Ein Begriff in Anführungszeichen („…“, „…“ oder ‚…‘ bzw. '…') oder umgangssprachlich in Gänsefüßchen ist eine Schreibweise, bei der ein Wort oder eine Phrase in Anführungszeichen gesetzt wird. Sie signalisiert oft, dass der Verfasser sich bewusst ist, dass der Begriff nicht ganz zutreffend oder passend ist.
Beispiele aus der deutschen Sprache sind: „regelbasierte Weltordnung“, „politische Korrektheit“, „Rasse“ oder „Judenfrage“ (siehe auch Sprache des Nationalsozialismus).
Einführung
Wenn jemand etwas zitiert, werden die zitierten Wörter normalerweise in doppelte Anführungszeichen gesetzt, um sie vom eigenen Text abzugrenzen. Zum Beispiel: Der Schriftsteller sagte: „Das ist eine wundervolle Geschichte.“
Nun aber gibt es verschiedene Gründe, warum ein Begriff in Anführungszeichen gesetzt werden kann, zum Beispiel, um darauf hinzuweisen, dass das Wort oder die Phrase nicht wörtlich gemeint ist oder um anzudeuten, dass es sich um eine besondere Verwendung handelt:
- Hervorhebung: Manchmal werden Begriffe in Anführungszeichen gesetzt, um sie hervorzuheben oder zu betonen. Dies kann bedeuten, dass der Begriff nicht allgemein akzeptiert oder umstritten ist. Zum Beispiel: Er behauptete, er sei ein „Experte“ auf diesem Gebiet.
- Ironie oder Euphemismus: Anführungszeichen können auch verwendet werden, um Ironie oder einen Euphemismus auszudrücken. Zum Beispiel: Sie nannte ihn liebevoll ihren „kleinen Engel“, obwohl er oft Schwierigkeiten machte. Oder: „regelbasierte Weltordnung“, ein überwiegend von den USA ausgehendes politisches Schlagwort, das in anderen Ländern (wie beispielsweise Russland) zumeist ironisch verwendet und in Anführungszeichen wiedergegeben wird.
- Manchmal wird Sarkasmus ausgedrückt, indem ein Begriff in Anführungszeichen gesetzt wird, wie im folgenden Beispiel: Mir ist aufgefallen, dass du immer so „höflich“ mit deinem Vater sprichst!
Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Anführungszeichen für Begriffe in verschiedenen Kontexten variieren kann und es keine festen Regeln gibt. Die Verwendung von Anführungszeichen sollte immer klarstellen, wie der Begriff zu interpretieren ist und warum er hervorgehoben wird. Bisweilen gilt ihre Verwendung als flapsiger Stil.
Im mündlichen Vortrag wird die Verwendung eines Begriffes in Anführungszeichen bisweilen gestikulatorisch mit den Fingern in die Luft gemalten Anführungszeichen begleitet (mit der so genannten Gänsefüßchen-Geste zum Wort in Häkchen).
Suche mit Suchbegriffen
Bei der Suche mit Suchbegriffen im Internet werden Begriffe ebenfalls in Anführungszeichen gesetzt, dabei werden zusammengesetzte Begriffe durch Anführungszeichen umschlossen, wobei ein Begriff in Anführungszeichen als einheitlicher Suchbegriff interpretiert wird. Soll ein (zusammengesetzter) Begriff exakt und allein stehend im Ausschreibungstext gefunden werden, setzt man ihn in Anführungszeichen und fügt Leerzeichen am Anfang und am Ende ein (z. B. " LED " oder " Deutsche Bahn ").
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Anleitung zum Umgang mit Zitaten (KLS)
- ↑ Matthias Quent: Warum steht der Begriff „Rasse“ im Grundgesetz? In: bpb.de. 18. Juli 2020, abgerufen am 5. Juli 2023.
- ↑ home.uni-leipzig.de: Flapsiger Stil
- ↑ support.bi-medien.de: Suche mit Suchbegriffen