Die Bologneser Schule ist eine Stilrichtung der italienischen Malerei. Sie ist benannt nach der norditalienischen Stadt Bologna, aus der die wichtigsten Vertreter der Schule kamen, oder wo sie tätig waren.

Als Begründer der Bologneser Schule gilt oft Francesco Francia, ein Zeitgenosse Raffaels.

Mit der Gründung der Accademia degli Incamminati durch Ludovico, Agostino und Annibale Carracci und deren Ziel einer größeren Natürlichkeit und gleichzeitig neuen Ausrichtung der Kunst an den klassischen Idealen der Antike und der Renaissance – im Gegensatz zum Manierismus – wurde die Bologneser Schule zum wichtigsten Ausgangspunkt des Barock in der europäischen Malerei.

Sie war im 17. Jahrhundert bestimmend für die Strömung des sogenannten klassizistischen Barock in der Malerei, die grundsätzlich im Gegensatz zum oft kruden Naturalismus und Tenebrismus der Caravvaggisten stand, obwohl die beiden Strömungen auch vermischt wurden. Bedeutende Vertreter des barocken Klassizismus sind Guido Reni, Domenichino und teilweise Guercino, die alle auch in Rom wirkten und diese Strömung damit internationalisierten.

Von der Bologneser Schule als Stilrichtung ist die ältere Bologneser Schule des 14. Jahrhunderts um Vitale da Bologna (1310–1360), Dalmasio Scannabecchi (1315–1374), Simone dei Crocifissi (1330–1390) und Lippo di Dalmasio (1355–1410) zu unterscheiden.

Liste von Künstlern

Zeitraum der Tätigkeit: vor 1600

Ca. 1600–1650

Ca. 1650–1700

Nach 1700

Einzelnachweise

  1. Ellen Hermann-Atorino: Francesco Brizio: Bologna (ca. 1574–1623) = Manuskripte für Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft 23. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1989. ISBN 978-3-88462-922-2
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