Brian Nosek ist ein US-amerikanischer Sozialpsychologe und Professor am Department für Psychologie der University of Virginia. Zugleich ist er Mitbegründer und Geschäftsführer des ebendort ansässigen Center for Open Science, das sich seit seiner Gründung 2013 für Transparenz, Offenheit und Replizierbarkeit wissenschaftlicher Forschung einsetzt.

Studium und Forschung

Nach dem Studium an der California Polytechnic State University (B.S. in Psychologie 1995) und in Yale (M.S. in Psychologie 1998, M. Phil. In Psychologie 1999) wurde Nosek unter Betreuung von Mahazarin Banaji 2002 in Yale promoviert. Sowohl vor als auch nach der Promotion erhielt Nosek eine Vielzahl von Auszeichnungen und Stipendien, u. a. war er Junior Fellow der Max-Planck-Gesellschaft.

Nach Aufenthalten in Harvard und Stanford ist Nosek seit 2002 an der University of Virginia tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der experimentellen Psychologie, insbesondere in Bezug auf unbewusste Entscheidungsprozesse und kognitive Verzerrung (Bias), was ihm 2015 den Spitznamen Bias-Buster einbrachte.

Der Spitzname bezieht sich auf Noseks am 28. Juli 2015 im Journal Science veröffentlichte Studie zur Replizierbarkeit (Reliabilität) von 100 verschiedenen psychologischen Experimenten. Nosek und sein Team fanden heraus, dass nur 36 Experimente signifikante Ergebnisse lieferten – der Erwartungswert lag bei 97. Noseks Ergebnisse wurden umfassend diskutiert, sowohl innerhalb des Wissenschaftsbetriebs als auch in den Feuilletons.

Einzelnachweise

  1. Johanna Cohoon: COS | About Our Mission. (Nicht mehr online verfügbar.) In: cos.io. Archiviert vom Original am 24. November 2016; abgerufen am 24. November 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Brian Nosek - Photos. In: www.projectimplicit.net. Abgerufen am 24. November 2016.
  3. Brian Nosek: BRIAN A.NOSEK - VITA. 20. Februar 2016, abgerufen am 24. November 2016 (englisch).
  4. 365 days: Nature’s 10. In: Nature. Band 528, Nr. 7583, 24. Dezember 2015, S. 459–467, doi:10.1038/528459a (nature.com [abgerufen am 24. November 2016]).
  5. Open Science Collaboration: Estimating the reproducibility of psychological science. In: Science. Band 349, Nr. 6251, 28. August 2015, ISSN 0036-8075, S. aac4716, doi:10.1126/science.aac4716, PMID 26315443 (sciencemag.org [abgerufen am 24. November 2016]).
  6. Stefan Schmitt: Studien: Forscher ohne Schiedsrichter. In: Die Zeit. 10. September 2015, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 24. November 2016]).
  7. Ulf von Rauchhaupt: Psychologie: Weiches Wissen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 31. August 2015, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 24. November 2016]).
  8. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart, Germany: Gescheiterte Wiederholungen: Zweifel an psychologischen Experimenten. In: stuttgarter-zeitung.de. (stuttgarter-zeitung.de [abgerufen am 24. November 2016]).
  9. Sebastian Hermann: Die Psychologie stellt sich selbst in Frage. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 24. November 2016.
  10. Ed Yong: How Reliable Are Psychology Studies? In: The Atlantic. (theatlantic.com [abgerufen am 24. November 2016]).
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