Brookfield Engineering Laboratories, Inc.
Rechtsform Incorporated
Gründung 1930er
Sitz Middleboro, Vereinigte Staaten
Mitarbeiterzahl 165
Umsatz 41 Mio. US$
Branche Messgeräteindustrie
Website www.brookfieldengineering.com

Brookfield Engineering ist ein Mess- und Analysegerätehersteller mit Sitz in Middleboro, Massachusetts. Seine Produktlinie umfasst Viskosimeter, Rheometer, Texturanalysegeräte, Pulverfluss-Tester und Prozessinstrumentierung. Diese Geräte kommen in Forschung, Entwicklung und Steuerungstechnik zum Einsatz. Die Firma wurde außerhalb von Fachkreisen bekannt durch den Vorwurf, sie habe eine schwere Umweltbelastung durch Giftmüll verursacht.

Brookfield Engineering vertreibt seine Produkte in 60 Ländern und hat Zweigniederlassungen in den Vereinigten Staaten, in Großbritannien, Deutschland, Indien und der Volksrepublik China. Produziert wird ausschließlich in den USA.

Firmengeschichte

Während seiner Ausbildung am Massachusetts Institute of Technology entwickelte und verkaufte Don Brookfield Senior sein erstes selbst entwickeltes Viskosimeter. Nach seinem erfolgreichen Studienabschluss arbeitete er bei Gilette und entwickelte das Gerät weiter, das zum Industriestandard für Viskositätsmessung werden sollte. Ab 1937 arbeitete er vollzeit für das eigene Unternehmen Brookfield Engineering Laboratories, das er zusammen mit seinem Vater und seinen Brüdern gegründet hatte.

Brookfield Engineering war bis 1986 ein Familienkonzern; danach wurden auch weitere Mitarbeiter am Unternehmen beteiligt. Das Qualitätsmanagement der Firma ist seit den 1990er-Jahren ISO-9001-zertifiziert.

Funktionsprinzip

Klassische Brookfield-Viskosimeter sind Rotationsviskosimeter: eine Scheibe wird von einem Motor in der zu prüfenden Flüssigkeit gedreht. Während des Drehens wird das benötigte Drehmoment durch das Ausweichen einer Feder gemessen. Wenn ein Newtonsches Fluid gemessen wird, kann seine Viskosität dadurch abgeleitet werden. Mit dieser Testmethode wird die Viskosität in einem niedrigen Schergeschwindigkeitsbereich gemessen.S. 254 Wenn es sich um ein nicht-Newtonsches Fluid handelt, können Brookfield-Viskositäten immer noch miteinander verglichen werden, um Abweichungen von Standardwerten festzustellen. Die rheologischen Eigenschaften eines Testfluids können durch Messungen mit der gleichen Scheibe bei verschiedenen Geschwindigkeiten untersucht werden. Genaue Vergleiche sind nur sinnvoll, wenn die gleiche Scheibe, Drehgeschwindigkeit, Feder, Temperatur, Behältergröße, Testdauer und andere Mustervorbereitungsverfahren angewendet werden. Wenn man neue Testmethoden entwickelt, müssen Geschwindigkeit und Scheibe öfter empirisch ausgewählt werden, damit die Federausweichung stets zwischen 10 und 100 % bleibt.

Heute produziert Brookfield neben seinen klassischen Viskosimetern auch Rheometer, die exakte rheologische Messungen von nichtnewtonschen Substanzen ermöglichen.

Der klassische Brookfield-Viskosimeter wird trotz seiner Mängel weit angewendet und ist Bestandteil verschiedener Normen.S. 270S. 237

Umweltverschmutzung

1998 evakuierte das Umweltschutzministerium von Massachusetts Bewohner von Stoughton, nachdem eine Überschreitung eines Grenzwerts von Lösungsmitteln in der Luft festgestellt worden war. Brookfield Engineering wurde verdächtigt, die Verschmutzung verursacht zu haben. Die Firma übernahm Evakuierungskosten und Umweltreinigungskosten, ohne eine Haftung anzuerkennen. Die Zeitung Boston Globe nannte es "one of the state's most unusual and serious problems of residential toxic-waste contamination" (eines der ungewöhnlichsten und ernstesten Probleme von Wohngebiets-Giftmüllverschmutzung [in Massachusetts]).

Einzelnachweise

  1. 1 2 insideview.com: Brookfield Engineering Laboratories, Inc. (Memento vom 3. Januar 2013 im Internet Archive) (englisch)
  2. brookfieldengineering.com: Brookfield Engineering – Company History (Memento vom 31. Dezember 2007 im Internet Archive)
  3. Roland Baumstark, Manfred Schwartz: Dispersionen für Bautenfarben: Acrylatsysteme in Theorie und Praxis. Vincentz Network GmbH & Co KG, 2001, ISBN 978-3-87870-720-2, S. 286.
  4. The Rheology School - Brookfield Viscosity Explained
  5. brookfieldengineering.com: More Solutions to Sticky Problems (Memento vom 24. März 2012 im Internet Archive; PDF; 466 KB, englisch)
  6. brookfield.eu: RST Rheometer mit Touch Screen (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)
  7. R. A. Nadkarni: Guide to ASTM Test Methods for the Analysis of Petroleum Products and Lubricants. ASTM International, 2007, ISBN 978-0-8031-4274-9.
  8. Wiley-VCH (Red.): Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry. 6. Auflage. Band 20. John Wiley & Sons, 2003, ISBN 978-3-527-30385-4.
  9. "Industry toxins force out Stoughton families" (Memento des Originals vom 7. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Boston Globe, November 18, 1998.
  10. "Suburban toxic wasteland Flooding brings contamination to Stoughton neighborhood" (Memento des Originals vom 7. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Boston Globe, December 22, 1998.
  11. "Firm suspected in pollution to help pay Stoughton costs" (Memento des Originals vom 7. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Boston Globe, November 25, 1998
  12. "Something stinks in Stoughton" (Memento des Originals vom 7. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Boston Globe, February 14, 1999.
  13. "Family suffers in limbo as toxins ravage home", Dallas Morning News, January 3, 1999.
  14. "Families relocate over polluted water Stoughton homes may have carcinogens" (Memento des Originals vom 7. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Boston Globe, November 18, 1998.
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