Boma-Nationalpark
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Lage | Bei Pibor, Bundesstaat Jonglei, Südsudan | |
Fläche | 20.000 km² | |
WDPA-ID | 1371 | |
Geographische Lage | 6° 29′ N, 33° 55′ O | |
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Einrichtungsdatum | 1979 | |
Verwaltung | South Sudan National Wildlife Service, SSWS |
Der Boma-Nationalpark liegt im Bundesstaat Jonglei im Osten des Südsudan nahe der äthiopischen Grenze. Er wurde 1979 als Nationalpark deklariert und 1981 auf einer Fläche von 22.800 km² (nach IUCN 20.000 km²) festgelegt. Der Boma-Nationalpark ist zusammen mit dem Badingilo-Nationalpark ein Teil des Ökosystems Boma-Badingilo Migratory Landscape. Der Park liegt auf einer Höhe von 400 bis 1100 m. Der Jahresniederschlag nimmt von 1200 mm im Norden auf 600 mm im Süden ab.
Geografie und Biodiversität
Der nächste größere Ort ist Pibor Post im Nordwesten des Parks. Zwei Drittel der Fläche ist im Westen ebenes Grasland an den Ausläufern des Sudd, beziehungsweise den Quell- und Nebenflüssen des Pibor, das während der Regenzeit von April bis Dezember teilweise überschwemmt werden kann. Das Gebiet ist von vielen Flüssen durchzogen. Die sich ostwärts bis zur äthiopischen Grenze anschließenden einzelnen Berge sind von lichtem Wald bedeckt. Es wachsen Sträucher von Combretum und Feigenarten.
Der Park wurde ursprünglich für eine Antilopenart, die Weißohr-Moorantilope (Kobus leucotis) eingerichtet; des Weiteren für den Tiang (Damaliscus tiang), eine Art der Leierantilope, und für Büffel, Mongalla-Gazellen, Elefanten und Leoparden. Außerdem kommen hier Giraffen, Zebras, Spießböcke, Kuhantilopen und Elefanten vor. Es gibt auch Raubtiere, beispielsweise Geparden. 2008 wurde im Boma-Nationalpark die höchste Artenvielfalt an Säugetieren innerhalb Sudans festgestellt.
Politische Situation
Der Park wurde im sudanesischen Bürgerkrieg als Kampfgebiet einbezogen. Seit Südsudan im Zuge des Friedensabkommens mit Khartum 2005 sich selbst verwaltet ist unklar, in welcher Form der Boma-Nationalpark wiederhergestellt wird. Zahlreiche Tiere sind während des Bürgerkriegs nach Äthiopien geflüchtet, andere dienten als Nahrung. Negative Auswirkungen auf den Park haben eine jede Überwachung erschwerende fehlende Infrastruktur, durch den Bürgerkrieg vertriebene Binnenflüchtlinge, die sich teilweise im Park ansiedeln, Holzfäller auf der Suche nach dem seit Jahrzehnten knappen Rohstoff und Jäger, die mit Kriegswaffen ausgerüstet sind. Ähnlich bedroht ist auch der wenig nördlich auf äthiopischer Seite gelegene Gambela-Nationalpark. Eine Erschließung für den Tourismus ist noch nicht in Aussicht.
Im Juli 2008 wurde ein Vertrag zwischen Al Ain National Wildlife, einer Firma der Vereinigten Arabischen Emirate und dem Ministry of Wildlife des Südsudan über ein 1,68 Millionen Hektar großes Tourismusprojekt innerhalb des Boma Nationalparks beschlossen. Al Ain begann 2009 mit den Bauarbeiten, bis August 2011 wurden unter anderem eine Landebahn und mehrere Gästehäuser fertiggestellt. Die Bewohner der Region wurden bei den Verhandlungen und der Entwicklung des Projektes nicht miteinbezogen. 10.000 bis 15.000 Menschen sollen für die Umsetzung des Tourismusprojektes umgesiedelt werden.
Literatur
- Wally und Horst Hagen: Die afrikanischen Nationalparks als Lebensräume der Elefanten. In: Vitus B. Dröscher (1990): Rettet die Elefanten Afrikas (S. 232–233)
Weblinks
- World Database on Protected Areas. UNEP WCMC, Mai 1985 Beschreibung des Nationalparks.
- „Massive Wildnisbevölkerung entdeckt in Südsudan.“ mongabay.com, 12. Juni 2007 Schlecht übersetzter Bericht über Tierherden im Südsudan mit Aufnahmen aus dem Park.
- Boma-Jonglei Landscape Project. Wildlife Conservation Society, 2008
- BirdLife IBA Factsheet. SD015 Boma. Birdlife International Vogelarten
Einzelnachweise
- ↑ Peter Amun: Bushmeat Field Assessment from Boma National Park in Southern Sudan. BEAN Bushmeat Factsheet 2009 (Memento des vom 26. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Understanding Land Investment Deals in Africa. Country Report: South Sudan. The Oakland Institute, 2011, S. 33–35