Bury St Edmunds
Koordinaten 52° 15′ N,  43′ O
Bury St Edmunds
Traditionelle Grafschaft Suffolk
Einwohner 35.015 United Kingdom Census 2001
Verwaltung
Post town BURY ST EDMUNDS
Postleitzahlen­abschnitt IP28–IP33
Vorwahl 01284
Landesteil England
Region East of England
Shire county Suffolk
District West Suffolk
Britisches Parlament Bury St Edmunds

Bury St Edmunds, lokal auch kurz Bury genannt, ist eine Stadt (town) im County (Grafschaft) Suffolk, England. Die ursprünglich Beodericsworth genannte Stadt ist Hauptstadt des Districts West Suffolk (bis 2019 des Districts St Edmundsbury) und das geistliche Zentrum von East Anglia. Die Stadt ist überregional für die im Stadtzentrum gelegene Ruine der Anfang des 11. Jahrhunderts gegründeten Benediktiner-Abtei St Edmund bekannt.

Geschichte

Mittelalter

Die Abtei ist nach dem letzten angelsächsischen König Edmund benannt. Er wurde 869 von Ivar Ragnarsson getötet und schon bald als Märtyrer und Heiliger verehrt. Im frühen 10. Jahrhundert wurden seine sterblichen Überreste nach Beodricsworth überführt, fortan hieß der Ort St Edmundsbury. Dort entstand ein Kloster, über Edmunds Grab wurde die Abteikirche errichtet. Sie entwickelte sich im Mittelalter zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. Die Krone gewährte 945 der Abtei eine Banleuca, ein eigenes Jurisdiktionsgebiet. Diese Banleuca wurde zwar 1606 mit der Auflösung des Klosters aufgehoben, war allerdings bis 1934 die Grundlage der Stadtgrenze. Bury St Edmunds ist wichtig für die Geschichte der Magna Carta: Englische Barone trafen sich 1214 in der Abteikirche und schworen einen Eid, den König Johann Ohneland zur Gewährung grundlegender Freiheiten für den Adel zu zwingen.

Die Stadt wuchs um die Abtei und entwickelte sich im 14. Jahrhundert zu einer Stoffe und Gewebe herstellenden Stadt.

Neuzeit

Die Abtei selbst wurde größtenteils durch die Klosterauflösungen des 16. Jahrhunderts zerstört. Dennoch entwickelte sich der Ort, trotz seiner ländlichen Lage, im 17. und 18. Jahrhundert weiterhin zu einer aufblühenden und wohlhabenden Stadt. Diese Entwicklung sollte sich erst mit dem Beginn der industriellen Revolution ändern. Die Stadt erlitt einen Niedergang und entwickelte sich danach zu einer Marktstadt.

Ab 1913 wurde neben der Abtei die Kathedrale von St Edmundsbury (St Edmundsbury Cathedral) errichtet. In den 1960er Jahren wurde das Kirchengebäude am östlichen Ende erweitert bzw. erneuert. Bis 2004 wurde ein neuer Turm (Millennium Tower) errichtet. Der Kirchenbau wurde am 22. Juli 2005 mit einem feierlichen Gottesdienst abgeschlossen, an dem auch das britische Thronfolgerpaar, Charles und Camilla, teilnahm. Damit besitzt Bury St Edmunds die einzige im 21. Jahrhundert vollendete Kathedrale in Großbritannien.

Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen

Die Stadt hat ein kleines Theater aus der Regency-Zeit. Jährlich im Mai hält Bury St Edmunds ein Festival ab, das durch Konzerte, Spiel und Tanz begleitet und mit einem Feuerwerk abgeschlossen wird. Daneben ist der Ort für die Greene King Brewery bekannt, die ursprünglich Bier für die nach Indien ausgebürgerten Briten braute.

Städtepartnerschaft

Bury St Edmunds unterhält eine Städtepartnerschaft mit dem deutschen Wallfahrtsort Kevelaer.

Persönlichkeiten

  • Ian Austin (* 1965), Politiker; hier geboren
  • William Elliott Debenham (1839–1924), Fotograf; hier geboren
  • Richard Gwyn (* 26. Mai 1934), kanadischer Autor und Journalist; hier geboren
  • Sir Peter Hall, CBE (1930–2017), Theater-, Opern- und Filmregisseur; hier geboren
  • Bob Hoskins (1942–2014), Schauspieler; hier geboren
  • Norah Lofts (1904–1983), Autorin; hier gestorben
  • Andy Marshall (* 1975), Fußballer; hier geboren
  • Rose Mead (1867–1946), Künstlerin; hier geboren
  • Ouida (1839–1908), Schriftstellerin; hier geboren
  • Qabus bin Said (1940–2020), Sultan von Oman; Absolvent des Internats von Bury St Edmunds
  • Guy Simonds (1903–1974), kanadischer General; hier geboren
  • Chrissie Wellington (* 1977), Triathletin; hier geboren
Commons: Bury St Edmunds – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. St Edmundsbury Local History - Banleuca Charter Perambulation. Abgerufen am 23. Juli 2023.
  2. Francis Young: Edmund: In Search of England's Lost King. Bloomsbury Publishing, 2018, ISBN 978-1-78673-361-0, S. 81.
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