Bolle reiste jüngst zu Pfingsten ist ein Volkslied aus dem Berliner Raum im Berliner Dialekt. Es ist wahrscheinlich um 1900 entstanden und wurde erstmals 1930 schriftlich veröffentlicht. Seit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist es in vielen Liederbüchern zu finden.
Laut der Einschätzung des Musikwissenschaftlers Lukas Richter handelt es sich um ein Schwanklied auf den Prototyp des unbekümmerten, „rüdigen“ Berliners. Im Lied spiegelt sich der Feiertagsausflug eines typischen Berliners in den damaligen Vorort Pankow mit der Schönholzer Heide wider. Durch die Vorstadtwagen und Kremserwagen war dies seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zum beliebten Freizeitvergnügen der Berliner geworden. Der verbreitete Spitzname Bolle steht dabei für eine nicht näher bestimmte Person.
Es gibt weder eine Beziehung zum Berliner Großkaufmann Carl Bolle noch zum Brandenburger Frisör Fritze Bollmann.
Text
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Adaptionen
Da das Lied weit verbreitet ist, hat es zahlreiche Umdichtungen erfahren, unter anderem zu Demonstrationen und politischen Anlässen. Auch die Strophenzahl des Liedes variiert wie bei vielen volkstümlichen Liedern je nach Quelle.
Die Erlanger Band J.B.O. adaptierte das Lied 1997 in einer Rock-Version. Die Gruppe Maybebop veröffentlichte das Lied 2021 auf ihrem Album Die Gedanken sind frei in A-Cappella-Form.
Literatur
- Karl Heinz Ocasek (Hrsg.): Fröhlich sein und singen ...: Lieder aus unserem Leben. Eulenspiegel-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-359-00974-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Lukas Richter (Hrsg.): Mutter, der Mann mit dem Koks ist da: Berliner Gassenhauer. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1977 (mit Noten).
- ↑ Bolle reiste jüngst. Abgerufen am 28. Mai 2023.
- ↑ Bolle reiste jüngst zu Pfingsten. Abgerufen am 18. Februar 2022.