Der Bezirk Nisko war ein politischer Bezirk im Kronland Galizien und Lodomerien. Sein Gebiet umfasste Teile Westgaliziens im heutigen Polen (Powiat Nisko), Sitz der Bezirkshauptmannschaft war die Stadt Nisko. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Bezirk an Polen abtreten, hier sind große Teile heute im Powiat Niżański zu finden.

Er grenzte im Nordosten an das Russische Kaiserreich, im Südosten an den Bezirk Łańcut, im Südwesten an den Bezirk Kolbuszowa sowie im Nordwesten an den Bezirk Tarnobrzeg.

Geschichte

Nachdem die Kreisämter Ende Oktober 1865 abgeschafft wurden und deren Kompetenzen auf die Bezirksämter übergingen, schuf man nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 auch die Einteilung des Landes in zwei Verwaltungsgebiete ab. Zudem kam es im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung zur Schaffung von getrennten Verwaltungs- und Justizbehörden. Während die gerichtliche Einteilung weitgehend unberührt blieb, fasste man Gemeinden mehrerer Gerichtsbezirke zu Verwaltungsbezirken zusammen.

Der neue politische Bezirk Nisko wurde aus folgenden Bezirken gebildet:

  • Bezirk Ulanów (mit 27 Gemeinden)
  • Teilen des Bezirks Nisko (mit 25 Gemeinden)
  • Teilen des Bezirks Leżajsk (Gemeinden Hucisko, Jelna mit Judaszówka, Königsberg, Łukawa, Ruda, Sarzyna und Wola Zarczycka)

Der Bezirk Nisko bestand bei der Volkszählung 1910 aus 61 Gemeinden sowie 44 Gutsgebieten und umfasste eine Fläche von 973 km². Hatte die Bevölkerung 1900 noch 65.301 Menschen umfasst, so lebten hier 1910 69.194 Menschen. Auf dem Gebiet lebten dabei mehrheitlich Menschen mit polnischer Umgangssprache (99,3 %) und römisch-katholischem Glauben, Juden machten rund 8 % der Bevölkerung aus.

Ortschaften

Auf dem Gebiet des Bezirks bestand 1900 Bezirksgerichte in Nisko und Ulanów, diesen waren folgende Orte zugeordnet:

Gerichtsbezirk Nisko (35 Ortsgemeinden):

  • Bojanów
  • Cholewiana Góra
  • Cisów Las
  • Groble
  • Gwoździec
  • Jata
  • Jeżowe
  • Kamień
  • Kończyce
  • Kopki
  • Korabina
  • Koziarnia
  • Laski
  • Łętownia
  • Łowisko
  • Maziarnia
  • Nart Nowy
  • Nart Stary
  • Nisko
  • Nowosielec
  • Pławo
  • Przędzel
  • Przyszów Kameralny
  • Przyszów Szlachecki
  • Racławice
  • Rudnik
  • Sojkowa
  • Stany
  • Steinau
  • Stróża
  • Tarnogóra
  • Wolina
  • Wulka Łętowska
  • Zalesie

Gerichtsbezirk Ulanów (26 Ortsgemeinden):

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Österreich 1865, XXVI. Stück, Nr. 92: „Verordnung des Staatsministeriums vom 23. September 1865, über die Aufhebung der Kreisbehörden in Galizien“
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen ...“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1867, XVII. Stück, Nr. 37: „Verordnung des Justizministeriums vom 15. Februar 1867, über die Aufstellung von reinen Bezirksgerichten in Ostgalizien“
  4. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1867, IX. Stück, Nr. 17: „Verordnung des Staatsministeriums vom 23. Jänner 1867“
  5. Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern - Die summarischen Ergebnisse der Volkszählung. Mit 6 Kartogrammen - Tabelle I.
  6. Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern - Die summarischen Ergebnisse der Volkszählung. Mit 6 Kartogrammen - Tabelle II.
  7. Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern - Die summarischen Ergebnisse der Volkszählung. Mit 6 Kartogrammen - Tabelle III.
  8. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907 (online).

Literatur

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