Strukturformel
Allgemeines
Name Bortribromid
Andere Namen

Tribromboran

Summenformel BBr3
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10294-33-4
EG-Nummer 233-657-9
ECHA-InfoCard 100.030.585
PubChem 25134
ChemSpider 23479
Wikidata Q415804
Eigenschaften
Molare Masse 250,54 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

2,64 g·cm−3

Schmelzpunkt

−46 °C

Siedepunkt

91 °C

Dampfdruck

72 hPa (20 °C)

Löslichkeit

heftige Zersetzung in Wasser

Brechungsindex

1,5312 (16 °C)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300+330314
EUH: 014
P: 280301+310+330331303+361+353304+340+310305+351+338
MAK

Schweiz: 1 ml·m−3 bzw. 10 mg·m−3

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−239,7 kJ/mol

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Bortribromid ist eine chemische Verbindung bestehend aus den Elementen Bor und Brom mit der Summenformel BBr3.

Darstellung

Bortribromid lässt sich darstellen durch Umsetzung von:

1. Bortrifluorid mit Aluminiumbromid

2. Borcarbid mit elementarem Brom im Quarzrohr bei erhöhter Temperatur

3. Bor mit elementarem Brom im Quarzrohr bei etwa 700 °C

4. Kaliumtetrafluoroborat mit wasserfreiem Aluminiumbromid

Eigenschaften

Bortribromid ist eine sehr giftige, an feuchter Luft rauchende Verbindung, die bei Raumtemperatur als Flüssigkeit vorliegt. Sie ist kommerziell verfügbar und eine starke Lewis-Säure.

Bei Kontakt mit Wasser erfolgt eine heftige Zersetzungsreaktion durch die Hydrolyse zu Borsäure und Bromwasserstoffsäure:

Verwendung

Bortribromid kann zur Spaltung von Ethern unter milden Bedingungen, insbesondere zur schonenden Spaltung von Alkylarylethern benutzt werden. Zusätzlich wird es auch bei der Olefin-Polymerisation und bei Friedel-Crafts-Reaktionen eingesetzt. In der Elektronikindustrie dient es als Borlieferant bei der Dotierung von Halbleitern.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 Datenblatt Bortribromid bei Merck, abgerufen am 19. Januar 2011.
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Inorganic Liquids, S. 4-140.
  3. Eintrag zu Boron tribromide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. 1 2 Eintrag zu Bortribromid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  5. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 10294-33-4 bzw. Bortribromid), abgerufen am 2. November 2015.
  6. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-5.
  7. 1 2 Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 800.
  8. E. Lee Gamble: Boron chloride and bromide. In: Ludwig F. Audrieth (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 3. McGraw-Hill, Inc., 1950, S. 27–30 (englisch).
  9. Arnold F. Holleman, Egon Wiberg: Lehrbuch der anorganischen Chemie. Walter de Gruyter, 1995, ISBN 978-3-11-012641-9, S. 1890 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. J. J. Zuckerman: Inorganic Reactions and Methods, The Formation of Bonds to Hydrogen. John Wiley & Sons, 2009, ISBN 0-470-14536-6, S. 92 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Wiley-VCH: Ullmann’s Fine Chemicals, 3 Volume Set. John Wiley & Sons, 2014, ISBN 978-3-527-68359-8, S. 406 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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