Burweg ist der namensgebende Ortsteil der Gemeinde Burweg im niedersächsischen Landkreis Stade. Zu Burweg gehören die Ortslage Horst, wo sich die örtliche Kirche befindet, und der Wohnplatz Hohenlucht an der Oste.

Burweg
Gemeinde Burweg
Koordinaten: 53° 37′ N,  16′ O
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 21709
Vorwahl: 04144

Lage von Burweg in Niedersachsen

Luftbild (2011)

Geographie

Burweg liegt am Rand der Geest im Marschland der Oste. Die Oste bildet die Grenze zur Gemeinde Hechthausen und die Horsterbeck die Grenze zu Himmelpforten im Nordosten.

Geschichte

Burweg oder Borchweghe lässt sich auf Buurweg, den Bauernweg, zurückführen. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1255, als Graf Johann von Schauenburg und Holstein dem Friedrich von Haselthorpe (wahrscheinlich älterer Bruder von Bischof Friedrich von Haseldorf) die Vo(i)gtei Horst schenkte.

Im Ersten Weltkrieg fielen 18 Soldaten aus Burweg, im Zweiten Weltkrieg 17 Soldaten.

Verwaltungsgeschichte

In der Franzosenzeit gehörte Burweg zur Mairie Burweg im Kanton Himmelpforten im Königreich Westphalen, von 1811 bis 1814 unter Napoleon direkt zum Französischen Kaiserreich und dort zur Mairie Oldendorf im Kanton Himmelpforten.

Vor 1885 gehörte Burweg zum Klosterbezirk Himmelpforten im Amt Himmelpforten, nach 1885 zum Kreis Stade und seit 1932 zum heutigen Landkreis Stade.

Im Zuge der Gebietsreform wurden Burweg, Blumenthal und Bossel zum 1. Juli 1972 zur jetzigen Gemeinde Burweg zusammengelegt.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1791 60 Feuerstellen
1824 71 Feuerstellen*
1848 338 Leute, 72 Häuser
1871 358 Leute, 68 Häuser
1910 373*
1925 356*
1933 345*
1939 343*

*mit Horst zusammen

Religion

Burweg ist evangelisch-lutherisch geprägt und bildet mit der St.-Petrus-Kirche auf der Horst ein eigenes Kirchspiel.

Die Verstorbenen aus Burweg werden auf dem Friedhof auf der Horst beigesetzt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die romanische St.-Petrus-Kirche auf der Horst wurde im Zuge der Hollerkolonisation von den eingewanderten Holländern, die an der Urbarmachung der Marschen beteiligt waren, um 1200 aus Feldsteinen errichtet mit mittelalterlichem Taufstein. Die alte Glocke aus dieser Zeit wurde 1912 an das Museum Lüneburg verkauft.
  • Kriegerdenkmal
  • Mehrere alte Hallenhäuser

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr
  • Schützenverein (gegr. 1926)
  • Heimat- und Kulturverein (gegr. 2018)
  • Abwasser-Entsorgungs-Genossenschaft
  • Sportverein Burweg

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch Burweg verläuft die Bundesstraße 73, die im Nordwesten über die Ostebrücke Hechthausen über Hemmoor nach Cuxhaven und im Südosten über Himmelpforten nach Stade führt. Im Süden führt die Kreisstraße 66 über Bossel nach Oldendorf; im Nordwesten führt die Kreisstraße 81 über Breitenwisch zur Landesstraße 113.

Der nächste Autobahnanschluss besteht in Stade an die Autobahn 26 (Abschnitt Stade-Hamburg). Die Auffahrt 2 Stade-Süd liegt 18 km südöstlich entfernt.

Durch den Ort verläuft die Niederelbebahn; vor Ort ist jedoch kein Bahnhof vorhanden. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Himmelpforten und Hechthausen.

Bildung

Die Schüler aus Burweg besuchen die Grundschule in Oldendorf und weiterführende Schulen in Oldendorf (Oberschule) und Stade (Vincent-Lübeck-Gymnasium).

Vor Ort befindet sich ein Kindergarten, in dem in zwei Gruppen die Kinder fünf Tage in der Woche betreut werden.

Ver- und Entsorgung

Früher war Burweg nicht an das überörtliche Abwassersystem angeschlossen. Daher bildete sich die Abwasser-Entsorgungs-Genossenschaft, die es sich zum Ziel machte, die Abwasserentsorgung via Schutzwassersammelleitungsplatz mit Abwasserbehandlungsanlage zu zentralisieren.

Um die zentrale Abwasserentsorgung in Anspruch nehmen zu können, muss der jeweilige Grundstückseigentümer Genossenschaftsmitglied sein, dann erhält er einen Anschluss an die zentrale Abwasserentsorgung.

Literatur

  • Ann-Katrin Clauder: Und damals war es Borchweghe – Chronik über die Entwicklung des Gebietes zwischen Oste, Horsterbeck und Bahnschienen. 2009

Einzelnachweise

  1. Burweg, Kreis Stade, Niedersachsen - Onlineprojekt Gefallenendenkmäler. Abgerufen am 7. September 2019.
  2. Christoph Barthold Scharf: Statistisch-Topographische Samlungen Zur Genaueren Kentnis Aller Das Churfürstenthum Braunschweig-Lüneburg Ausmachenden Provinzen. Verfasser, 1791 (google.de [abgerufen am 13. September 2019]).
  3. C. H. C. F. Jansen: Statistisches Handbuch des Königreichs Hannover. In Commission der Helwings̓chen Hofbuchhandlung, 1824 (google.de [abgerufen am 13. September 2019]).
  4. Friedrich W. Harseim, C. Schlüter: Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover. Schlüter, 1848 (google.de [abgerufen am 13. September 2019]).
  5. Prussia (Germany) Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung: Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871. Verlag des Königlichen Statistischen Bureaus, 1873 (google.de [abgerufen am 13. September 2019]).
  6. Willkommen bei Gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 13. September 2019.
  7. 1 2 3 Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte Provinz Hannover, Kreis Stade. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 13. September 2019.
  8. Herzlich Willkommen im Kindergarten ! (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 30. August 2018; abgerufen am 13. September 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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