Familie Boehm ist eine deutsche Unternehmerfamilie, die schon seit mindestens zwei Generationen vor allem in Hamburg und Umgebung sowie in Berlin, aber auch deutschland- und europaweit in Wohn-, Gewerbeimmobilien und bebaubare Grundstücke investiert. Die Familie gilt als sehr verschwiegen und öffentlichkeitsscheu. Über ihr (Stand: 2021) schon mindestens jahrzehntelanges umfangreiches unternehmerisches Schaffen und Wirken auf vor allem dem deutschen Immobilienmarkt ist sehr wenig bekannt. Zugleich gibt es auch kaum Information über die geschäftlich aktiven Familienmitglieder, die mit den Geschäften erwirtschafteten Gewinne oder das Vermögen. Die bis heute intensive Geschäftstätigkeit der Boehms wurde bisher selten über mediale Berichterstattung und die Veröffentlichung entsprechender Recherchen oder auch nur an anderer Stelle mit öffentlich zugänglichen Dokumenten beleuchtet und belegt.

Robert Boehm

Robert Boehm (* unbekannt) ist der Vater von Kay Robert Willy Boehm. Er ist – soweit bekannt – seit (Stand: 2021) Jahrzehnten in Immobiliengeschäften tätig.

Kay Robert Willy Boehm

Kay Robert Willy Boehm (* unbekannt), auch: Kay Boehm oder Kay R. W. Boehm ist der oder ein Sohn von Robert Boehm. Nach eigenen Angaben – auf seinen persönlichen linkedin- und Facebook-Seiten (s. Weblinks) – besuchte er das Hamburger Gymnasium Alstertal und absolvierte 1984 bis 1986 eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Teldec Schallplatten GmbH. 1988 bis 1992 besuchte er nach diesen Angaben die Universitäten Hamburg und LMU München und erwarb den akademischen Grad eines Diplom-Kaufmanns. Er ist heute (Stand: 2021) als Geschäftsführer zahlreicher GmbHs, UGs oder vergleichbarer Unternehmensformen eingesetzt, die – jeweils rechtlich eigenständig – Immobilienprojekte in Deutschland und Europa umsetzen oder planen.

Weitere geschäftlich aktive Familienmitglieder

Kurt Robert Boehm (* unbekannt), auch: Kurt R. Boehm oder bisweilen auch Robert Kurt Boehm, ist heute in Deutschland und im europäischen Ausland als Geschäftsführer von Immobiliengesellschaften eingesetzt. Neben Dieter Boehm (* unbekannt) und den o. g. Robert und Kay Boehm wurde er 1994 in Hamburg als Anteilseigner bzw. Geschäftsführer von Immobilienunternehmen beschrieben, die zu der Zeit über ein – in dem Bericht so genanntes – Immobiliengeflecht angeblich etwa 50 Prozent des Hamburger Marktes für Mietobjekte beherrschten. Ein weiteres bis heute (Stand: 2021) geschäftlich sehr aktives Familienmitglied ist Anne-Marie Boehm, geb. Leclerc (* unbekannt), die in vielen Handelsregistereintragungen von Boehm-Aktivitäten auf dem Immobilienmarkt vertreten ist.

Unternehmerische Aktivitäten, Gewinne und Vermögen der Familie Boehm

Über die Vermögensverhältnisse der Familie oder über Profite aus einzelnen unternehmerischen Aktivitäten auf dem Immobilienmarkt ist öffentlich wenig bis nichts bekannt. 1994 beherrschten die Boehms zusammen mit Geschäftspartnern angeblich die Hälfte des Hamburger und zudem des Stuttgarter Mietwohnungsmarktes bei Neuvermietungen so genannter umgewandelter Wohnungen. 1995 waren die Boehms unter anderem auf dem Berliner Immobilienmarkt aktiv und galten lt. Berichterstattung in den Nachrichtenmagazinen Der Spiegel und Focus zu der Zeit schon mindestens als wohlhabend. 2011 erwarben sie in Wentorf bei Hamburg von der Kommune Grund und Immobilien (119 Wohnungen) für 2,7 Millionen Euro. 2013 wurden in Elmshorn 92 Wohnungen zu einem unbekannten Preis von einem Kieler Unternehmen erworben. Die Wirtschaftsauskunftei Northdata bezifferte allein für 2015 aus lediglich drei ausgewählten Hamburger Grundstücks- bzw. Immobilienprojektierungsgesellschaften (Altana, Gracia und Tribeca) einen summierten Gewinn von etwa 3,5 Millionen Euro. Über eine zentrale und öffentlich zugängliche Verwaltung der vielen – gesellschaftsrechtlich betrachtet – Einzelunternehmungen der Boehms und entsprechend zentral verantwortliche Ansprechpartner ist nichts bekannt. Gleichwohl werden Gesellschaften, was die Kommunikation mit den Eigentümern betrifft, bisweilen zusammen geführt.

Rezeption in der Öffentlichkeit/Kontroversen und Kritik

1995 wurde in verschiedenen Medien berichtet, dass die Familie Boehm – bzw. Robert Boehm – in ihren geschäftlichen Unternehmungen auf diversen deutschen Immobilienmärkten – v. a. in Berlin – eine Verbindung zur deutschen Sektion der Scientology-Kirche habe. Begründet wurde das vor allem mit der geschäftlichen Verbindung von Robert Boehm zum Hamburger Immobiliengeschäftsmann – und bekennenden Scientologen – Götz Brase. Bei anderen Geschäften der Boehms in und um Hamburg wurde diese Einschätzung 2011 und 2013 in Zeitungsberichten in Bezug auf Kay Robert Willy Boehm wiederholt. Kay Robert Willy Boehm bestritt eine Verbindung zu Scientology. Die Hamburger Sektenexpertin Ursula Caberta und in den Berichten zitierte örtliche Quellen bestätigten hingegen schon damals langjährige Geschäfte der Boehms mit Scientology.

2019 und 2020 gab es eine in Hamburg öffentlich beachtete und sowohl bezirks- wie landespolitisch rezipierte Auseinandersetzung zwischen u. a. den Boehms, vertreten vor allem von Kay Robert Willy Boehm, und der damals neu gegründeten Protestinitiative Sillemsalabim! um den Kauf eines Grundstücks für – kolportierte – 1,9 Millionen Euro. Für dieses Vorhaben wurde eigens eine UG für die Projektierung des Hinterhofgeländes (und so genannten Kulturhofs) in Hamburg-Eimsbüttel gegründet. 2022/23 erwarb das Immobilienunternehmen Otto Wulff das Hinterhofgrundstück zu einem deutlich höheren Betrag.

Weblinks

• Kay Boehm auf Linkedin
• Kay Boehm auf Facebook
• Kay Robert Willy Boehm in online-handelsregister.de (Hamburg)
• Kay Robert Willy Boehm via genios.de (Handelsregister Lübeck)

Einzelnachweise