Boaz Sharabi (hebräisch בעז שרעבי; geb. 28. Mai 1947 in Tel Aviv) ist ein israelischer Liedermacher, Komponist und Liedtexter. Seine Musik kombiniert Einflüsse der orientalischen Kultur mit Soul und Pop.

Biografie

Boaz Sharabi wurde 1947 in Tel Aviv im damaligen Mandatsgebiet Palästina geboren. Er wuchs in einer musikalischen Familie mit zehn Kindern auf. Seine Eltern waren jemenitische Juden. Zwei seiner Brüder sind Sänger und Komponisten, seine Zwillingsschwester Ada soll bei ihrer Geburt gestorben sein. Boaz vertritt jedoch die Ansicht, dass sie, wie Hunderte israelische Kleinkinder jemenitischer Herkunft, in den Jahren 1948–1954 ihren Eltern weggenommen wurde.

Boaz Sharabi begann als Zehnjähriger Trommel zu spielen und war ab 1965 einige Jahre Schlagzeuger in verschiedenen Rock-Gruppen. Mit dem Liedtexter und Dichter Ehud Manor und dem Komponisten Matti Caspi ergab sich eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit. Für den Film Jenseits der Mauern von Uri Barbash, der 1984 erschien und 1992 mit einem Sequel fortgesetzt wurde, schrieb er die Filmmusik und war auch einer der Darsteller. Bei Shoshana Damaris Comeback in den 1980er Jahren sang er mit ihr ein Duett. Seine Alben enthalten auch Rezitationen von Gedichten des jemenitischen Dichters Shalom Shabazi (1619–1720).

Sharabi hat an zahlreichen Musikwettbewerben teilgenommen und war 1977 Gewinner des Songfestivals von Viña del Mar. Das Filmporträt Boaz über das Leben von Sharabi wurde 2017 am Festival Docaviv in Tel Aviv ausgestrahlt.

Sharabi war dreimal verheiratet. Von seiner ersten Frau Liora, die er in den 1970er Jahren heiratete, ließ er sich nach einigen Jahren scheiden. Seine zweite Frau Helen war drogenabhängig und beging 1991 Selbstmord. Seine dritte Frau, Pnina Zadok, heiratete er 2002. Mit ihr hat er einen Sohn, die Ehe wurde 2006 geschieden. Sharabi wohnt in Caesarea.

Einzelnachweise

  1. Hundreds of Yemenite Children Were Abducted in State's Early Years, Says Israeli Cabinet Minister Haaretz, 31. Juli 2016
  2. We crowned you the Queen of Song The Jerusalem Post, 17. Februar 2006
  3. Hinweis auf Docaviv
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