Das Berchtesgadener Becken ist ein alpines Becken um den Markt Berchtesgaden im äußersten Südosten von Bayern bzw. Oberbayern in der Region Berchtesgadener Land, die im Bezug zum gleichnamigen Landkreis Berchtesgadener Land auch als innerer oder südlicher Landkreis bezeichnet wird. Das Becken ist Teil einer „Beckenlandschaft“ des Berchtesgadener Kessels bzw. der geomorphologischen Einheit Berchtesgadener Talkessel innerhalb der sie nahezu vollständig umgebenden Berchtesgadener Alpen.

Landschaft und Umgrenzung

Das Berchtesgadener Becken umfasst den namensgebenden Markt Berchtesgaden im Zentrum bis zum Nordosten nebst Anzenbach im Norden, die Gemeinde Bischofswiesen im Nordwesten nebst Strub im Westen und dem Weiler Engedey im Südwesten sowie die Gemeinde Schönau am Königssee im Süden nebst Oberschönau im Westen und Königssee im äußersten Süden, nicht aber den Königssee selber.

Panorama vom Kehlsteinhaus auf einen Teil des Berchtesgadener Beckens: rechts unten der Markt Berchtesgaden, links unten bzw. westlich davon Ausschnitt von Oberschönau, darüber Gebäudeensemble der Jägerkaserne in Strub

Das Berchtesgadener Becken ist Teil einer geologischen Beckenlandschaft, die nahezu vollständig durch die Berchtesgadener Alpen als fast allseitig geschlossene Gruppierung von Plateaugebirgen abgegrenzt wird.

Panorama der Berchtesgadener Alpen von Süden; in ihrer Mitte vor dem Hallthurm-Pass ein Ausschnitt der Beckenlandschaft mit dem Berchtesgadener Becken

In dem Becken vereinigen sich die Flusstäler der Bischofswieser Ache, die in die Ramsauer Ache mündet. Die Ramsauer Ache und die vom Königssee abfließende Königsseer Ache bilden nach ihrer Vereinigung die Berchtesgadener Ache, die im weiteren Gewässerverlauf auf österreichischem Staatsgebiet ab Grödig Königsseeache genannt wird und an ihrem Übergang die tiefste Landmarke des Beckens bildet.

Naturräumliche Zuordnung

Das Berchtesgadener Becken und sein benachbartes, eingrenzendes Umland ist wie folgt zugeordnet:

Das Becken stößt im Osten an das Bischofswiesener Mittelgebirge, im Norden an den Untersberg, nach Nordosten an das Schellenberger Mittelgebirge, das nach Südosten in die Roßfeldkuppen übergeht. Im Südosten stößt es ans Göll-Massiv und im Süden an das des Watzmanns, dazwischen liegt die Königssee-Obersee-Furche. Sein äußerster Südwesten wird nach Westen durch Ramsau und Klausbachtal verlängert, nach Süden durch das Wimbachgries.

Geologie

Nahezu vollständig umrahmt von den Hochgebirgsmassiven ist im Zentrum des Berchtesgadener Landes eine ausgeprägte Becken- und Tallandschaft ausgebildet, die auf das Ausstreichen weicherer triassischer bis kretazischer Gesteine zurückzuführen ist.

Die ebenen Flächen des zentralen Berchtesgadener Beckens sind in der Hauptsache durch die Flussauen der Königsseer, Ramsauer, Bischofswiesener und Berchtesgadener Ache geprägt, während die kuppigen Erhebungen im Becken durch glazial stark überprägte triassische Gesteine gebildet wurden, die teilweise von eiszeitlichem Moränenmaterial überlagert sind.

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Bundesamt für Naturschutz: Landschaftssteckbrief – 1600 Berchtesgadener Alpen, Letzte Änderung: 1. März 2012, online unter bfn.de
  2. Zu geomorphologische Einheit Berchtesgadener Talkessel“ siehe Planungsbüro Steinert, Landschafts + Ortsplanung (D-83236 Übersee): Markt Berchtesgaden – Flächennutzungsplan mit Landschaftsplanung, Kapitel: 2.6 Schutzgut Landschaft; Umweltberichte vom 6. März 2014 bis 6. März 2016, PDF-Datei S. 16 von 48 Seiten; zudem mehrfache Nutzung der Begriffe „Talkessel“ und „Talkesselgemeinden“ ab S. 3, online unter gemeinde.berchtesgaden.de
  3. 1 2 Klaus Hormann: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 190/196 Salzburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1978. → Online-Karte (PDF; 6,1 MB)
  4. Klaus Hormann: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 190/196 Salzburg, S. 52

Koordinaten: 47° 38′ N, 13° 0′ O

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