.
Am 16. April 1931 fuhren ein zwei- und ein vierachsiger Motortriebwagen auf der Strecke zur Probe. Gleichzeitig zog man eine der beiden Dampflokomotiven ab. Dies verschlechterte die Fahrplansituation und man drängte auf die Einhaltung der Abmachung, einen Motorwagen und zwei Dampflokomotiven für die Strecke – wie vereinbart – einzusetzen.
Der Winterfahrplan von 1937/38 verzeichnete insgesamt acht Zugpaare, bei denen allerdings einige nicht an allen Unterwegsbahnhöfen hielten.
Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Oppeln. Im Reichskursbuch war die Verbindung als Kursbuchstrecke 151s Milkendorf–Würbenthal enthalten. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der eingesetzte zweiachsige Motortriebwagen abgezogen, es fuhren nur noch dampfbespannte Züge. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD.
Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über.
Am 5. Januar 1998 übernahm die private Eisenbahngesellschaft OKD Doprava (heute PKP Cargo International) den Personenverkehr. Seit dem 1. Januar 2003 ist OKD auch Eigentümer sowie verantwortliches Eisenbahninfrastrukturunternehmen.
Seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 werden alle Reisezüge vom Eisenbahnverkehrsunternehmen Viamont Regio (heute GW Train Regio) gefahren. Im Jahresfahrplan 2012 wird die Strecke werktags von neun täglichen Personenzugpaaren bedient, sonntags verkehren sieben. Die Fahrzeit beträgt 32 bis 33 Minuten für die Gesamtstrecke, was einer Reisegeschwindigkeit von etwa 40 km/h entspricht.
Streckenbeschreibung
Die Strecke verlässt den Bahnhof Milotice nad Opavou in westlicher Richtung. Bis zum Endpunkt Vrbno pod Pradědem verläuft die Strecke orografisch rechts im Tal der Opava. Die Strecke weist 13 kleinere Brücken und Durchlässe auf. Größtes Bauwerk ist die Fischbauchträgerbrücke bei Kunov mit einer Spannweite von 20 Metern.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1
- ↑ Erlass der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995
- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 1. Juni 1870
- ↑ Fahrplan 1912 der kkStB – gültig ab 1. Mai 1912
- ↑ Interpellation vom 23. April 1931 Plenarsitzung der Abgeordnetenkammer in Prag
- ↑ Winterfahrplan 1937/38 der ČSD – gültig ab 3. Oktober 1937
- ↑ Deutsches Kursbuch Jahresfahrplan 1944/45 – gültig vom 3. Juli 1944 bis auf weiteres
- ↑ Martin Karaus: Die Historie der Localbahn Milkendorf-Würbenthal im Sudetenland, eine Reise in das vergangene Sudetenland 1876–1945; Selbstverlag, Speyer 2012
- ↑ Jahresfahrplan 2012 der ČD – gültig ab 11. Dezember 2011
- ↑ Jakob Johann von Weyrauch: Die Festigkeitseigenschaften und Methoden der Dimensionenberechnung der Eisen- und Stahlkonstruktion – 13 kleine Brücken der Localbahn Ebersdorf – Würbenthal., B.G. Teubner, Leipzig 1889