Bodo Rasch (* 17. Februar 1903 in Elberfeld; † 27. Dezember 1995 in Leinfelden-Echterdingen) war ein deutscher Architekt und Möbeldesigner.
Leben
Nach dem Schulabschluss in Elberfeld machte er zunächst eine Lehre als Forstwirt und studierte ab 1922 an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim, arbeitete allerdings bereits nebenbei als Schreiner.
1926 gründete er mit seinem Bruder Heinz Rasch die Firma „Brüder Rasch Hochbau, Möbelbau, Werbebau“ in Stuttgart, die sich dem Entwurf von Stühlen und Kleinmöbeln verschrieb und im folgenden Jahr eine der Wohnungen in der Weißenhofsiedlung ausstatten durfte.
Nach dem Militärdienst geriet Bodo Rasch 1945 in französische Kriegsgefangenschaft und lernte dort den Maler Otto Dix kennen.
1946 erfolgte die Gründung eines eigenständigen Architekturbüros in Stuttgart. Dort machte er sich im Rahmen des Wiederaufbaus einen Namen. In seiner späten Schaffenszeit war er hauptsächlich mit sehr modernen Entwürfen beschäftigt, deren Umsetzbarkeit fraglich ist.
Während der Weimarer Republik zählte Bodo Rasch zu den avantgardistischsten Möbel-Designern. Als Architekt, Ideen- und Impulsgeber prägte er Stuttgart, wo er einen Großteil seiner Schaffenszeit verbrachte, maßgeblich. Dort setzte er sich unter anderem für die Renovierung und Instandsetzung der Weißenhofsiedlung ein. Auf seine Initiative geht die Einordnung der Siedlung als schützenswertes Denkmal 1958 zurück.
Bodo Rasch war mit der Malerin Lilo Rasch-Naegele verheiratet. Ihr gemeinsamer Sohn Mahmoud Bodo Rasch wurde ebenfalls Architekt, die Tochter Aiga Rasch war Illustratorin, Grafikerin und Malerin und entwarf die Titelbilder der Jugendbuchreihe Die drei ???.
Literatur
- Katharina Stolz, Bodo Rasch (1903–1995), publiziert am 24. August 2020 in: Stadtarchiv Stuttgart, Digitales Stadtlexikon.
- Annette Ludwig, Die Architekten-Brüder Heinz und Bodo Rasch. Ein Beitrag zur Architekturgeschichte der zwanziger Jahre. Tübingen 2009. ISBN 978-3-8030-0690-5.
Einzelnachweise
- ↑ Rasch, Mahmoud Bodo (Bodo). In: Allgemeines Künstlerlexikon Online. Abgerufen am 3. Oktober 2020.