Buchhöhe
GuchhehVorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname
Gemeinde Schönheide
Koordinaten: 50° 30′ N, 12° 33′ O
Höhe: 610 m
Postleitzahl: 08304
Vorwahl: 037755

Lage von Buchhöhe in Sachsen

Die Häuser der Buchhöhe nord-östlich des zum früheren Uttmannschen Vorwerk gehörenden großen Teichs in der Kartenmitte

Die Buchhöhe, auch Buchhöh, Juchhöhe und Juchhöh (wahrscheinlich auch Gubelschburg oder Jubel(s)burgA1 A2) genannt, war ein Ortsteil der im westlichsten Zipfel des sächsischen Erzgebirges gelegenen Gemeinde Schönheide (Erzgebirgskreis). Noch im 21. Jahrhundert wird in dem in Schönheide gesprochenen erzgebirgischen Dialekt der Begriff Guchheh als Ortsbezeichnung für diese Häusergruppe verwendet.

Name, Lage und Entwicklung

August Schumanns Staatslexikon berichtet in Band 18 aus dem Jahr 1833 im Artikel über Schönheide: „abgesonderte Häusergruppen sind folgende […] die [Häuser-]Gruppen Buchhöh, Ascherwinkel und Gubelschburg.“ Das Neue alphabetische Orts-Verzeichnis für Sachsen von 1836 nennt Buchhöhe „eine abgesonderte Häusergruppe, welche zur Commun Schönheide gehört“. In den Spalten Zahl der Wohngebäude und Einwohner finden sich keine Angaben. Albert Schiffner erwähnt in seinem 1839 erschienenen Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen die Buchhöhe zweimal, bei der ersten Nennung auf den Artikel über Schönheide verweisend und dort mit diesem Text: „Die übrigen [Häuser] zerstreuen sich beiderseits [des Dorfbaches] in Nebenschluchten und an den Abhängen unter folgenden Namen […] Buchhöhe, Gubelschburg oder Jubelsburg […]“1 Etwa 1848 erwähnt Albert Schiffner in seinem Werk „Führer im Muldenthale“ den Ortsteil, er gehöre zu den „Häuser-Gruppen, die sich in den Nebenschluchten und auf den Höhen verstreuen“. Im Alphabetischen Orts-Verzeichniß des Königreiches Sachsen von 1862 wird der „Ortstheil“ in dieser Weise benannt: „Jubelburg (Juchhöhe)“. In den Spalten für Gebäude und Einwohner finden sich keine Angaben. Weiter heißt es: „zu Uttmann’s Vorwerk und mit diesem zu Schönhaider Hammer gehörig“2

Der Autor Ernst Flath, der eine etwa 1909 erschienene Geschichte Schönheides verfasste, beschreibt die Buchhöhe als nordöstlich vom Uttmannschen Vorwerk liegend und zur Gemeinde Schönheiderhammer gehörend. Der Name könne vom Baum Buche abgeleitet sein. Im Asterschen Meilenblatt von 1792 findet sich nordöstlich des Uttmannschen Vorwerks eine Häuserreihe oberhalb des Filzbachtales, sie ist nicht mit einem Namen versehen.

Bei der weiteren Bebauung im 20. Jahrhundert rückten neue Häuser des Ortsteils Schädlichsberg immer näher an die Häusergruppe der Buchhöhe heran. Im 21. Jahrhundert hebt sie sich nicht mehr von anderen Bauten entlang der Straße der Einheit heraus, in deren vom unteren Dorfteil zur früheren „Hammer-Schule“ führenden Teil sie liegt. Diese frühere Schule, die im beginnenden 21. Jahrhundert für den kommunalen Kindergarten „Hammerschulzwerge“ genutzt wird, ist nur wenige Schritte von der Häusergruppe Buchhöhe entfernt.

Am 1. Juli 1948 wurde Schönheiderhammer und damit auch die Buchhöhe nach Schönheide eingemeindet (Gesetz über den Zusammenschluss der Gemeinden Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide – Landkreis Aue – vom 29. April 1949). In diesem rückwirkend in Kraft getretenem Gesetz wurde als Ortsbezeichnung festgelegt „Gemeinde Schönheide – Ortsteil Schönheiderhammer“.

