Burg Pattensen

Das von einem Wall umringte Gelände der Burg Pattensen auf einem Stadtplan von 1733

Staat Deutschland
Entstehungszeit 14. Jahrhundert
Burgentyp Ortslage
Erhaltungszustand Burgstall, überbaut
Geographische Lage 52° 16′ N,  46′ O

Die Burg Pattensen ist eine abgegangene Burg in Pattensen in Niedersachsen.

Beschreibung und Geschichte

Die Burg stand auf einem künstlich aufgeschütteten Burgplateau von etwa 140 × 140 Meter, das von einer quadratischen Wallanlage mit außen vorgelagertem Graben umgeben war.

Von der Wallbefestigung sind Teilstücke im Westen, Süden und Osten erhalten, wobei der Ostteil offensichtlich in den Stadtwall einbezogen war. Dort beträgt die Höhe noch ca. 3,50 m, hier ist auch noch der vorgelagerte Graben deutlich zu erkennen. In der Mitte des 19. Jahrhunderts soll er noch über 10 m hoch gewesen sein. Der Eingang erfolgte über eine Brücke im Norden.

Es wird angenommen, dass die Burg ebenso wie die Stadt Pattensen eine Gründung der Grafen von Hallermund aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts ist. 1356 wird die Burg erstmals urkundlich erwähnt, als Herzog Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg das „Slot“ und die Vogtei in Pattensen einem Ritterkonsortium verpfändete. Im 15. Jahrhundert war die Burg eine häufig aufgesuchte herzogliche Residenz. Als Pattensen in der Hildesheimer Stiftsfehde 1519 erobert wurde, ist die Burg zerstört worden. Danach ließ Herzog Erich I. von Braunschweig und Lüneburg die Burg als Schloss wieder aufbauen und machte sie zu seiner Residenz. Danach ist das Schloss öfter verpfändet worden. 1616 wird die Anlage als baufällig bezeichnet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Befestigung geschleift. 1626 verfüllten kaiserlichen Truppen bei ihrem Auszug aus Pattensen die Befestigungsgräben mit dem Wall. Nach dem Krieg wurde die Burg in eine Domäne umgewandelt und 1652 das große Burggebäude abgetragen. Die Schlossgebäude wurden zwischen 1837 und 1859 abgetragen. Heute stehen auf dem Burgplateau das ehemalige Rathaus und mehrere landwirtschaftliche Gebäude. Das heute denkmalgeschützte Rathaus wurde 1849 als Verwalterhaus für die ehemalige Domäne errichtet und diente bis 1976 als Wohnhaus eines landwirtschaftlichen Betriebes. Anschließend erfolgte der Umbau in ein Verwaltungsgebäude, das als Rathaus der Stadt Pattensen genutzt wurde. 2018 wurde es zur weiteren Nutzung als Wohngebäude verkauft.

Im näheren Umfeld der Burg bestanden acht Burgmannshöfe, darunter der spätere Weidemannsche Hof. Sie dienten der Versorgung der Burgbewohner mit Nahrungsmitteln aus der Landwirtschaft, Gebrauchsgütern und Mannschaften (Burgmannen).

Literatur

  • Henner Hannig: Landkreis Hannover (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen. Band 13.1). Hahn, Hannover 1988, S. 232 f.
  • Eckard Steigerwald: Zur Burg Pattensen. In: Springer Jahrbuch 2011, S. 37–57.
  • Carl Ludwig Grotefend/Wellenkamp: Die Reste der herzoglichen Burg zu Pattensen. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen. Band 16, 1850, S. 325–328.
  • Hans-Wilhelm Heine: Ein „unterirdischer Gang“ in der ehemaligen Burg Pattensen. In: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen. Band 6, 1986, S. 70.
  • Eckard Steigerwald: Pattensen. Zur Geschichte und Entwicklung einer Calenberger Kleinstadt. Pattensen 1986, S. 17–20.

Einzelnachweise

  1. Verkaufsexpose für ein Wohn-/Büro-/Geschäftsgebäude in repräsentativer Lage
  2. Stephanie Zerm: Nur die „Klaterburg“ steht noch (Memento des Originals vom 9. Juli 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in Neue Presse vom 11. März 2015
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