Die evangelische Bartholomäuskirche befindet sich am Kirchenplatz 3 in Tamm, einer Stadt im baden-Württembergischen Landkreis Ludwigsburg.

Beschreibung

Der Kernbau erfolgte als Chorturmkirche und Wehrkirche in den Jahren 1286/1300. Ein Umbau fand nach 1456 durch Conrad Heinzelmann statt. Die Erweiterung folgte im Jahre 1910 nach Plänen der Architekten Paul Schmohl und Georg Stähelin.

Ausstattung

Vermutlich aus dem Jahr 1674 stammt ein im Chorraum befindlicher Taufstein. Am Plattenrand ist folgende Inschrift zu lesen: Steinmetz M. Wolfgang Acker 1674.

An der Fassade der Kirche befinden sich verschiedene Grabdenkmale, darunter das Denkmal für Johannes Graf, der am 28. April 1807 auf dem Acker mit seinen zwei Pferden vom Blitz erschlagen wurde. An der Ostseite der Kirche befindet sich der viereckige Turm, der nach oben in ein Achteck übergeht. nach der Pfarrbeschreibung soll der Turm im Dreißigjährigen Kriege in seinen oberen Teil zerstört und nicht wieder aufgebaut worden sein. Im Turm befanden sich demnach zwei Glocken, von denen die größere 1836 von Neubert in Ludwigsburg gegossen wurde, während die kleinere folgende Umschrift trägt: Jakob Friedrich Rechlin goß mich in Stuttgart anno 1741. Der untere Theil des Turmes steht der dreiseitige Chor, der mit Strebepfeilern und spitzbogigen, gotischen Fenstern ausgestattet ist. Die Chordecke zeigt folgende Schlusssteine: 1) das Württembergische Wappen, 2) ein Knopf und 3) Agnus Dei. Über einem später eingebrochenen Turmeingang ist die Jahreszahl 1608 zu lesen. Die Kirchendecke ist flach getäfelt

Die Kirchengemeinde war ursprünglich Filial von Markgröningen. 1331 erwarb die Tammer Gemeinde von Hermann von Stockach (Domherr zu Konstanz und Kirchherr zu Markgröningen) sowie von dem Vogt, dem Schultheißen und dem Richter in Schlüsselberg die Bewilligung, in Tamm eine eigene Frühmesse aufzurichten. Im Jahr 1456 bewilligte dagegen Graf Ludwig von Württemberg der Tammer Gemeinde, eine eigene Pfarrei zu haben Im Dreißigjährigen Krieg war Tamm von 1645 bis 1658 abermals Filialgemeinde von Markgröningen und zwar des dortigen Diakonats. Das Patronats- und Nominationsrecht stand ab 1803 dem Hause Württemberg zu.

Einzelnachweise

  1. Thieme-Becker, Bd. 16, S. 314f
  2. Evangelische Pfarrkirche Sankt Bartholomäus. In: Bildindex Kunst und Architektur.
  3. Tamm, Evangelische Pfarrkirche Sankt Bartholomäus, Chor. In: Bildindex Kunst und Architektur.
  4. Thamm. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 39). Karl Aue, Stuttgart 1859 (Volltext [Wikisource]).
  5. Steinhofer 2, 987
  6. Thamm. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 39). Karl Aue, Stuttgart 1859 (Volltext [Wikisource]).
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Koordinaten: 48° 55′ 13,9″ N,  6′ 54,6″ O

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