Literatur

  • Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide. Schönheide o. J. (1909) (Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, auch Reprint der Gemeinde Schönheide 1992)
  • Ernst Flath: Die Gründungsgeschichte Schönheides – Zur bevorstehenden Vierhundertjahrfeier des Ortes. In: Glückauf – Zeitschrift des Erzgebirgsvereins. Nr. 5/1937. Mai 1937. Seite 65–70 (Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  • Ernst Flath: Aus der Geschichte unseres Heimatortes, in: Heimatgeschichtliche Festzeitung. Festbeilage zum Schönheider Wochenblatt vom 21. August 1937 aus Anlass der Vierhundertjahrfeier Schönheides
Commons: Buchhöhe – Sammlung von Bildern

Anmerkungen

A1 
August Schumanns und Albert Schiffners Beschreibungen – bei letzterem in beiden Werken, dem von 1839 und dem von 1848 – stellen Buchhöhe und Gubelschburg (oder Jubelsburg) als zwei getrennte Ortsteile dar.
A2 
Das Ortsverzeichnis von 1862 hält Buchhöhe und Jubel(s)burg für verschiedene Begriffe für denselben Ortsteil. Ernst Flath erwähnt in seinem Werk bei der Beschreibung der Schönheider Ortsteile Jubelsburg nicht. Angesichts seiner insgesamt minutiösen Darstellungsweise hätte er einen Ortsteil oder eine Häusergruppe Jubelsburg sicher beschrieben. Gleichwohl muss offen bleiben, ob es im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts einen Ortsteil oder eine Häusergruppe mit der Bezeichnung Gubelschburg oder Jubel(s)burg gab, wie dies die Autoren Schumann und Schiffner berichten. Sie stützten sich bei ihren Werken mit ziemlicher Sicherheit auf Recherchen vor Ort.

Einzelnachweise

  1. S. auch C:File:Schönheide mit Ziegenleite und Juchhöh Ansichtskarte etwa 1920.jpg
  2. Buchhöhe. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 18. Band. Schumann, Zwickau 1833, S. 726.
  3. Neues alphabetisches Orts-Verzeichnis des Königreichs Sachsen. Nach officiellen Nachrichten zusammengestellt von Central-Comité des statistischen Vereins für das Königreich Sachsen. Mit allergnädigst ertheiltem Privilegio. Erste Abtheilung A.–L., S. 30, Verlag der Waltherschen Hofbuchhandlung, Dresden 1836 (Digitalisat)
  4. Albert Schiffner: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen. Erste Lieferung, den Zwickauer Directionsbezirk enthaltend. Leipzig 1839, S. 184 und 189 (Digitalisat)
  5. Albert Schiffner: Der Führer im Muldenthale, von des Voigtlands Höhen bis zur Vereinigung beider Mulden. In 16 Lieferungen, enthaltend 37 Ansichten, nach der Natur aufgenommen von Gustav Täubert, lithographiert von J. Riedel, Verlag von Gustav Täubert, Dresden (o. J., 1848), S. 12 (Link zum Digitalisat in der Universitätsbibliothek Leipzig S. 12 ist nicht direkt aufrufbar, im Digitalisat bis dorthin durchblättern oder im Inhaltsverzeichnis links am Rand auf „Schönheide“ klicken. S. auch hier, auf „Volltext“ klicken und bis Schönheide scrollen)
  6. Alphabetisches Orts-Verzeichniß des Königreiches Sachsen, bearbeitet nach officiellen Unterlagen durch das statistische Bureau des Ministeriums des Innern, S. 264f. Druck und Verlag von C. Heinrich, Dresden 1862 (Digitalisat)
  7. Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), S. 5 (Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  8. Friedrich Ludwig Aster: Sächsische Meilenblätter, Blatt 196 im Berliner Exemplar (Link zum Kartenblatt in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  9. Blatt 185 des Freiberger Exemplars der Meilenblätter von Sachsen aus dem Jahr 1792 mit Nachträgen bis 1876 (Link zum Kartenblatt in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  10. Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden, 1952, Herausgeber Ministerium des Innern des Landes Sachsen
  11. Protokoll über die 59. Sitzung am 29. April 1949 der 1. Wahlperiode des Sächsischen Landtags, S. 1270 (Digitalisat)
  12. Gesetz über den Zusammenschluss der Gemeinden Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide vom 29. April 1949, in: Beschlüsse des Plenums der 1. Wahlperiode des Sächsischen Landtages, S. 172
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