Bertold Wilhelm Herrmann Friedrich Karl August Freiherr von Bibra (* 15. Juni 1804 in Romrod; † 17. Juli 1878 in Darmstadt) war ein hessischer Forstmeister, Politiker und ehemaliger Abgeordneter der Ersten und der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen.

Familie

Bertold Freiherr von Bibra stammt aus dem thüringisch-fränkischen Adelsgeschlecht der von Bibra. Bertold von Bibra war der Sohn des Landjägermeisters und Landtagsabgeordneten Christian Freiherr von Bibra und dessen Frau Luise Charlotte Henriette Freiin Riedesel zu Eisenbach (1781–1855). Er war der Bruder von August von Bibra (1808–1894).

Ausbildung und Beruf

Während seines Studiums der Forstwissenschaft wurde er 1822 Mitglied der Alten Gießener Burschenschaft Germania. 1824 wurde er Kammerjunker. Bertold von Bibra wurde 1830 Revierförster in Wahlen, 1845 Forstinspektor in Heppenheim und 1849 Forstmeister in Darmstadt. 1862 wurde er zum Vice-Oberst-Jägermeister und Kammerherren ernannt. 1863 wurde er Mitglied der Oberforstdirektion. 1870 ging er in Pension und wurde zum Oberst-Jägermeister ernannt.

Politik

In der 9., 15. und 16. Wahlperiode (1841–1842, sowie 1856–1862) war Bertold von Bibra Abgeordneter der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen. In den Landständen vertrat er den grundherrlichen Adel. 1873 bis 1878 war er gewähltes Mitglied der Ersten Kammer.

Ehrungen

Literatur

  • Hannelore Götz, Klaus-Dieter Rack: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Ergänzungsband: Biographische Nachweise für die Erste Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen. Ergänzungen und Berichtigungen für die zweite Kammer und den Landtag des Volksstaats Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 10 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 12). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1995, ISBN 3-922316-20-4, S. 39–40.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 75.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 53.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 65.
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 9: Nachträge. Koblenz 2021, S. 13–14. (Online-PDF)

Einzelnachweise

  1. Paul Wentzcke: Burschenschafterlisten. Zweiter Band: Hans Schneider und Georg Lehnert: Gießen – Die Gießener Burschenschaft 1814 bis 1936. Görlitz 1942, F. Germania. Nr. 87.
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