Das Bernoullianum ist ein denkmalgeschütztes Departementsgebäude der Universität Basel. Es beherbergt mehrere universitäre Institutionen, unter anderem die Geologie, die Umweltgeowissenschaften und das Imaging and Media Lab. Beim Bernoullianum befindet sich auch eine Wetterstation von MeteoSchweiz, die im Sommer häufig nationale Temperaturhöchstwerte misst. Die Basler Verkehrs-Betriebe betreiben eine gleichnamige Bushaltestelle beim Gebäude.

Geschichte

Das nach der Mathematikerfamilie Bernoulli benannte, erste naturwissenschaftliche Spezialgebäude der Universität Basel wurde 1872–1874 zum 400-Jahr-Jubiläum der Naturwissenschaften an der Universität erbaut und ersetzte Räumlichkeiten im Museum an der Augustinergasse. Sein Architekt war Johann Jakob Stehlin der Jüngere. 1957–1960 wurde es erweitert und innen umgebaut.

Das Gebäude steht auf dem Areal des früheren «Wasenbollwerks» von 1530, das nach dem 1859 begonnenen Abbruch der Stadtmauern frei wurde. Als einstige Anstalt für Physik, Chemie und Astronomie befand sich in ihm bis 1928 die Basler Sternwarte, wovon die Kuppel auf seinem Dach zeugt. In den für populäre Vorträge ausgelegten Hörsaal mit rund 500 Plätzen führt eine Freitreppe an der Front des Monumentalbaus.

Dank Hans Zickendraht erfolgte 1923 vom Bernoullianum aus die erste Schweizer Rundfunksendung, zur Demonstration des Radioempfangs bei Besuchern der Mustermesse Basel.

Literatur

  • Othmar Birkner, Hanspeter Rebsamen: Basel, Bellinzona, Bern. (= Inventar der neueren Schweizer Architektur. Bd. 2). Orell Füssli, Zürich 1986, ISBN 3-280-01716-5, S. 132.
  • Dorothee Huber: Architekturführer Basel. Die Baugeschichte der Stadt und ihrer Umgebung. Architekturmuseum, Basel 1993, S. 207.
  • Dorothee Huber, Christian Simon, Willem B. Stern: Das Bernoullianum: Haus der Wissenschaften für Basel. 190. Neujahrsblatt der GGG. Schwabe, Basel 2011, ISBN 978-3-7965-2784-5.
Commons: Bernoullianum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 33′ 37,8″ N,  34′ 50,4″ O; CH1903: 610691 / 267763

Einzelnachweise

  1. altBasel: 1923, Radiosendung. Abgerufen am 5. August 2019.
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