Als Boneshaker (Knochenschüttler) werden frühe Zweiräder mit Tretkurbelantrieb bezeichnet, die von 1868 bis 1872 hergestellt wurden. Als erster Boneshaker gilt die Michauline von Pierre Michaux, die er 1867 auf der Weltausstellung der Öffentlichkeit präsentierte. Das etwa 40 kg wiegende Rad mit Tretkurbelantrieb auf das Vorderrad und schmiedeeisernem Rahmen hatte Holzspeichen mit aufgeschrumpften Eisenbändern, nur der Sattel war über eine Blattfederaufhängung gefedert. Das Fahren mit dem Rad war „ungemütlich, hart und holprig“, so dass Engländer und Amerikaner diesem Rad den Spitznamen Boneshaker gaben, der für alle folgenden Nachbauten übernommen wurde. 1869 fertigten die Coventry Sewing Machine Company in Coventry und Heinrich Büssing in Braunschweig Boneshaker nach. Die Übersetzung „Knochenschüttler“ bürgerte sich rasch auch in Deutschland ein. Die ungefederten Boneshaker mit denen je nach Reifenumfang bis zu 13 km/h (36-Zoll-Vorderrad) gefahren werden konnte, wurden Anfang der 1870er Jahre von den vollgummibereiften Hochrädern abgelöst.
Literatur
- Nick Clayton: Early Bicycles. Shire Publications Ltd., 1994, ISBN 0-85263-803-5.
- Jutta Franke: Illustrierte Fahrrad-Geschichte. Nicolaische Verlagsbuchhandlung. Berlin 1987. ISBN 3-87584-220-0.
- Max J. B. Rauck, Gerd Volke, Felix R. Paturi: Mit dem Rad durch zwei Jahrhunderte. Das Fahrrad und seine Geschichte. 4. Auflage. AT Verlag, Aarau u. a. 1988, ISBN 3-85502-038-8.