Europaschiff beschreibt eine Spezifikation für einen Binnenschiffstyp, der auf denjenigen europäischen Schifffahrtswegen verkehren kann, die mindestens der Klasse IV der Binnenwasserstraßen entsprechen.
Neben den reinen Schiffsdaten wie Länge 85 m, Breite 9,5 m, Abladetiefe 2,50 m und Transportkapazität von 1350 Tonnen beschreibt diese Norm auch die Belastung im Wasser wie Geschwindigkeit, Wellenschlag, Rückströmungen etc. Daraus lassen sich für die jeweiligen Kanalverwaltungen die baulichen Anforderungen an einen Kanal sowie seine Bauwerke ableiten.
Das Europaschiff wurde zum Ende der 1960er Jahre aus dem Johann-Welker-Schiff nach den Dimensionen des Rhein-Herne-Kanalschiffs konzipiert. Das Europaschiff war das bisher maßgebliche Typschiff für den Ausbau und die Instandhaltung aller Kanäle und kleineren Wasserstraßen wie z. B. der Mittelweser. Zwischenzeitlich werden in Deutschland alle bedeutenden Kanäle (wie z. B. der Mittellandkanal, der Rhein-Herne-Kanal, der Rhein-Main-Donau-Kanal und der Wesel-Datteln-Kanal) auf das sogenannte Großmotorschiff (GMS) (110 m Länge, 11,40 m Breite, 2,80 m Tiefgang und 2300 t Tragfähigkeit) ausgebaut; das Großmotorschiff ähnelt in seinen Abmessungen dem Großen Rheinschiff.