Betonkopf ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für einen starrköpfigen Menschen, der uneinsichtig auf seinen Ansichten beharrt. Er wird insbesondere für Personen benutzt, die (angeblich) rückständige politische und gesellschaftliche Vorstellungen verteidigen.
Besagte Ansichten seien im Kopf der betreffenden Person so stark verhaftet, als seien sie darin einbetoniert. Im Unterschied zu Strohkopf, Holzkopf oder Hohlkopf beinhaltet der Begriff Betonkopf kein Urteil über die (formale) Intelligenz des so Bezeichneten.
Begriffsgeschichte
Weite Verbreitung fand der Begriff in der Zeit vor und während der Wende in der DDR um 1989/90. Damals wurden unbeirrbare und reformfeindliche Funktionäre der SED-Regierung der DDR und in anderen realsozialistischen Staaten des Ostblocks zunächst im nichtöffentlichen Sprachgebrauch, ab 1989 auch öffentlich, als Betonköpfe bezeichnet.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Dieter Herberg, Doris Steffens, Elke Tellenbach: Schlüsselwörter der Wendezeit. Wörter-Buch zum öffentlichen Sprachgebrauch 1989/90 (= Schriften des Instituts für Deutsche Sprache. Band 6). Walter de Gruyter, Berlin 1997, ISBN 3-11-015398-X, S. 322–343.