Breitenbich Stadt und Landgemeinde Dingelstädt | ||
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Koordinaten: | 51° 18′ N, 10° 24′ O | |
Postleitzahl: | 99976 | |
Vorwahl: | 036023 | |
Lage von Breitenbich in Thüringen | ||
Blick auf Breitenbich |
Breitenbich (ursprünglich Breitenbach) ist ein Weiler auf der Gemarkung von Zella, das wiederum einen Ortsteil der Stadt und Landgemeinde Dingelstädt im Landkreis Eichsfeld in Thüringen bildet. Der Ort entstand auf den Flächen eines Klosters, das hier im 13. Jahrhundert für wenige Jahre existierte und Keimzelle von Kloster Anrode war.
Lage
Einen Kilometer östlich von Zella in einem kleinen Seitental der Unstrut am Rand der Südabdachung des Dün liegt das Anwesen des ehemaligen Klosters und späteren Gutes Breitenbich auf einer Höhe von 330 m. Südöstlich verläuft der Mühlhäuser Landgraben mit der ehemaligen Horsmarer Warte als historische Grenze zwischen dem Eichsfeld und der Reichsstadt Mühlhausen. Im Ort entspringt ein kleiner Bach, der in Zella in die Unstrut mündet, südlich befindet sich der Erbsberg (335 m). Von den Nachbarorten Horsmar und Beberstedt führt die Landesstraße L 2042 nach Breitenbich sowie ein Verbindungsweb von Zella, westlich führt die Bahnstrecke Gotha–Leinefelde vorbei.
Geschichte
Kloster Breitenbich wurde 1249 erstmals urkundlich erwähnt. 1253 wurde der Platz bereits wieder aufgegeben, der Konvent zog zunächst nach Mühlhausen, später nach Anrode. Die Liegenschaften gingen 1253 an den Ritterorden des Hl. Lazarus, die dort eine Niederlassung gründeten. Ihnen gehörte das Gelände bis Ende des 15. Jahrhunderts, danach der zum Johanniterorden gehörenden Kommende Gotha. Im 16. Jahrhundert wurde mit den Flächen ein landwirtschaftliches Gut aufgebaut, die Eigentümer wechselten in den folgenden Jahrhunderten häufiger. In der jüngeren Vergangenheit wurde es als Betriebserholungsheim und Gasthof genutzt.
Von 1908 bis 1997 waren die umliegenden Orte mit einem nach Breitenbich benannten Haltepunkt der Bahnstrecke Gotha-Leinefelde an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Friedhelm Jürgensmeier, Regina Elisabeth Schwerdtfeger: Die Mönchs- und Nonnenklöster der Zisterzienser in Hessen und Thüringen (= Germania Benedictina. Bd. 4). Band 1. EOS-Verlag, St. Ottilien 2011, ISBN 978-3-8306-7450-4, S. 62.
- ↑ Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 323.
- ↑ Friedhelm Jürgensmeier, Regina Elisabeth Schwerdtfeger: Die Mönchs- und Nonnenklöster der Zisterzienser in Hessen und Thüringen (= Germania Benedictina. Bd. 4). Band 1. EOS-Verlag, St. Ottilien 2011, ISBN 978-3-8306-7450-4, S. 267.