Bojano
Staat Italien
Region Molise
Provinz Campobasso (CB)
Koordinaten 41° 29′ N, 14° 28′ O
Höhe 480 m s.l.m.
Fläche 49 km²
Einwohner 7.502 (31. Dez. 2022)
Postleitzahl 86021
Vorwahl 0874
ISTAT-Nummer 070003
Bezeichnung der Bewohner Bojanesi
Website Bojano

Bojano oder Boiano ist eine Stadt mit 7502 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) der italienischen Region Molise und der Provinz Campobasso. Die Stadt liegt in den Apenninen 480 Meter über dem Meeresspiegel.

Geschichte

Die Stadt wurde im 7. Jahrhundert vor Christus unter dem Namen Bovianum gegründet. Als Hauptstadt der Samniten spielte sie eine Rolle in den Samnitenkriegen und im Bundesgenossenkrieg, bis sie von Sulla erobert wurde.

In der Zeit der Triumvirate und unter Vespasian wurden in ihr unter dem neuen Namen Bovianum Undecumanorum Kolonisten angesiedelt.

Die Stadt wurde in ihrer Geschichte mehrmals durch Erdbeben zerstört. Das letzte fand im Jahre 1913 statt.

Nach dem Kriegseintritt Italiens im Juni 1940 errichtete das faschistische Regime in Bojano ein Konzentrationslager (campo di concentramento), das sich in einer ehemaligen Tabakfabrik befand. Das Gebäude war nicht geeignet, Internierte aufzunehmen. Das Dach war undicht, die Verpflegung unzureichend und die hygienischen Verhältnisse schlecht. Daher wurde das Lager im August 1941 geschlossen und die internierten Fahrenden (zingari) nach Agnone verlegt.

In Bojano wurden mehrheitlich Chinesen und Fahrende, vereinzelt auch ausländische Juden interniert.

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die hier wirkten

  • Angelo Spina (* 1954), Erzbischof von Ancona-Osimo, war Pfarrer der alten Kathedrale von Bojano

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Carlo Spartaco Capogreco: I campi del duce. L’internamento civile nell’Italia fascista (1940–1943). Einaudi, Torino 2004, S. 206; Klaus Voigt: Zuflucht auf Widerruf. Exil in Italien 1933–1945. Band 2. Klett-Cotta, Stuttgart 1993, S. 69–71.
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