Bernhard Breslau (* 9. Mai 1829 in München; † 31. Dezember 1866 in Zürich) war ein deutscher Gynäkologe und Hochschullehrer.
Leben
Breslau war Sohn des Münchner Medizinprofessors und Leibarztes Heinrich von Breslau. Er studierte Medizin an der Universität München. Dort wurde er 1852 mit der Dissertation De totius uteri exstirpatione zum Dr. med. promoviert. Anschließend ging er zu Friedrich Wilhelm Scanzoni von Lichtenfels an die Universität Würzburg, zu Karl Wilhelm Mayer nach Berlin sowie zu James Young Simpson an die Universität Edinburgh, um seine Kenntnisse auszubauen und sein Studium fortzusetzen. 1856 kehrte er an die Münchner Universität zurück und habilitierte sich mit der Arbeit Diagnostik der Tumoren des Uterus ausserhalb der Schwangerschaft und des Wochenbetts vom Klinischen Standpunkte aus. Anschließend lehrte er dort als Privatdozent.
Breslau nahm 1858 einen Ruf als außerordentlicher Professor der Geburtshilfe und Gynäkologie an die Universität Zürich an. Außerdem wurde er Klinikvorstand am Universitätsspital Zürich. 1863 erhielt er eine ordentliche Professur. Er versuchte mit Schriften und Verhandlungen den Neubau der Klinik für Geburtshilfe durchzusetzen, hatte damit jedoch keinen Erfolg. Er starb 1866 an einer Infektion mit Leichengift.
Breslaus Forschung beschäftigte sich unter anderem mit Beckenanomalien, der Überlebensdauer von Föten einer toten Mutter sowie mit der Entstehung des Geschlechts.
Die Malerin Louise-Cathérine Breslau war seine Tochter.
Werke (Auswahl)
- De totius uteri exstirpatione. München 1852.
- Diagnostik der Tumoren des Uterus ausserhalb der Schwangerschaft und des Wochenbetts vom Klinischen Standpunkte aus. Kaiser, München 1856.
- Die Gebäranstalt in Zürich. Zürich 1863.
Literatur
- Karl von Hecker: Breslau, Bernhard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 317.
- Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), Band 2, 2. Auflage, Saur, München 2005, ISBN 3-11-094656-4, S. 64.
- Hans-Michael Körner (Hrsg.): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie. De Gruyter Saur, Berlin/New York 2005, S. 235.