Blaukalk (auch: Karbidkalk, veraltet auch Buna-Kalk) ist der hauptsächlich aus Calciumhydroxid („Löschkalk“) bestehende Rückstand aus der Acetylen-Herstellung. Bei dieser wird Calciumcarbid („Karbid“) mit Wasser zur Reaktion gebracht; es entsteht Acetylen sowie ein blaugraues Nebenprodukt, das etwa zu 85–95 % aus Calciumhydroxid, 1–10 % aus Calciumcarbonat und 1–3 % aus Kohlenstoff und Silicaten besteht und durch unterschiedliche Prozessbedingungen als mehr oder weniger wässriger Schlamm anfällt.

Der calciumhydroxidhaltige Rückstand (Ca(OH)2) aus dieser Reaktion wird als „Blaukalk“ bezeichnet.

Blaukalk wird als Abfallprodukt deponiert oder kann zu Zement weiterverarbeitet werden. Auch die direkte Verwendung in der Bauindustrie als Karbidkalkmörtel war früher üblich. Bei der Verwendung als Düngemittel muss die eventuelle Belastung durch Giftstoffe, welche durch die gemeinsame Deponierung mit anderen Produktionsrückständen in den Schlamm gelangen, berücksichtigt werden.

Einzelnachweise

  1. Jochen Stark, Bernd Wicht: Zement und Kalk: Der Baustoff als Werkstoff, S.340, Springer-Verlag, 2013
  2. Hinweise auf Schwarzhandel mit Blaukalk, ORF Kärnten, 2. Dezember 2014
  3. Fábio A. Cardoso, Heloísa C. Fernandes, Rafael G. Pileggi, Maria A. Cincotto, Vanderley M. John: Carbide lime and industrial hydrated lime characterization. In: Powder Technology. Band 195, Nr. 2, Oktober 2009, S. 143–149, doi:10.1016/j.powtec.2009.05.017.
  4. HCB: Kehrtwende bei Wietersdorfer, ORF Kärnten, 10. Dezember 2014
  5. Blaukalk im Zementwerk weiter verbrannt auf kurier.at
  6. Karbidkalk und seine Verwertung. 2. Auflage, Deutscher Azetylenverein e.V., Berlin-Friedenau, 1941.
  7. Umweltbundesamt: Altlast K 20 Kalkdeponie I/II. (Memento des Originals vom 5. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Altlastenatlas – Kärnten, abgerufen am 22. Jänner 2015.
  8. Giftiger Blaukalk könnte auf Kärntner Äckern gelandet sein, Der Standard, 11. Dezember 2014
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