Ben-Zion Dinur (hebräisch בן ציון דינור, russisch Бенцион Динабург ‚Benzion Dinaburg‘; * 2. Januarjul. / 14. Januar 1884greg. in Chorol, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich; † 8. Juli 1973 in Jerusalem) war ein Historiker und israelischer Minister (Mapai). Die Historikerin Margaret MacMillan bezeichnet ihn als einen der Gründerväter einer israelischen Geschichtsschreibung, der die Funktion zukam, das Überleben des neu gegründeten Staates Israel zu sichern.
Leben
Ben-Zion Dinur konnte 1921 ins britisch verwaltete Palästina gelangen. Er war Mitglied der ersten Knesset und von 1951 bis 1955 Erziehungsminister im Kabinett unter David Ben-Gurion. 1953 wurde der von ihm verfasste Gesetzesentwurf für staatliche Bildung in der Knesset angenommen. Auch die Rechtsgrundlage zur Schaffung der Gedenkstätte Yad Vashem stammt aus seiner Feder. 1959 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Israelischen Akademie der Wissenschaften.
Zweimal erhielt er den von ihm selbst angeregten, 1953 gestifteten Israel-Preis: 1958 in der Kategorie Jüdische Studien und 1973 in der Kategorie Bildung.
Literatur
- Salo W. Baron: Benzion Dinur (1884–1973). In: Proceedings of the American Academy for Jewish Research, Vol. 41/42, (1973–1974), pp. xix–xxiv.
- Alterman, Natan, in: Yaacov Shimoni: Biographical dictionary of the Middle East. New York: Facts on File, 1991, S. 73
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 Margaret MacMillan: The Uses and Abuses of History. 3. Auflage. Profile Books, London 2010, ISBN 978-1-84668-210-0, S. 89, 106 (Erstausgabe bei Viking Canada [Penguin Books], 2008).
- ↑ https://main.knesset.gov.il/en/MK/APPS/mk/mk-personal-details/363