Biały Kościół
Steinkirche
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Biały Kościół
Steinkirche
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Strzeliński
Gmina: Strzelin
Geographische Lage: 50° 44′ N, 17° 2′ O
Einwohner: 383
Postleitzahl: 57-100
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DST
Wirtschaft und Verkehr
Eisenbahn: Breslau–Glatz
Nächster int. Flughafen: Breslau



Biały Kościół (deutsch Steinkirche) ist ein Dorf in der Stadt-Land-Gemeinde Strzelin (Strehlen) im Powiat Strzeliński (Kreis Strehlen) in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.

Lage

Der Ort liegt etwa 7 Kilometer südlich von Strzelin (Strehlen) und 44 Kilometer südlich von Breslau.

Nachbarorte

Nachbarorte sind Wąwolnica (Wammelwitz) im Westen, Szczodrowice (Wammen) im Norden, Gębczyce (Geppersdorf) im Südosten.

Geschichte

Der Westhang des Rummelgebirges bei Strehlen wurde unter der Amtszeit des Bischofs Thomas I. von 1232 bis 1264 besiedelt. Einer Legende nach soll Steinkirche von Herzog Bolko I. von Schweidnitz gegründet worden sein, der dort 1256 zur Entlastung der Pfarrkirche in Strehlen eine neue Kirche erbaute. Die 1264 als „nova ecclesia“ erwähnte Kirche, wurde 1301 in das Klarissenkloster in Strehlen inkorporiert. 1382 wurde der Ort in einer Urkunde als „Hoenkirche“ bzw. „Steinekirche“ erwähnt. Durch Teilung des Herzogtums Schweidnitz gelangte Steinkirche 1321 an das von Herzog Bolko II. begründete Herzogtum Münsterberg. In der Reformationszeit fiel der klösterliche Besitz an Herzog Friedrich II. von Liegnitz. In Folge wurde Steinkirche dem Domänenamt Rothschloß zugewiesen. Nach dem Aussterben der Schlesischen Piasten fiel Steinkirche 1675 durch Heimfall an den böhmischen Landesherrn. Nach dem Ersten schlesischen Krieg wurde Steinkirche mit fast ganz Schlesien ein Teil Preußens. 1783 zählte Steinkirche eine Meile von Strehlen entfernt, eine evangelische Kirche, zwei Bauern die siebeneinhalb Hufen Land besaßen, 18 Feuerstellen und 92 Einwohner. Von 1766 bis 1780 wurden im Kirchspiel 955 Kinder getauft, 789 Personen begraben und 214 Paare getraut.

Steinkirche gehörte zum Landkreis Strehlen und unterstand der Kriegs- und Domänenkammer Breslau das man im Zuge der Stein-Hardenbergischen Reformen 1815 dem Regierungsbezirk Breslau der Provinz Schlesien zuordnete. 1845 zählte Steinkirche 30 Häuser, ein Freigut, eine Freischoltisei, 229 überwiegend evangelische Einwohner (11 katholisch), eine evangelische Pfarrkirche unter königlichen Patronat, eine Pfarrwidum, eine evangelische Schule, eine Wassermühle mit zwei Einwohnern, sieben Handwerker, ein Krämer und ein Steinbruch. Katholisch war Steinkirche nach Danchwitz gepfarrt. Das massive Schulhaus mit zwei Klassen und Lehrerwohnung wurde 1839 neu erbaut. Eingeschult waren: Gambitz, Geppersdorf, Wammen, Wammelwitz, im Kreis Münsterberg: Neu-Karlsdorf und gastweise: Polnisch-Neudorf und Danchwitz. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Steinkirche 1945 mit dem größten Teil Schlesiens an Polen. Nachfolgend wurde es in Biały Kościół umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden – soweit sie nicht schon vorher geflohen waren – vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. Biały Kościół ist heute Teil der Stadt-Land-Gemeinde Strzelin.

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Pfarrkirche Mariä Heimsuchung (polnisch kościół p.w. Nawiedzenia Najświętszej Maryi Panny), früher evangelische St.-Michaels-Kirche, wird erstmals 1264 erwähnt und war ursprünglich eine romanische Saalkirche. Seit 1550 wurde sie von evangelischen Gläubigen genutzt. Nach Bränden 1643 und 1768 wurde sie 1827 im klassizistischen Stil umgebaut und erweitert. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nach 1985 wiederaufgebaut. In der Vorhalle steht ein Taufstein aus dem Frühmittelalter.

Siehe auch

Commons: Biały Kościół, Lower Silesian Voivodeship – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift des Vereins für Geschichte Schlesiens. 1874 (google.com [abgerufen am 18. Mai 2021]).
  2. Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: so das Fürstenthum Brieg in fünf einzelnen Stücken enthält. Erster Band. bey Johann Ernst Tramp, 1783 (google.de [abgerufen am 18. Mai 2021]).
  3. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845 (google.de [abgerufen am 18. Mai 2021]).
  4. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 122 ISBN 3-422-03109-X
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