Die Brendel von Homburg (ältere, seltenere Form: Brendel von Hoenburg) waren ein ritterständiges Adelsgeschlecht im heutigen Hessen, ansässig in der Region des heutigen Bad Homburg vor der Höhe.
Geschichte
Die Familie wird erstmals 1160 urkundlich erwähnt mit dem Tod von Margaretha Brendel von Homburg, die mit Johann von Rüdigheim vermählt war. Als erster männlicher Vertreter ist 1359 und 1360 Johann Brendel von Homburg fassbar, wenn auch vorher schon mehrere Urkunden auf die Familie hinweisen. Die Brendel von Homburg teilten sich in der Mitte des 15. Jahrhunderts unter seinen Enkeln Jörg und Friedrich Brendel von Homburg in zwei Linien, von denen die Linie Jörgs 1577 mit dem Friedberger Burggrafen Johann Oyger Brendel von Homburg ausstarb.
Die Linie Friedrichs brachte den Mainzer Erzbischof Daniel Brendel von Homburg hervor. Sie erlosch 1630.
Besitz
Die Brendel von Homburg waren vor allem um Bad Homburg vor der Höhe begütert und hielten lange Zeit das Burglehen der Homburger Burg als eppsteinisches Lehen. In der Reichsburg Friedberg stellten sie mehrere Burgmannen und zwei Burggrafen, in der Nordwestecke der großen Burganlage besaßen sie ein eigenes Burgmannenhaus. Als weiterer Besitz ist nachweisbar:
- Brendelburg
- Teilhaber der Ganerbschaft Lindheim
- Altes Schloss Büdesheim (seit 1554)
- Güter und Höfe in Oberstedten, Homburg, Gonzenheim, Seulberg und Nieder-Eschbach. Auf Besitz der Brendel von Homburg weisen weiterhin die Brendelstraßen in Bad Homburg, Frankfurt-Hausen und Friedrichsdorf hin.
Bekannte Mitglieder
- Anna Brendel von Homburg († 1553), letzte Äbtissin des Klosters Klarenthal
- Daniel Brendel von Homburg (1523–1582), Erzbischof von Mainz
- Johann Brendel von Homburg d. Ä. († 1569), Burggraf von Friedberg 1532–1569
- Johann Oyger Brendel von Homburg, Oberamtmann im Eichsfeld (1557–1566), Friedberger Burggraf 1570–1577
- Johann Eitel Brendel von Homburg (1577–1615), General in dänischen und braunschweigischen Diensten
Wappen
Auf goldenem Grund ein roter, spitzgezogener Balken, welcher oben drei ganze, unten zwei ganze und zwei halbe Spitzen hat. Die Helmdecken sind meist rot und gold, als Helmzier dient ein Flug.
Literatur
- Heinrich Bingemer: Das Frankfurter Wappenbüchlein. 2. Auflage, Kramer, Frankfurt 1987, ISBN 3-7829-0348-X, S. 13 Tafel 7.
- Josef Brückner: Das Rittergeschlecht der Brendel von Homburg. In: Alt-Homburg. Heimatblatt zur Pflege alter Homburger Tradition, der Taunus-Landschaft, ihrer Chronik und Geschichte 14, 1971.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 2, 1860; Neudruck 1996, ISBN 3-89557-020-6, S. 55.
- Christian Feigen: Geschichte der Stadt Bad Homburg von Bürgermeister Feigen. Druck & Verlag Carl Zeuner & Co, Bad Homburg, 3. Ausgabe 1921, S. 17–24.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): In der Burg 34 In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
- ↑ Brendelburg. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 14. Mai 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 14. Mai 2020.
- ↑ Georg Schmidt: Reichsritterschaften. In: Ritter, Grafen und Fürsten – weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca. 900-1806. Marburg 2014, ISBN 978-3-942225-17-5 (= Handbuch der hessischen Geschichte 3 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 63), S. 348–375, bes. S. 355ff. Tab. 1.
- ↑ Anna Brendel von Homburg 1553, Wiesbaden-Klarenthal. Grabdenkmäler in Hessen bis 1650 (Stand: 21. März 2006). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 21. April 2022.