Brunnhartshausen
Gemeinde Dermbach
Koordinaten: 50° 41′ N, 10° 6′ O
Höhe: 450 m
Fläche: 10,65 km²
Einwohner: 348 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2019
Postleitzahl: 36466
Vorwahl: 036964
Lage von Brunnhartshausen in Dermbach

Brunnhartshausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Dermbach im Wartburgkreis in Thüringen, gelegen in der Rhön.

Geografie

Brunnhartshausen liegt im Naturraum Auersberger Kuppenrhön südlich des Gläserbergs, südöstlich des Arnsbergs und östlich des Katzensteins. Am nördlichen Ortsrand erhebt sich der Waltersberg.

Geschichte

Die Ersterwähnung des Ortes Brunnhartshausen erfolgte im Jahr 1145. Brunnhartshausen gehörte über Jahrhunderte zum Amt Fischberg, welches sich zeitweise im Besitz der Herren von Neidhartshausen, der Herren von Frankenstein, der Grafen von Henneberg-Schleusingen, des Klosters Fulda, verschiedener Ernestinischer Herzogtümer und zuletzt ab 1815 des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach befand.

Im Jahr 1955 lebten im Ort 371 Einwohner.

Zum 1. Januar 2019 wurde die Gemeinde Brunnhartshausen in die Gemeinde Dermbach eingemeindet. Zuvor gehörte sie der Verwaltungsgemeinschaft Dermbach an. Zur Gemeinde Brunnhartshausen gehörten die Ortsteile Föhlritz mit 80 Einwohnern und Steinberg mit 47 Einwohnern (Stand 30. Juni 2009), die 1984 bzw. 1960 nach Brunnhartshausen eingemeindet worden waren.

Politik

Ehemaliger Gemeinderat

Der Gemeinderat von Brunnhartshausen setzte sich zuletzt aus 6 Ratsherren zusammen.

(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)

Ehemaliger Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Eberhard Fuß wurde am 6. Juni 2010 wiedergewählt. Da er zur Bürgermeisterwahl im Juni 2016 nicht mehr antrat und der in einer Stichwahl gewählte Nachfolger sein Amt nicht annahm, wurde die Wahl Ende Oktober 2016 wiederholt. Aus der Stichwahl am 13. November 2016 ging Markus Gerstung als Sieger hervor und nahm die Wahl an. Mit 23 Jahren war Gerstung im November 2016 der jüngste Bürgermeister Thüringens.

Dorfkirche

Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes gehört die evangelische Dorfkirche (Lage→). Wie aus einer Inschrift am Sturz der unteren Tür zu entnehmen ist, wurde sie im Jahre 1732 erbaut. An der „hinteren Wand“ der Kirche, die von der früheren Kapelle stammen soll, sind hinter der Orgel noch Teile von alten Fresken sichtbar. Die Ausmalung der Kirche erfolgte 1756. Aus 1778 stammt der Altar, der Taufstein von 1804. Die Darstellung des Gemäldes Luther mit dem Schwan über dem Haupteingang geht auf den tschechischen Reformator Jan Hus zurück. Die Bilder an der Kirchendecke zeigen folgende biblischen Motive: Abraham mit Isaak, Maria mit dem Jesuskind, Jesus in Gethsemani, Jesus am Kreuz und Der Auferstandene.

Von der Orgel, die älter war als die Kirche, blieb der 1794 erweiterte Prospekt erhalten, in den 1985 ein neues Werk mit acht Registern eingebaut wurde. Sie hat folgende Dispositionen: Gedackt 8´, Prinzipal 4´, Rohrflöte 4´, Waldflöte 2´, Sifflöte 1´, Mixtur 3f. Im Pedal: Subbass 16´, Oktavbass 8´ (Siehe auch → Liste von Orgelregistern).

An der westlichen Wand unter der Treppe befindet sich ein Kreuz, das vermutlich um 1500 entstanden ist. Über dem Aufgang zum Läutboden ist zu lesen: „Der Krieg ist weggenommen, der Friede wiederkommen, Gott sei Lob, Ehr und Preis. Jetzt scheinet uns die Sonne und bringt nach Tränen Wonne. Drum lobet Gott mit höchstem Fleiß. 1814, den 17. April“. Die Kirche wurde zum zweiten Adventssonntag 1926 mit elektrischem Licht ausgestattet. 1964/65 erfolgte die letzte Innenrenovierung. Die 1894 übermalten Deckenbilder konnten dabei wieder freigelegt werden. 1989, noch kurz vor der Wende, wurde eine neue Eichentreppe zur Empore eingebaut, 1991 folgten die Leuchter an den Wänden. Der Turm beherbergt drei Glocken: eine Bronze-Glocke von Johann Melchior Derck, der sie 1735 in Meiningen gegossen hat. Sie überstand ihre Lagerung auf dem Glockenfriedhof und kehrte am 8. August 1950 zurück. Des Weiteren hängen noch zwei Stahlglocken im Turm, die 1921 in Bochum gegossen wurden. Seit 1992 wird das Geläut elektrisch betrieben. Im Sommer 1996 erfolgte die vorerst letzte Sanierungsmaßnahme an der Kirche, als ihr Äußeres renoviert wurde.

Religionen

Verkehr

Die nächsten Bahnhöfe sind der Bahnhof Bad Salzungen in ca. 21 km Entfernung sowie die Bahnhöfe in Wernshausen und Schwallungen, jeweils etwa 26 km östlich an der Werrabahn EisenachMeiningen gelegen.

Anschluss an die Bundesstraße 285 besteht im Nachbarort Zella/Rhön.

Buslinien des Verkehrsunternehmen Wartburgmobil und seiner Partner verbinden die Gemeinde mit den Nachbarorten.

Literatur

  • Adalbert Schröter: Land an der Straße. Die Geschichte der katholischen Pfarreien in der thüringischen Rhön. St.Benno Verlag, Leipzig 1989, ISBN 3-7462-0430-5, S. 77–80.
  • Bruno Kühn: Die Geschichte des Amtsbezirks Dermbach. In: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Alterthumskunde. Band 1, 1854, ISSN 0943-9846, S. 249–296.
Commons: Brunnhartshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad-Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0.
  2. Paul Luther: Materialien für den Heimatkundeunterricht – Kreis Bad Salzungen, Bezirk Suhl. Hrsg.: Rat des Kreises Bad Salzungen, Abt. Volksbildung. Bad Salzungen 1959, Struktur vom Bezirk Suhl (Übersicht der Orte und Einwohnerzahlen der Landkreise), S. 5–11.
  3. Information … In: Landratsamt Wartburgkreis (Hrsg.): Amtsblatt des Wartburgkreises vom 10. August 2010. Bad Salzungen 2010, S. 14.
  4. Kommunalwahlen in Thüringen am 25. Mai 2014. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 26. Mai 2014.
  5. Kommunalwahlen in Thüringen am 6. Juni 2010. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. Juni 2010.
  6. "Markus Gerstung ist der jüngste Bürgermeister Thüringens", Südthüringer Zeitung vom 18. November 2016
  7. Beschreibung der Kirche auf der Webseite des Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach (Memento vom 13. Dezember 2014 im Internet Archive)
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