Bruno Pfütze (* 9. Juli 1912 in Nerchau; † 17./18. Juni 1945 in Oslo) war ein deutscher SS-Führer im KZ Auschwitz.

Leben

Pfütze, von Beruf Anstreicher, trat der SS (Mitgliedsnr. 81.491) im Januar 1933 und der NSDAP (Mitgliedsnummer 1.737.180) am 1. April 1933 bei. Ab 1938 war er Angehöriger der SS-Totenkopfverbände und nach Beginn des Zweiten Weltkrieges ab 1940 bei den Polizeiverbänden im Generalgouvernement eingesetzt.

Ende 1940 wurde Pfütze in das KZ Auschwitz versetzt. Zunächst war er dort stellvertretender Rapportführer im Stammlager des KZ Auschwitz. In dieser Funktion hat er an Erschießungen von Häftlingen an der Schwarzen Wand teilgenommen. Von Ende Februar bis März 1943 war er Lagerführer im „Zigeunerlager Auschwitz“ des KZ Auschwitz-Birkenau. Danach erhielt er eine Ausbildung zum SS-Führer und wurde danach wieder im KZ Auschwitz eingesetzt. Pfütze wurde Lagerführer im SS-Arbeitslager Neu-Dachs und zusätzlich ab Mai 1944 Kompanieführer der 4. und 5. SS-Wachkompanie des KZ Auschwitz-Monowitz, die zur Bewachung mehrerer KZ-Außenlager eingesetzt waren. Am 9. November 1944 wurde Pfütze zum SS-Obersturmführer befördert.

Nach der „Evakuierung“ des KZ Auschwitz im Januar 1945 wurde Pfütze im März 1945 als Befehlshaber des SS-Wachbataillons ins KZ Mysen in Grini bei Oslo versetzt. Dort starb Pfütze 1945 vermutlich bei Kampfhandlungen.

Literatur

  • Wacław Długoborski, Franciszek Piper (Hrsg.): Auschwitz 1940–1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Verlag Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau, Oswiecim 1999, 5 Bände: I. Aufbau und Struktur des Lagers. II. Die Häftlinge - Existentzbedingungen, Arbeit und Tod. III. Vernichtung. IV. Widerstand. V. Epilog., ISBN 83-85047-76-X.
  • Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde. Ein Personenlexikon. S. Fischer, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-039333-3.
  • Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau in Zusammenarbeit mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg: Gedenkbuch: Die Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz Birkenau. Saur-Verlag, München u. a. 1993, ISBN 3-598-11162-2.
  • Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 5: Hinzert, Auschwitz, Neuengamme. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-52965-8.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Aleksander Lasik: Die Organisationsstruktur des KL Auschwitz. In: Aleksander Lasik, Franciszek Piper, Piotr Setkiewicz, Irena Strzelecka: Auschwitz 1940–1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations und Vernichtungslagers Auschwitz., Band I: Aufbau und Struktur des Lagers, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau, Oświęcim 1999, S. 238.
  2. 1 2 3 4 Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau in Zusammenarbeit mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg: Gedenkbuch: Die Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz Birkenau., München u. a. 1993, s. 1660
  3. 1 2 Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde. Personenlexikon. Frankfurt/M. 2013, ISBN 978-3-10-039333-3, S. 314
  4. Andrea Rudorff: Neu-Dachs (Jaworzno) . In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 5: Hinzert, Auschwitz, Neuengamme. C. H. Beck Verlag, München 2007, S. 285
  5. Andrea Rudorff: Neu-Dachs (Jaworzno) . In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 5: Hinzert, Auschwitz, Neuengamme. C. H. Beck Verlag, München 2007, S. 288
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