Der Beihoden (Paradidymis, Plural Paradidymides, von altgriechisch παρά- pará-, deutsch ‚neben‘, und altgriech. δίδυμος dídymos, deutsch ‚doppelt, Zwilling‘, als Ausdruck für Hoden) – auch Giraldès- oder Waldeyer-Organ genannt – ist ein kleines (ein- oder beidseitiges) Knötchen im Bindegewebe des Samenstrangs zwischen dem Nebenhodenkopf und dem Samenleiter. Es handelt sich um einen funktionslosen Überrest der Urniere, der noch kurze knäuelförmig gewundene, blind endigende Kanälchen (Drüsenschläuche) enthält. Sie sind Reste jener Urnierenkanälchen, die bei der Hodenentstehung nicht an das Hodennetz (Rete testis) Anschluss finden. Der Paradidymis entspricht dem weiblichen Beieierstock (Paroophoron). Bei beiden Geschlechtern spricht man vom Urnierenrudiment.
Die englischen Bezeichnungen lauten paradidymis und alternativ parepididymis (wörtlich: Neben-Nebenhoden oder Beinebenhoden).
Literatur
- Vishram Singh: Textbook of Clinical Embryology. Elsevier Health Sciences, 2. Auflage, New Delhi 2020, ISBN 978-813126256-6, S. 273.
Einzelnachweise
- ↑ Frank Henry Netter: Farbatlanten der Medizin, 3. Band, 2. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York 1987, ISBN 3-13-524202-1, S. 2.
- ↑ Georg A. Narciß: Knaurs Wörterbuch der Medizin, Verlag Droemer Knaur, München 1985, ISBN 3-426-26361-0, S. 400.
- ↑ Roche Lexikon Medizin. 5. Auflage. Urban & Fischer, München / Jena 2003, ISBN 3-437-15156-8, S. 1407.
- ↑ Peter Reuter: Springer Klinisches Wörterbuch 2007/2008, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-34601-2, S. 1385.
- ↑ Duden: Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke, 7. Auflage, Bibliographisches Institut, Mannheim / Leipzig / Wien / Zürich 2003, ISBN 978-3-411-04617-1, S. 571.
- ↑ Herbert Volkmann (Hrsg.): Guttmanns Medizinische Terminologie, 30. Auflage, Verlag Urban & Schwarzenberg, Berlin / Wien 1941, Spalte 705.
- ↑ Maxim Zetkin, Herbert Schaldach: Lexikon der Medizin, 16. Auflage, Verlag Ullstein Medical, Wiesbaden 1999, ISBN 3-86126-126-X, S. 1502.
- ↑ Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, 185.–250. Auflage, Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1969, S. 898.
- ↑ Günter Thiele: Handlexikon der Medizin, Verlag Urban & Schwarzenberg, München / Wien / Baltimore ohne Jahr [1980], Teil III (L–R), S. 1834.
- ↑ Das große Wörterbuch der Medizin, Vehling Verlag, Köln / Luzern / Wien ohne Jahr, S. 345.
- ↑ Lexikon Medizin. 4. Auflage. Sonderausgabe, Neumann & Göbel Verlagsgesellschaft, Köln 2005, ISBN 3-625-10768-6, S. 1275.