Brahmsrösi ist die volkstümliche Bezeichnung für eine populäre Bronzeplastik von Hermann Hubacher am Thuner Brahmsquai.

Das Werk

Die 1933 von Hermann Hubacher mit dem Titel Die Lauschende resp. Lauschendes Mädchen geschaffene naturalistische Bronzefigur steht auf einem ungefähr 50 cm hohen Betonsockel in einem Blumenbeet und hält die rechte Hand in abwehrender Haltung vor den Oberkörper, während die Linke an den Hinterkopf gelegt ist.

Bei der Thuner Bevölkerung ist für die Plastik allerdings die Bezeichnung Brahmsrösi gebräuchlich.

Die Figur erinnert an die drei Sommeraufenthalte des Komponisten Johannes Brahms am Thunersee von 1886 bis 1888. Hier komponierte er 1886 u. a. die Violinsonate Nr. 2 A-Dur Op. 100, die auch unter der Bezeichnung Thuner Sonate bekannt ist. Er schrieb die Sonate, nachdem er die Nachricht erhielt, die Sängerin Hermine Spies werde ihn gemeinsam mit Freunden in Thun besuchen, „in Erwartung einer lieben Freundin“. Der Ort, wo das Haus stand, in dem Brahms jeweils logierte, trägt den Namen Brahmsquai.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Kulturabteilung Stadt Thun: Kunstorte – Kunst im öffentlichen Raum. Vetter Druck, Thun 2011, S. 58 f.
  2. 1 2 Berner Zeitung: «Brahmsrösi» muss in Revision. 28. Februar 2012, abgerufen am 29. Juli 2022.
  3. 1 2 Berner Zeitung: «Brahmsrösi» hat Bronzekrebs. 27. Februar 2012, abgerufen am 29. Juli 2022.
  4. 1 2 Berner Zeitung: Thuner Brahmsrösi kehrt zurück. 3. Dezember 2012, abgerufen am 29. Juli 2022.
  5. ↑ Ein Bild hierzu findet sich im Beitrag «Brahmsrösi» (BE) – Das zeitlose Versinken in der Musik. auf denk-mal-denken.ch, abgerufen am 12. August 2021.
  6. ↑ Stefan Haenni: Brahmsrösi, Gmeiner Verlag, Messkirch 2022, ISBN 978-3-8392-0222-7
  7. ↑ Jon Keller/Franziska Streun: Thun - Ein Lesebuch, Zytglogge Verlag Bern 2014. S.40/41
  8. ↑ https://www.bernerzeitung.ch/der-thunersee-als-quell-der-inspiration-fuer-johannes-brahms-580226244067
  9. ↑ Kammermusikführer Villa Musica Rheinland-Pfalz. "Thuner Sonate", Violinsonate A-Dur, op. 100. Abgerufen am 8. Juli 2022.
  10. ↑ Jon Keller/Franziska Streun: Thun - Ein Lesebuch, Zytglogge Verlag Bern 2014. S.40/41
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