Biesowice
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Biesowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Słupsk
Gmina: Kępice
Geographische Lage: 54° 12′ N, 16° 53′ O
Einwohner: 950 (2006)
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Eisenbahn: Bahnstrecke Piła–Ustka
Nächster int. Flughafen: Danzig



Biesowice [bʲɛsɔˈvʲit͡sɛ] (deutsch: Beßwitz) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Pommern in Polen. Es gehört zur Gmina Kępice (Gemeinde Hammermühle) im Powiat Słupski (Stolper Kreis).

Geographische Lage

Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 23 Kilometer südöstlich von Sławno (Schlawe), wird vom Fluss Wipper (Wieprza) durchquert und verfügt über einen eigenen Bahnhof an der Bahnstrecke Słupsk – Miastko – Szczecinek (Stolp – Rummelsburg – Neustettin)

Geschichte

Der Ort wurde 1480 erstmals als ein uraltes Lehen der Familie von Zitzewitz urkundlich erwähnt. Im 19. Jahrhundert umfasste das Gut Beßwitz mit den dazugehörigen Vorwerken einen Flächenraum von 15.000 Magdeburger Morgen mit bedeutenden Forsten an den Flüssen Wipper und Stüdnitz. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Beßwitz schwer heimgesucht, so dass 1655 nur noch 16 Bauern vorhanden waren. 1784 waren jedoch schon wieder 17 Bauernhöfe, eine Schmiede und ein Krug tätig. Auch ein Schulmeister war im Dorf vorhanden. Zum Gut gehörten eine 1863 gegründete Weißtafelglas-Fabrik, eine Mahl- und Schneidemühle, eine Ziegelei sowie eine Kalkbrennerei.

Bei Einführung der preußischen Kreiseinteilung von 1815 kam Beßwitz nach Pommern zum Kreis Schlawe, wurde aber im Rahmen einer Grenzänderung am 8. Februar 1878 dem Kreis Rummelsburg zugeordnet.

Die Kirche von Beßwitz wurde 1891 eingeweiht. Mit der Eröffnung der Bahnlinie Neustettin – Stolp erhielt Beßwitz 1878 einen eigenen Bahnhof. 1897 nahm in der Nähe von Beßwitz ein Elektrizitätswerk seinen Betrieb auf, das später zu einem Wasserkraftwerk weiterentwickelt wurde. 1910 hatten das Dorf Beßwitz 156 und das Gut 464 Einwohner, 1939 wurden insgesamt 465 Einwohner ermittelt.

Zu den bekanntesten Vertretern der Gutsfamilie gehörten der Abt der Huysburg Nicolaus von Zitzewitz (* 1634 auf Gut Beßwitz), Ernst von Zitzewitz, preußischer Oberst und Politiker († 15. August 1899 auf Gut Beßwitz), sowie Franz von Zitzewitz, 1825 bis 1842 Major im preußischen Garde-Dragoner-Regiment.

Bis 1945 bildete Beßwitz eine Landgemeinde im Kreis Rummelsburg der preußischen Provinz Pommern. Zu der Gemeinde gehörten neben Beßwitz die Wohnplätze Bauerpöppeln, Beßwitzer Glashütte, Beßwitzer Mühle, Forsthaus Seehof, Johannishof und Vorwerk Seehof.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Bald darauf wurde Hinterpommern von der Sowjetunion unter polnische Verwaltung gestellt. In Beßwitz setzte danach die Zuwanderung polnischer Zivilisten ein. Beßwitz erhielt den polnischen Namen Biesowice. Soweit die Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit vertrieben.

In den Jahren 1975 bis 1998 gehörte der Ort verwaltungsmäßig zur Woiwodschaft Słupsk.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner Anmerkungen
1833197in 21 Häusern
1933490
1939465

Kirche

Vor 1945 hatte Beßwitz ausschließlich evangelische Einwohner und gehörte zum Kirchenkreis Schlawe in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Bernhard Gensch, der vom 1. Oktober 1941 bis 23. Juni 1946 in Beßwitz wohnte.

Im Ort geborene Persönlichkeiten

  • Nikolaus von Zitzewitz (1634–1704), trat zum Katholizismus über und wurde Abt des Benediktinerklosters Huysburg und fürstbischöflich-münsterischer Diplomat

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Beßwitz (Memento des Originals vom 16. August 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. im Informationssystem Pommern.
  2. Handbuch zu dem Atlas von Preußen in 27 Karten. Zweite Hälfte, Band 1. Erfurt 1835, S. 234.
  3. 1 2 Michael Rademacher: Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
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