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Die Besetzung der rumänischen Botschaft in Bern von 1955 war eine politisch motivierte Geiselnahme.

Ablauf

Eine Gruppe von vier Exilrumänen besetzte am 14. Februar 1955 die Gesandtschaft der Volksrepublik Rumänien in der Schweiz und nahm mehrere Mitarbeiter als Geiseln. Ein Mitarbeiter wurde erschossen. Die aus Westdeutschland angereiste Gruppe forderte gemäss Presseberichten die Freilassung von fünf ihnen nahestehende, in Rumänien gefangene führende Persönlichkeiten der Bauernpartei und der Liberalen «freipressen». Weiter planten sie die Entwendung von Geheimakten. Die Exil-Rumänen wollten sich der Archive der Gesandtschaft bemächtigen um zu beweisen dass diese Zentrale eines weitverzweigten Spionagenetzes sei. Am 16. Februar ergaben sich die Männer der Berner Polizei.

Sie wurden vom Schweizer Bundesstrafgericht zu Zuchthausstrafen von 16 Monaten bis zu vier Jahren abzüglich Untersuchungshaft und der Landesverweisung für fünf Jahre verurteilt. In der antikommunistisch orientierten Schweizer Presse wurden diese Urteil als milde eingestuft.

Der Anführer, Oliviu Beldeanu, wurde nach seiner Entlassung aus Schweizer Haft von West- nach Ost-Berlin verschleppt, dort festgenommen, von der DDR nach Rumänien überstellt und dort zum Tode verurteilt.

Siehe auch

Literatur und Quellen

Einzelnachweise

  1. 1 2 Die vier Rumänen fanden milde Richter. In: Die Tat | Schweizerische unabhängige Tageszeitung. e-newspaperarchives.ch, 23. Juni 1956, abgerufen am 7. Oktober 2023.
  2. 1 2 3 Ein rumänisches Schicksal. In: Neue Zürcher Zeitung. e-newspaperarchives.ch, 11. September 1981, abgerufen am 7. Oktober 2023.
  3. 1 2 Ähnliche Besetzungen schon 1955 und 1958 | Die Überfälle auf die rumänische und die ungarische Botschaft forderten damals zwei Tote. In: Der Bund. e-newspaperarchives.ch, 7. September 1982, abgerufen am 7. Oktober 2023.

Koordinaten: 46° 56′ 48,6″ N,  25′ 56,8″ O; CH1903: 599529 / 199526

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