Broichen Stadt Bergisch Gladbach | ||
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Koordinaten: | 50° 57′ N, 7° 9′ O | |
Lage von Broichen in Bergisch Gladbach | ||
Broichen (Bruch) Anfang 19. Jahrhundert südöstlich von Kaule (Kule). Im Süden die alte Brüderstraße. |
Broichen ist eine Wüstung auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Kaule von Bergisch Gladbach. Die Straße Broichen erinnert an die ehemalige Ortschaft.
Geschichte
Der Siedlungsname Broichen zählt zur Gruppe der Naturnamen. Er leitet sich etymologisch her aus dem althochdeutschen „bruoh“ bzw. dem mittelhochdeutschen „bruoch“ (Moorboden, Sumpf) sowie aus der westgermanischen Wurzel „broka“ (Sumpfland). Folglich wurde die Siedlung auf ehemals sumpfigem Gelände angelegt.
Die Siedlung Broichen wird erstmals im Jahr 1487 in den Steuer-, Pacht- und Huldigungslisten von Bensberg urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte Broichen zur Honschaft Oberhausen. Das Urkataster verzeichnet die Siedlung in der Form Aufm Broichen nördlich der alten Brüderstraße. Das Hofgut Broichen bestand aus zwei Gütern, von denen jeweils eins zur Bensberger Pfarre und eins zum Hofverband des Kölner Stifts St. Gereon gehörte, dessen Hofgericht in Hundsiefen seinen Sitz hatte.
Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies aus dem Jahre 1715, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Ort bereits 1715 als gemeiner Hof angesehen wurde, der mit Brügge bezeichnet ist. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Brugge. Aus ihr geht hervor, das Broichen zu dieser Zeit Teil der Honschaft Bensberg im Botenamt Herkenrath war.
Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Broichen politisch der Mairie Bensberg im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Bensberg im Kreis Mülheim am Rhein.
Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Bruch und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Brücherhof verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Broichen verzeichnet. Broichen war Teil der katholischen Pfarrgemeinde Bensberg.
Heute führt die Bundesautobahn 4 über den Bereich der Wüstung.
Jahr | Einwohner | Wohn-
gebäude |
Kategorie | Bemerkung |
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1822 | 7 | Bauerngut | Brüchen gen. | |
1830 | 11 | Bauerngut | Brüchen gen. | |
1845 | 5 | 1 | Hof und Mühle | Brüchen gen. |
1871 | 22 | 2 | Hofstelle | Brüchen gen. |
1885 | 20 | 4 | Wohnplatz | Brüchen gen. |
1895 | 23 | 3 | Wohnplatz | |
1905 | 5 | 1 | Wohnplatz |
Forsthaus Broichen
In der Ortschaft befand sich das 1962 abgebrochene Forsthaus Broichen. Im Jahr 1933 wurde ein weiteres Försterdienstgebäude weiter nördlich in Blockhausweise errichtet. Dieses wurde 2015 in das LVR-Freilichtmuseum Lindlar transloziert.
Einzelnachweise
- 1 2 Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 299 f., ISBN 3-9804448-0-5
- ↑ Albert Eßer: Bergisch Gladbacher Stadtgeschichte, Beiträge zur Geschichte der Stadt Bergisch Gladbach. Hrsg.: Stadtarchiv Bergisch Gladbach. Band 9. Bergisch Gladbach 2006, ISBN 3-9804448-6-4.
- ↑ Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794. Bonn 1898.
- ↑ Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1. Karl August Künnel, Halle 1821.
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
- ↑ Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
- ↑ Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft XII), Berlin 1909.
- ↑ Postalisch ist das Grundstück Broichen 2.
- ↑ Freilichtmuseum Lindlar: Forsthaus Broichen | LVR-Freilichtmuseum Lindlar. Abgerufen am 5. Juli 2018.
Literatur
- Kurt Kluxen: Geschichte von Bensberg, Paderborn 1976, ISBN 3-506-74590-5