Body Percussion ist die Klangerzeugung mit dem eigenen Körper unter Zuhilfenahme von Händen, Füßen, Fingern und dem Mund. Wird zusätzlich auch die Stimme verwendet, spricht man von Body Music.
Ursprung
Primaten wie Gorillas oder Schimpansen setzen Body Percussion als Brust-Schlagen zur Verstärkung des Gebrülls oder als Drohgebärde ein. Ebenso kann das Zirpen der Grillen durch das Aneinanderreiben ihrer Hinterfüße zum Body Percussion gezählt werden.
In verschiedenen Tänzen kommt Body Percussion zum Einsatz
- Juba, einem Plantagentanz, der Body Percussion als Trommelersatz verwendet
- Schuhplattler, bei dem das Schuhplatteln, das Patschen auf Schenkel, Knie und Fußsohlen das Solo des Mannes ist
- Flamenco, bei dem das rhythmische Klatschen und das harte Aufstampfen mit dem Absatz charakteristisch ist
Klangerzeugung
Die wichtigsten Klangerzeugungsmöglichkeiten beim Body Percussion sind das Klatschen mit den Händen, das Klopfen mit den Händen auf anderen Körperteilen und das Stampfen mit einem Fuß oder mit beiden Füßen. Auf allen Körperteilen kann geklopft werden, wobei hier entweder die flache Hand, Faust oder nur die Finger zum Einsatz kommen. Durch Veränderung der Handform wird sowohl beim Klatschen als auch beim Klopfen der Klang verändert.
Zungeschnalzen, Zähneklappern, Ploppen und Fingerschnippen sind weitere Body-Percussion-Klänge.
Die Dynamik der einzelnen Body-Percussion-Klänge ist stark unterschiedlich und lässt sich bei vielen Klängen nur wenig verändern. Das Klatschen ist dynamisch am flexibelsten, manche Klänge können maximal im Piano oder Mezzoforte erklingen.
Notation
Für Body percussion gibt es keine festen Notationsregeln. In Anlehnung an die Schlagzeugnotation ist in den Body-percussion-Werken von Andreas Horwath das Fußstampfen wie eine Bass Drum, das Klatschen wie eine Snare, das Fingerschnippen wie eine Hi-Hat und das Klopfen auf Brust, Bauch und Oberschenkel wie Tomtoms notiert. Effekte sind in der Regel durch spezielle Notenköpfe und auf anderen Notenlinien bzw. -zwischenräumen notiert.
Der Komponist Andreas Horwath hat drei Werke für Body percussion verfasst, die bekannte Melodien mit Body percussion umsetzen.
- Body percussion
- Body percussion classic
- Body percussion Zarathustra
Literatur
- Felix Auerbach: Bestimmung der Resonanztöne der Mundhöhle durch Percussion. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 3, 1878, S. 152–157 (Digitalisat).
- Richard Filz: Body Percussion. Sounds and Rhythms. Das umfassende Trainingsprogramm. Alfred, Köln 2011, ISBN 978-3-933136-87-9 (Buch/DVD).
- Martin J. Junker: Sechs Bagatellen für Body-Percussion-Solo. Gretel-Verlag, Dinklage 2000
- Gerhard Reiter: Body-Percussion 1. Helbling, Esslingen 2005, ISBN 3-85061-095-0 (Schulwerk, das Body percussion zur Vermittlung des Rhythmusgefühls bei Musikschülern verwendet.)
- Dietrich Wöhrlin: Rhythmik & Bodypercussion. Incl. zwei Bodypercussion Stücke. Coda, Lübeck 2007, ISBN 978-3-940161-10-9 (Buch/CD).
- Jürgen Zimmermann: JUBA – Die Welt der Körperpercussion. Fidula, Boppard/Rhein 1999, ISBN 3-87226-338-2.
Einzelnachweise
- ↑ … von wegen Body percussion sei schwierig. Ces-dur Musikverlag, abgerufen am 14. April 2011.
- ↑ Notenbeispiel Body percussion. Ces-dur Musikverlag, abgerufen am 14. April 2011.
- ↑ Body-Percussion 1. Helbling Verlag, abgerufen am 14. April 2011.