Buntes Läusekraut

Buntes Läusekraut (Pedicularis oederi)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae)
Gattung: Läusekräuter (Pedicularis)
Art: Buntes Läusekraut
Wissenschaftlicher Name
Pedicularis oederi
Vahl ex Jens Wilken Hornemann

Das Bunte Läusekraut (Pedicularis oederi) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Läusekraut (Pedicularis) in der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae). Sie ist auf der Nordhalbkugel in Eurasien und Nordamerika weitverbreitet.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Pedicularis oederi wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 15 Zentimetern. Der Stängel ist kantig. Die Laubblätter sind fiederschnittig, mit ein gezähnten Fiedern.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Die Blüten stehen in kurzen, endständigen traubigen Blütenständen zusammen.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Die Krone ist 20 bis 25 Millimeter lang, gelb, die Oberlippe ist vorne braunrot, ohne Schnabel.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.

Vorkommen

Pedicularis oederi subsp. oederi gedeiht in Mitteleuropa am besten auf frischen, lehmigen, mehr oder weniger basischen Magerrasen, besonders über Amphibolit, Kalkschiefer, Marmor oder Dolomit. Es ist eine Charakterart des Caricetum firmae aus dem Seslerion-Verband, kommt aber auch in anderen Pflanzengesellschaften der Ordnung Seslerietalia albicantis vor.

Pedicularis oederi subsp. oederi ist ein arktisch-alpines, asiatisches sowie nordamerikanisches Florenelement. In Österreich ist Pedicularis oederi subsp. oederi selten und nur in den Zentralalpen (Steiermark, Nordtirol, Vorarlberg) vorkommend. Auch in Liechtenstein, in Südtirol (auf der Seiser Alm) und in der Schweiz (etwa am Pilatus) wächst es.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3w (mäßig feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 1+ (unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).

Systematik und Verbreitung

Die Erstbeschreibung von Pedicularis oederi erfolgte 1806 durch Martin Vahl in Jens Wilken Hornemann: Forsog til en Dansk Oeconomisk Plantelaere, 2. Auflage, Seiten 580–581. Das Artepipheton oederi ehrt den Botaniker und Arzt Georg Christian Oeder.

Von Pedicularis oederi gibt es zwei Unterarten:

Literatur

  • Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11482-3.
  • Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 861.
  2. Pedicularis oederi Hornem. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 28. März 2021.
  3. Pedicularis oederi bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 13. Januar 2019.
  4. 1 2 Yang Han-bi, Noel H. Holmgren, Robert R. Mill: Pedicularis oederi Vahl ex Hornemann., S. 195 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 18: Scrophulariaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010.
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