Besse
Gemeinde Edermünde
Koordinaten: 51° 13′ N,  23′ O
Höhe: 199 m ü. NHN
Fläche: 13,9 km²
Einwohner: 3238 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 233 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 34295
Vorwahl: 05603
Edermünde Besse

Besse ist mit etwa 3200 Einwohnern der größte Ortsteil der Gemeinde Edermünde im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Geographische Lage

Besse liegt östlich der zum Habichtswälder Bergland gehörenden, im Naturpark Habichtswald liegenden und maximal 556,7 m hohen Langenberge. In dieser Berglandschaft erhebt sich etwa 2,4 km westnordwestlich der im Ortskern stehenden Dorfkirche der etwas mehr als 460 m hohe Bilstein, auf dem ein kleiner Ringwall liegt. Die Ortschaft liegt im Nordwesten der Gemeinde Edermünde, die sich zwischen Baunatal im Norden und Gudensberg im Süden ausbreitet. Etwa 2 km ostsüdöstlich der vorgenannten Kirche befindet sich die Anschlussstelle Edermünde der Bundesautobahn 49 mit dem jenseits davon gelegenen Dorf Holzhausen, dem Sitz der Gemeindeverwaltung Edermünde. Durch Besse fließt der westliche Eder-Zufluss Pilgerbach.

In Besse schneiden sich die Verbindungslinien zwischen dem nördlichsten und südlichsten sowie dem westlichsten und östlichsten Punkt Deutschlands, daher gilt das Dorf dieser Berechnungsmethode zufolge als geographischer Mittelpunkt Deutschlands.

Geschichte

Ortsgeschichte

Besse wurde bereits im 9. Jahrhundert als Passahe in einer Schenkungsnotiz für das Kloster Fulda erwähnt, diese Notiz ist dem Jahr 817 zuzurechnen. Im 15. Jahrhundert war der Ort Sitz eines Gerichts und gehörte bis 1821 zum hessischen Amt Gudensberg, ab 1821 zum Kreis Fritzlar und ab 1932 zum Kreis Fritzlar-Homberg, 1939 umbenannt in Landkreis Fritzlar-Homberg.

Hessische Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Besse am 1. Januar 1974 mit der zwei Jahre zuvor aus den Orten Grifte, Haldorf und Holzhausen gebildeten Gemeinde Edermünde kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Edermünde zusammengeschlossen. Grundlage war der am 27. Dezember 1973 unterzeichnete Grenzänderungsvertrag. Gleichzeitig kam Edermünde vom Landkreis Fritzlar-Homberg in den neu gebildeten Schwalm-Eder-Kreis.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Besse 3216 Einwohner. Darunter waren 107 (3,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 540 Einwohner unter 18 Jahren, 1322 zwischen 18 und 49, 681 zwischen 50 und 64 und 678 Einwohner waren 65 und älter. Die Einwohner lebten in 1425 Haushalten. Davon waren 378 Singlehaushalte, 435 Paare ohne Kinder und 480 Paare mit Kindern, sowie 120 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 306 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 936 Haushaltungen lebten keine Senioren.

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon
 1575/85:77 Hausgesesse
 1639:56 verheiratete, 3 verwitwete Hausgesesse
 1650:410 Einwohner
 1735:103 Mannschaften
Besse: Einwohnerzahlen von 1748 bis 2022
Jahr  Einwohner
1748
 
551
1800
 
?
1834
 
975
1840
 
1.026
1846
 
1.105
1852
 
1.120
1858
 
1.089
1864
 
1.121
1871
 
1.081
1875
 
1.099
1885
 
1.166
1895
 
1.309
1905
 
1.411
1910
 
1.385
1925
 
1.600
1939
 
1.658
1946
 
2.293
1950
 
2.280
1956
 
2.114
1961
 
2.195
1967
 
2.537
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
3.016
2016
 
3.219
2018
 
3.155
2022
 
3.238
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS; Gemeinde Edermünde:

Historiesche Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon
 1861:alle Einwohner evangelisch-reformiert.
 1885:1156 evangelische (= 99,14 %), 10 katholische (= 0,86 %) Einwohner
 1961:1871 evangelische (= 85,24 %), 305 katholische (= 13,90 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

 1961:Erwerbspersonen: 324 Land- und Forstwirtschaft, 524 Produzierendes Gewerbe, 123 Handel und Verkehr, 94 Dienstleistungen und Sonstiges.

Sehenswürdigkeiten

Ein sehenswertes Gebäude ist die denkmalgeschützte Evangelische Kirche. Weitere Bauwerke von historischem Interesse sind der Felsenkeller und der stollenartig angelegte Luftschutzbunker, der während des Zweiten Weltkrieges bis zu 2000 Personen Schutz bot.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Verein für Geschichte und Dorfkultur Besse e. V. (Hrsg.): Besser Geschichte(n), zum 1200. Geburtstag unseres Dorfes Besse 817–2017. Selbstverlag, Edermünde-Besse 2017, ISBN 978-3-00-056678-3
  • Literatur über Besse (Edermünde) nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
  • Literatur über Edermünde-Besse nach GND In: Hessische Bibliographie
Commons: Besse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Einwohnerstruktur Edermünde. (PDF) Gemeinde Edermünde, abgerufen am 13. Februar 2022.
  2. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, §§ 20 und 27 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  3. 1 2 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 86, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020.
  4. 1 2 3 4 Besse (Oberbesse), Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Zahlen, Daten Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Edermünde, archiviert vom Original am 13. Mai 2016; abgerufen im Oktober 2018. (2018 Ges.-Nebenwohnsitzen 2016)
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