Bettina Reitz (* 14. Juli 1962 in Frankfurt am Main) ist eine deutsche Medienmanagerin, Filmproduzentin und Fernsehredakteurin. Seit 1. Oktober 2015 ist sie Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und Film München.

Leben

Reitz studierte Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften sowie Psychologie in Frankfurt mit Magisterabschluss. Sie war freie Mitarbeiterin beim Hessischen Rundfunk, Regieassistentin unter anderem bei Franz Peter Wirth sowie Produzentin, Autorin und Regisseurin von Dokumentationen unter anderem für den WDR und RIAS-TV Berlin. Zwischen 1988 und 1990 war Bettina Reitz Redakteurin beim Hessischen Rundfunk. Von 1991 bis 1997 arbeitete sie als Fernseh- und Kinoredakteurin bei der Hauptredaktion Fernsehspiel des ZDF und seit 1993 als stellvertretende Redaktionsleiterin, bevor sie 1995 für das ZDF an selber Stelle nach München ging. 1999 war sie gemeinsam mit Nico Hofmann Gründungsmitglied bei teamWorx, wo sie als Produzentin unter anderem bei Christian Petzolds Filmen Toter Mann und Wolfsburg tätig war. Von 2003 bis 2011 war Reitz Leiterin des Programmbereichs Spiel-Film-Serie beim Bayerischen Rundfunk. Zu den zahlreichen preisgekrönten Produktionen, für die sie dort auch redaktionell verantwortlich war, gehören Marias letzte Reise und die Oscar-nominierten Filme Sophie Scholl – Die letzten Tage und Das weiße Band. Im Mai 2011 wurde sie Geschäftsführerin bei der Degeto Film und leitete dort den Bereich Produktion. Ab 1. Juni 2012 trat sie in Nachfolge von Gerhard Fuchs ihr Amt als Fernsehdirektorin des Bayerischen Rundfunks an (die Berufung erfolgte im Dezember 2011). Während ihrer Zeit beim Bayerischen Rundfunk und der Degeto verantwortete Reitz drei Oscar-prämierte Produktionen: 2007 Das Leben der Anderen von Florian Henckel von Donnersmarck, 2012 Amour von Michael Haneke und 2015 Citizenfour von Laura Poitras. Im November 2012 wurde sie zur Honorarprofessorin an der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) bestellt, am 19. Juni 2015 wählte der Hochschulrat sie zur neuen Präsidentin der HFF. Reitz ist die erste hauptamtliche Präsidentin der Hochschule. Sie trat ihr Amt an der HFF am 1. Oktober 2015 an, zeitgleich gab sie ihr Amt als Fernsehdirektorin des Bayerischen Rundfunks auf. 2016 wurde Reitz für drei Jahre als Juryvorsitzende für das Fernsehfilmfestival Baden-Baden berufen. Bettina Reitzs Vertrag als Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) wurde 2020 um weitere sechs Jahre verlängert. Aktuell ist Bettina Reitz auch Mitglied in der Jury des Bayerischen Fernsehpreises und des Bayerischen Filmpreises, des Carl Laemmle Produzentenpreises sowie des Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke.

Reitz ist Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, der Deutschen und der Europäischen Filmakademie. 2012 wurde sie als Ehrenmitglied in die Bayerische Akademie der Schönen Künste aufgenommen. 2016 wurde sie außerdem als Vizepräsidentin in die Leitung der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste gewählt. Seit 2019 ist sie auch ehrenamtliches Mitglied im Aufsichtsgremium des Stiftungsrates des Kuratorium junger deutscher Film. Sie wurde 2023 als eine von acht Experten in den Zukunftsrat für ARD und ZDF berufen, der Empfehlungen für die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erarbeiten soll.

Preise und Ehrungen

  • 2009 wurde Bettina Reitz mit dem Hans-Abich-Preis für besondere Verdienste im Bereich des Fernsehfilms ausgezeichnet.
  • 2016 erhielt sie die Staatsmedaille für besondere Dienste um die Bayerische Wirtschaft.
  • 2022 erhielt sie den Bayerischen Verdienstorden.
Commons: Bettina Reitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wechsel: Bettina Reitz geht zur Degeto. Bayerischer Rundfunk, 30. März 2011, abgerufen am 1. Oktober 2015.
  2. Bettina Reitz – Bald wieder Dahoam. (Nicht mehr online verfügbar.) Bayerischer Rundfunk, 8. Dezember 2011, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 1. Oktober 2015.
  3. Bettina Reitz neue Honorarprofessorin an der HFF München. (PDF; 16,0 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Hochschule für Fernsehen und Film München, November 2012, archiviert vom Original am 1. Oktober 2015; abgerufen am 1. Oktober 2015.
  4. Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle bestellt Professorin Bettina Reitz zur ersten hauptberuflichen Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und Film München. Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, 18. September 2015, abgerufen am 1. Oktober 2015.
  5. Andreas Bönte wird kommissarischer Fernsehdirektor – Bettina Reitz wechselt an die HFF. Bayerischer Rundfunk, 30. September 2015, abgerufen am 1. Oktober 2015.
  6. Prof. Bettina Reitz weitere sechs Jahre Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München – Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler überreicht Vertrag – Bayerisches Landesportal. Abgerufen am 22. Juni 2021.
  7. Katrin Strauch: 15. Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke wird am Donnerstag, 30. Juni im Münchner Cuvilliés-Theater verliehen. In: My News Desk. Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke, 3. Juni 2016, abgerufen am 10. November 2020.
  8. Mitglieder. (Nicht mehr online verfügbar.) Deutsche Akademie der Darstellenden Künste, archiviert vom Original am 9. März 2014; abgerufen am 1. Mai 2011.
  9. Mitglieder. Deutsche Filmakademie, archiviert vom Original am 22. Mai 2013; abgerufen am 1. Mai 2011.
  10. Members. (Nicht mehr online verfügbar.) European Film Academy, archiviert vom Original am 15. September 2017; abgerufen am 1. Mai 2011.
  11. Neue Mitglieder 2012. (220 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Bayerische Akademie der Schönen Künste, S. 3, archiviert vom Original am 2. Oktober 2015; abgerufen am 1. Oktober 2015.
  12. Prof. Bettina Reitz neu im Stiftungsrat. In: Newsletter Kuratorium junger deutscher Film. Kuratorium junger deutscher Film, Dezember 2019, abgerufen am 10. November 2020.
  13. deutschlandfunkkultur.de: Reform von ARD und ZDF: Länder benennen Mitglieder des Zukunftsrates. Abgerufen am 6. September 2023.
  14. www.bayern.de: Ordensträger Bayerischer Verdienstorden – Teilnehmer an der Aushändigung am 14. März 2022. 14. März 2022, abgerufen am 16. März 2022.
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