Burgstall Herbram | ||
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Alternativname(n) | Burg Herbram | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Lichtenau-Herbram | |
Entstehungszeit | Mittelalter | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | Burgstall | |
Ständische Stellung | Rittersitz | |
Geographische Lage | 51° 40′ N, 8° 55′ O | |
Höhenlage | 277 m ü. NN | |
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Der Burgstall Herbram ist eine abgegangene mittelalterliche Wasserburg, die ein Rittersitz der Herren von Herse war und in Herbram, Stadt Lichtenau im Kreis Paderborn in Nordrhein-Westfalen, Deutschland lag.
Lage
Der Burgstall liegt in einer Wiese südlich der Herbramer St. Johannes Bapt. Kirche sowie zwischen dieser und dem Schmittwasser auf 277 m Höhe.
Geschichte
Zwar verpfändeten die Herren von Herse schon 1360 sechs Hufen bei Herbram und die Hälfte eines „Schlosses“, dessen Standort mit „H“ beginnt an die Raben von Canstein, doch geht die Literatur davon aus, dass die „burgstede“ bei Heerse damit gemeint ist.
1394 teilten die Brüder Hermann und Ludolf von Heerse ihren Besitz in Herbram untereinander auf. Da Hermann seinen Anteil an der Burg Driburg im selben Jahr an seinen Bruder Ludolph verkaufte, geht Michael Lagers davon aus, dass er sich in Herbram eine neue Burg errichtete.
1443 erwarben die Westphal die Besitzungen und die Burg der aussterbenden Herren von Herse in Herbram, welche diese vom Stift Heerse zu Lehen hatten. Erst jetzt wird eindeutig ein bewohntes Haus in Herbram erwähnt. Der Verkauf wurde durch Heinrich Valepage, einem Enkel Hermann von Herses mit dem Mittel der Fehde bestritten, doch erwarben die Westphal schließlich alle Rechte am Dorf Herbram.
Nach lokaler Tradition führt das Gut Herbram die wirtschaftliche Funktion fort, während die benachbarte Imburg die Funktion als Wehrbau übernahm. Auch die Imburg existiert nicht mehr. Die genannte Tradition konnte bisher nicht verifiziert werden, auch wenn der alleinige Besitz von Herbram durch die Westphal einen gewissen Anhaltspunkt dafür ergibt. Allerdings besaßen sie drei landschaftsfähige Rittersitze in Herbram.
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts waren noch Überreste der Burg zu sehen.
Heutige Nutzung
Heute wird das Areal des Burgstalls landwirtschaftlich als Weide genutzt.
Beschreibung
Bei Trockenheit können anhand von Bewuchsmerkmalen der Verlauf einer Gräfte und ein etwa 25 × 25 m großes Fundament ausgemacht werden. Zu den bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts bestehenden Resten können keine Angaben gemacht werden.
Siehe auch
Literatur
- Daniel Bérenger: 163 Lichtenau-Herbram. In: Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe. 7 1992, S. 214.
Weblinks
- Eintrag zu Burgstall Herbram in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts.
Einzelnachweise
- ↑ So nicht anders angemerkt, folgt die Darstellung dem Eintrag zu Burgstall Herbram in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts.
- ↑ Zum Patrozinium siehe die Seite des Erzbistums Paderborn zum Dekanat Büren-Delbrück (Memento des vom 31. Juli 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 6. August 2017.
- ↑ Michael Lagers: Der Paderborner Stiftsadel zur Mitte des 15. Jahrhunderts - Untersuchungen zum Auf- und Ausbau niederadliger Machtstrukturen. (= Friedrich Gerhard Hohmann (Hg.): Studien und Quellen zur Westfälischen Geschichte. Band 74), Paderborn 2013, S. 125, Anm. 587, 514 f, 518.
- ↑ Landkreis Büren (Hg.): 150 Jahre Landkreis Büren. Paderborn 1968, S. 31.